Beiträge von Giraffe im Thema „Gewissensunruhe“

    lagerregaL:
    Giraffe:


    Es gibt ja keinen Ichkern, sowas wie eine Seele, also was geht da weiter und wie?


    Das Citta geht weiter, solange es von Avijja umhüllt ist. Das mit Avijja und deren Ausläufe(Verblendung ,Gier und Haß) beschmutzte Citta ist also die Seele, die der Seelenwanderung unterliegt.


    Danke, lagerregaL.


    Ich hab ein bißchen googlen müssen, um die Begriffe zu verstehen und es mir ein wenig zu "übersetzen". Dennoch hilft mir Deine Antwort sehr.
    Gemeint ist also der Geist, solange er von Unwissenheit umhüllt ist. Aus Unwissenheit darüber, dass man falsch liegt mit dem Ichgefühl, will man manches besitzen/behalten und anderes auf jeden Fall loswerden oder erst gar nicht damit konfrontiert werden. Kann man das so sagen??
    Man agiert und reagiert also aus diesen Verblendungen heraus und erschafft jenseits des "reinen Geistes" sich selbst seine Verstrickungen und Leid für sich und andere. Aus reinem Geist zu leben, würde also bedeuten, kein Leid mehr zu erschaffen. Der aus Avijja resultierende beschmutzte Geist (das was auch Karma genannt wird?) ist also das, was man mit der Seele vergleichen könnte. Kein beschmutzer Geist, keine Wiedergeburt mehr, kein Leid mehr.


    Hier stoppe ich, sonst gerate ich in Gewissensunruhe (nicht ganz ernst gemeint;-)) über die Wünsche der anderen Schreiber, die dieses Thema ja hier behandeln möchten.

    Bakram:

    Hallo Giraffe


    Damit wir hier nicht die zig'ste Diskussion über Wiedergeburt beginnen nur soviel:


    Lieber Bakram,


    das bleibt wohl nicht aus, und nicht nur meinetwegen vermute ich, dafür ist doch dieses Forum auch u. a. da, oder nicht?


    Bakram:

    Meiner Ansicht nach stellt sich die Frage gar nicht ob es Wiedergeburt gibt oder nicht, sondern höchstens was man sich genau darunter vorstellt.


    Aber eigentlich sollte sich ein Buddhist mit rechter Ansicht eigentlich gar nicht erst solche Vorstellungen machen:


    Ich respektiere Deine Ansicht und wenn Du nicht weiter darüber schreiben möchtest, weil Du Dir womöglich (falsche) Vorstellungen zu machen glaubst, so verstehe ich das.
    Ob jemand oder etwas wiedergeboren wird oder nicht, scheint mir ziemlich wichtig zu sein im Buddhismus und darum beschäftigt es mich.


    Wie und woraus entsteht ein (menschlicher) Körper?
    Gibt es etwas Geistiges, das dies unabhängig von den sonstigen Bedingungen der Zeugung bewirkt? Etwas Drittes, ein Bündel an erzeugten Energien (Karma) – ichlos und doch gewirkt weiterzugehen in Ichillusionen über mehrere Leben hinweg. Was geschieht mit dem Karma nach dem Tod?
    Kann dazu hier jemand von den Buddhisten etwas sagen? Es gibt ja keinen Ichkern, sowas wie eine Seele, also was geht da weiter und wie?


    Einen angenehmen Tag.


    Gruß, Giraffe



    PS.

    Bakram:

    Wie Körper entstehen und vergehen lehrt uns die Biologie. Wie Geist entsteht und vergeht, werden wir noch lernen.


    Gruss Bakram


    Nun, ich dachte zu fragen, wäre womöglich förderlich für das Lernen.



    Lieber Bakram,


    dazu habe ich etwas Bedenkenswertes - wie ich finde - gefunden:


    Daher wird auch in der Menschenwelt ein Kind, das geboren wird, nicht durch die Zeugung geschaffen oder durch einen göttlichen Schöpfungsakt bei der Zeugung in die Welt gesetzt, sondern das Wesen, das als Kind geboren wird, muss schon vor der Zeugung vorhanden gewesen sein. Der Buddha sagt darüber in der 31. Rede des Mājjhima-Nikāya:


    «Wenn drei sich vereinen, entsteht eine Leibesfrucht: Sind Vater und Mutter vereint, aber die Mutter hat nicht ihre Zeit und das zur Wiedergeburt drängende Wesen ist nicht bereit, so bildet sich keine Leibesfrucht. Sind Vater und Mutter vereint und die Mutter hat ihre Zeit, aber jenes Wesen ist nicht bereit, so bildet sich gleichfalls keine Leibesfrucht. Sind aber Vater und Mutter vereint und die Mutter hat ihre Zeit und das zur Wiedergeburt drängende Wesen ist bereit, so bildet sich durch die Vereinigung dieser drei eine Leibesfrucht.»
    Dass das Wesen gerade das Kind dieser oder jener Eltern wird, ist bestimmt durch die Taten, die es in einem früheren Dasein getan hat.
    Quelle: http://www.palikanon.com/diverses/schm-1.htm#s68


    Es ist nicht leicht zu verstehen, aber dass Taten weiterwirken und wiederum etwas daraus entsteht/geboren wird, können wir doch ständig im Leben beobachten. Was ist damit nach dem Tod?


    Gruß, Giraffe

    Bakram:

    Eine bestimmte Gestaltung ja, aber nicht aus Begehren heraus.


    Hallo Bakram,
    es kommt zwar vom eigentlichen Thema "Gewissensunruhe" ab, aber mich würde Deine Meinung interessieren, woraus, wenn nicht aus Begehren, der Körper denn entsteht.


    Bakram:

    Warum wohl kommt der Wasserbüffel mit dem Schwanz nicht durchs Fenster ? (Mummokan 38)


    Damit kann ich leider überhaupt nichts anfangen, auch wenn es recht lustig klingt.


    Gruß,
    Giraffe