Beiträge von mukti im Thema „Absicht der Sittlichkeit“

    Grund:


    Na ja ... wenn wir zwischendurch auf die sachliche Ebene der Heilslehren zurückkehren wollen, dann muss man zumindest anerkennen, dass die Bedeutung von "Sittlichkeit" (ich vermute dass "ethische Lebensführung" damit gemeint ist) im Theravada und Mahayana nicht die gleiche ist. Im Theravada ist es etwas Absolutes und im Mahayana was Relatives.


    Mag sein, so eingehend habe ich mich mit Mahayana noch nicht befasst.


    Grund:
    mukti:

    Das bezweifle ich.


    Das ist schon mal ein guter Anfang. Aber nur das ... 8)


    Ich habe nicht vor, alles zu bezweifeln. Aber das ist ein anderes Thema, man kann ja einen Thread über den Zweifel eröffnen.

    Grund:
    mukti:

    Das ist ja keine besondere Gabe, wenn es aber nicht offensichtich ist braucht man nur nachzufragen, was Sittlichkeit für einen bedeutet.


    Das ist jetzt aber eine andere Fragestellung "was Sittlichkeit für einen bedeutet" ... das lässt ja doch alles offen ... ups schon wieder das Wort "alles" 8)


    Nein, einige stehen hinter ihren böswilligen Absichten, einige verneinen sie grundsätzlich. Man findet dann heraus, ob jemand das vorlügt oder ehrlich meint.


    Grund:

    Zweifel ist grundsätzlich sehr gut ... aber nur wenn nichts, wirklich gar nichts, davon verschont bleibt. 8)


    Das bezweifle ich.

    Grund:


    Na ja, wenn du die Gabe hast böswillige Absichten und all das bei anderen zu erkennen, dass dich dies befähigt zu sagen:
    "Nur wenn alles darauf hindeutet, dass die Wahrnehmung auf Tatsachen beruht."


    Das ist ja keine besondere Gabe, wenn es aber nicht offensichtich ist braucht man nur nachzufragen, was Sittlichkeit für einen bedeutet. Wenn der es dann nicht sagen will, ist zumindest Zweifel an seiner moralischen Integrität angebracht. Zweifel bedeutet zwei Möglichkeiten: Entweder er ist böswillig oder er ist es nicht.

    Grund:

    Aber wenn du auf dem Wort "alles" herumreiten willst, da hab ich auch noch was Passendes:

    Zitat

    Der Erhabene sprach, "Was ist Alles?" Alles, das sind ausschließlich das Auge und die von ihm gesehenen Formen, das Ohr und die von ihm gehörten Klänge, die Nase und die von ihr gerochenen Gerüche, die Zunge und die von ihr geschmeckten Geschmäcke, der Körper und die von ihm ertasteten Tastempfindungen und mentale Phänomene.
    SN 35.23


    Das ist mir zu unbestimmt Grund, eine einfache Antwort auf eine einfache Frage, klar, geradeheraus. Bedeutet "alles ist okay", dass eigenes unsittliches Verhalten auch okay ist? "Eigenes" habe ich hinzugefügt, damit die Frage ganz unmißverständlich ist. Aber wie gesagt, ich bestehe nicht auf eine Antwort, du kannst mich ja auch im Zweifel lassen.

    Grund:

    Wenn dich derjenige abzockt, ausnutzt und betrügt ... meinst du das?


    Das und überhaupt jede böswillige Absicht und mangelnde sittliche Integrität bei gleichzeitigem Verschließen einer Einsicht.


    Grund:
    mukti:


    Unsittlichkeit bedeutet durch Werke, Worte und Gedanken destruktiv zu sein. Das beinhaltet z.B. Schaden zu verursachen an Leib und Besitz, sexuelles Fehlverhalten, auf andere aus Selbstüberhebung herabzublicken, mit Worten zu verletzen, lügen, Streit anzuzetteln, oder dergleichen Gedanken zu hegen, sich nicht um die fünf shilas zu kümmern.
    Ist das okay für dich, wenn doch alles okay ist?


