Beiträge von mukti im Thema „Das Kalamer-Sutra“

    Bambus:

    Das Problem ist doch dass es keine wirklich Trennlinie zwischen "methodischem Zweifel" und "Zweifelsucht" gibt.


    Die Trennlinie ist eben dort, wo der Zweifel "das Denken lähmt und die innere Entwicklung des Menschen hemmt", da beginnt der skeptische Zweifel,
    der bleibt bei der Unentschiedenheit stehen. Der methodische Zweifel ist ein Mittel auf der Suche nach gesichertem Wissen um Irrtümer auszuschließen.


    Bambus:

    Kann man sich wirklich ernsthaft mit dem Dhamma beschäftigen ohne seine eigenen psychischen Grenzen auszutesten?


    Denke es geht dabei darum, die psychischen Grenzen zu überwinden.

    Da wird unterschieden zwischen zwei Arten des Zweifels:


    Zitat

    kankhā, 'Zweifel',
    mag entweder intellektueller oder ethischer Natur sein, d.i. methodischer Zweifel oder skeptischer Zweifel, welch letzterer identisch ist mit vicikicchā. Nur der skeptische Zweifel (=vicikicchā) ist verwerflich und karmisch unheilsam, da er das Denken lähmt und die innere Entwicklung des Menschen hemmt.
    http://www.palikanon.com/wtb/kankha.html


    Intellektueller oder methodischer Zweifel bedeutet dann wohl dieses von Onda zitierte:

    Zitat

    "Geht nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, (*1) nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!"


    Der Zweifel schwindet erst

    Zitat

    Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden', dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben.


    Skeptischer Zweifel ist dann die Fessel der Zweifelsucht, die Sukha zitiert hat:




    Sukha:

    Die wenigsten werden allerdings auch das was der Buddha lehrte bis ins Letzte überprüfen können. Vieles ist leicht und direkt überprüfbar. Aber der überweltliche Pfad eben nicht für jeden. Da kommt dann nach anfänglicher Prüfung Vertrauen (saddhā) ins Spiel.


    Der methodische Zweifel besteht dann wohl noch mit den fünf jenseitigen Fesseln (Begehren nach feinkörperlichem Dasein, Begehren nach unkörperlichem Dasein, Dünkel, Aufgeregtheit, Nichtwissen), weil ja die noch nicht völlig erkannt und damit abgelegt sind.


    Ich denke mal Vertrauen ist begleitende Voraussetzung vom Anfang bis zum Ende des Pfades, mit einem Mindestmaß an Vertrauen beginnt man sich mit der Lehre zu befassen, und es wächst immer mehr bis es in der endgültigen Befreiung nicht mehr benötigt wird, weil keine Unwissenheit mehr besteht.


    Ohne Vertrauen führt der Zweifel zu Nihilismus - man kann alles anzweifeln. Deshalb denke ich kommt man um den Glauben, dem Vertrauen, dass es das ungewordene Nibbana gibt, nicht herum. Es ist es aber wert, alles daran zu setzen.


    Naja ein paar Überlegungen dazu, weiß nicht wie sie ausgefallen sind, ist auch schon spät.