Wenn man kompetent und gewissenhaft (fair) darüber diskutieren möchte, darf man sich nicht vollständig auf Wikipedia berufen. Wer weiß, wer das geschrieben hat.
Auch Übersetzungen sind oft irreführend, wenn Begriffe aus dem chinesischen oder tibetischen Kontext in unseren christlich geprägten Wortschatz übertragen werden.
Eine viel sicherere Quelle sind authentische Buddhismus-Lehrer, die nicht nur die Klassiker studiert sondern auch jahrzehntelang praktiziert und meditiert haben. Diese Leute leben den Dharma mit jeder Faser und deshalb ist es relevant, was sie dazu zu sagen haben.
Ich habe noch NIE irgendwo einen tatsächlichen Lehrer oder ein tatsächliches Mahayana-Sutra verlauten hören, dass der Weg zur Arahatschaft („Hinayana" oder besser "Shravakayana") irgendwie nicht zu respektieren sei. Keinesfalls. Im Gegenteil, jeder Dharmapfad ist ehrenwert und respektabel.
Nur finden die Mahayanis* ihr Fahrzeug nunmal "besser". Das sollte erlaubt sein. Aber die Diskussion darüber ("besser/schlechter") ist in meinen Augen nur ein ungehobelter Zeitvertreib. Der buddhistische Weg ist, sich an die eigene Nase zu fassen und nicht andere mit ihren vermeintlichen Unzulänglichkeiten zu belästigen. (SCHWIERIG für uns.)
(*übrigens: zum Mahayana gehören dermaßen viele verschiedenste Traditionen, dass es da nichts gibt, das man im Singular als "Sekte" bezeichnen könnte.)