    Also gierst du doch nach Zustimmung oder Ablehnung, nach Bekenntnis, ja? ich mein oben hast du das von dir gewiesen, aber seitdem verfolgst du mich wie die heilige Inquisition ... 8)
    Warum ist das für dich wichtig? Brauchst du von mir Aussagen, was du tun oder lassen sollst?


    Ich verfolge dich nicht und giere nicht nach Zustimmung oder Ablehnung, will nur herausfinden was du unter "alles ist okay" verstehst. Was ist so schwierig daran, das zu erklären? Es ist nicht wichtig, und ich weiß auch was ich zu tun oder zu lassen habe. Aber wenn jemand in einer Diskussion etwas feststellt, dann fragt man genauer nach, was er darunter versteht. Du musst es ja nicht erklären, die Feststellung kann für mich undurchsichtig bleiben, wenn du möchtest.


    Ich versuchs nochmal, im Rahmen des Threadthemas: "alles ist okay" bedeutet das, es ist okay, sich unsittlich zu verhalten?

    Grund:
    mukti:


    Richtig. Daher ist es besser einem unberechenbaren und nicht vertrauenswürdigen Menschen aus dem Weg zu gehen, wenn man noch nicht vollkommene Sittlichkeit erlangt hat.


    Daher ist es besser das zu meiden, was aufgrund der eigenen Kapazitäten/Anlagen die Wahrnehmung "unberechenbarer und nicht vertrauenswürdiger Mensch" hervorruft.


    Nur wenn alles darauf hindeutet, dass die Wahrnehmung auf Tatsachen beruht.



    Grund:
    mukti:


    Aber gibt es nun eine Grenze der Unsittlichkeit für dich oder nicht?


    Was bedeutet der Begriff "Unsittlichkeit"? 8)


    Unsittlichkeit bedeutet durch Werke, Worte und Gedanken destruktiv zu sein. Das beinhaltet z.B. Schaden zu verursachen an Leib und Besitz, sexuelles Fehlverhalten, auf andere aus Selbstüberhebung herabzublicken, mit Worten zu verletzen, lügen, Streit anzuzetteln, oder dergleichen Gedanken zu hegen, sich nicht um die fünf shilas zu kümmern.
    Ist das okay für dich, wenn doch alles okay ist?

    Grund:
    mukti:


    Und wenn für jemanden Unsittlichkeit ebenso okay ist wie Sittlichkeit, dann ist er unberechenbar und nicht vertrauenswürdig und man geht ihm besser aus dem Weg. Das habe ich nur als logisch und nachvollziehbar festgestellt.


    Manche sekundären Bedingungen sollte man meiden, weil das, was hervorgebracht wird, wenn man sie "berührt" (in Kontakt kommt, phassa) die eigenen Kapazitäten/Anlagen überfordert. Es ist nicht ratsam, stattdessen die sekundären Bedingungen ändern zu wollen. 8)


    Richtig. Daher ist es besser einem unberechenbaren und nicht vertrauenswürdigen Menschen aus dem Weg zu gehen, wenn man noch nicht vollkommene Sittlichkeit erlangt hat. Also ich würde bei einem angreifenden Elefanten davonlaufen, wenn ich festgestellt habe dass das "durchstrahlen mit Liebe" noch nicht so funktioniert wie beim Buddha bei dieser Gelegenheit. Warum? weil meine Kapazität noch überfordert ist, nicht genügend Liebe entwickelt ist. Das ist ein Beispiel für "Manche sekundären Bedingungen".


    Aber gibt es nun eine Grenze der Unsittlichkeit für dich oder nicht?

    Grund:
    mukti:

    Ich begehre deine Zustimmung oder Ablehnung gar nicht, aber deine Aussage "alles ist okay" führt eben dazu dass Unsittlichkeit auch okay ist für dich.


    8)


    Und wenn für jemanden Unsittlichkeit ebenso okay ist wie Sittlichkeit, dann ist er unberechenbar und nicht vertrauenswürdig und man geht ihm besser aus dem Weg. Das habe ich nur als logisch und nachvollziehbar festgestellt.

    Grund:
    mukti:

    Oder habe ich deinen Sonnenbrillensmylie mißverstanden? Ich nahm ihn als Zustimmung zu der Aussage: Sittlichkeit ist ebenso okay wie Unsittlichkeit.


    Warum gierst du nach Zustimmung oder Ablehnung? Was hat das mit dir zu tun? Nimm den Smilie einfach als das was er ist, ein Smilie ... 8)


    Ich begehre deine Zustimmung oder Ablehnung gar nicht, aber deine Aussage "alles ist okay" führt eben dazu dass Unsittlichkeit auch okay ist für dich.

    Grund:
    mukti:


    Diese Einstellung macht unberechenbar und nicht vertrauenswürdig, man geht dem besser aus dem Weg, sonst kriegt man von so einem noch eins mit okay über die Rübe gezogen.


    Von welcher Einstellung als deiner Vorstellung redest du? 8)


    Oder habe ich deinen Sonnenbrillensmylie mißverstanden? Ich nahm ihn als Zustimmung zu der Aussage: Sittlichkeit ist ebenso okay wie Unsittlichkeit.

    Grund:
    mukti:

    Das würde bedeuten Unsittlichkeit ist ebenso okay wie Sittlichkeit.


    8)


    Diese Einstellung macht unberechenbar und nicht vertrauenswürdig, man geht dem besser aus dem Weg, sonst kriegt man von so einem noch eins mit okay über die Rübe gezogen.

    Tsultrim Dorje:

    Als "mittelmäßig" die aus mittelmäßiger Absicht usw. entsprungene Sittlichkeit; als "erhaben" die aus erhabener Absicht usw. entsprungene Sittlichkeit: - Oder: 'niedrig' ist die aus Ruhmsucht befolgte Sittlichkeit, 'mittelmäßig' die aus Sucht nach dem Lohne guter Werke befolgte Sittlichkeit, 'erhaben' die aus Pflichtgefühl (eigentlich, weil man so handeln müsse') und der Heiligkeit wegen befolgte Sittlichkeit. - Oder: 'niedrig' ist die Sittlichkeit, die befleckt ist durch eigene Überhebung und Herabsetzung anderer, denkend: 'Ich bin sittlich vollkommen, doch diese anderen Mönche sind sittenlos, dem Bösen ergeben'; 'mittelmäßig' ist die weltliche Sittlichkeit, sofern sie unbefleckt ist; 'erhaben' ist die überweltliche Sittlichkeit. - Oder: 'niedrig' ist die Sittlichkeit, die dem Begehren nach Gewinn und Reichtum entsprungen ist; 'mittelmäßig', die der eigenen Erlösung wegen zustande gekommen ist; 'erhaben', die zu den Vollkommenheiten (pāramitā) gehört und der Erlösung aller Wesen wegen zustande gekommen ist. Auf diese Weise ist die Sittlichkeit dreifach: als niedrig, mittelmäßig oder erhaben.
    Was haltet ihr hiervon?


    Klingt interessant, ist auch nachvollziehbar. Heiligkeit, Ruhmsucht und Herabsetzung anderer oder Erlangung von Gewinn und Reichtum als drei Arten der Sittlichkeit. Die letzteren zwei Arten sind dann nicht rechte Sittlichkeit in Rede, Tat und Lebenserwerb, sondern unrecht, man kann ja auch sagen mittelmäßig und niedrig. Es ist einfach eine Einteilung in drei Arten statt in zwei (recht und unrecht), bzw. ist das Unrechte genauer ausgeführt und aufgeteilt.