Beiträge von nescio im Thema „vom Glauben zur Meditation - ein Lebensweg ?“

    pardon,
    Glaube hat ein Objekt, Meditation nicht



    Wie bereits erwähnt können Glaubensvorstellungen durchaus nützlich sein um das entsprechend
    zugrunde liegende, mentale Konstrukt (ich glaube an ... also Subjekt, Prädikat, Objekt)
    spontan zu erkennen und irgendwann ... loszulassen


    Insofern haben die verschiedenen Richtungen wie Christentum, Islam oder Hinduismus
    zunächst ihre Berechtigung, auch wenn es für manche von uns etwas schwer zu akzeptieren ist

    pardon Frank,
    hier geht es ja gerade darum, den frühkindlichen Glauben
    als mentales Konstrukt ("ich glaube an ..." also Subjekt, Prädikat, Objekt) zu entlarven.


    Im Fernen Osten wurden solche Konstrukte offenbar einige tausend Jahre früher erkannt
    als in unserer monotheistisch geprägten Kultur

    bitte nicht vergessen,
    die hierzulande üblichen, im Rahmen so genannter Entspannungsübungen meist noch
    verwendeten Begriffe "Gedanken, Bewußtsein, Achtsamkeit, Konzentration und so weiter"
    sind allesamt, psychologisch gesehen, mit mentaler Aktivität belegt,
    von loslassen also keine Spur


    'Konstrukt' steht somit als Metapher für jene vermeintlich ruhestörenden,
    im Zusammenhang mit seriöser Meditation eher unangebrachten Begrifflichkeiten ...


    oder man benutzt 'Fehlstellen' ...
    und die kritisch zu sehenden Begriffe werden einfach weg gelassen

    Zitat
    "meinst du damit die abwesenheit von ... oder das nicht mehr kleben an ihnen, das nicht mehr gebären von Emotionen ?"



    @ danke Zorita für deine Rückfrage die wohl durchaus angebracht ist.
    Gewiß geht es hier um die Abwesenheit von "Konstrukten" wobei der ursprüngliche, an dieser Stelle ...
    von dir gewählte Begriff hier vermieden wird um wirklich Abstand von ihnen zu gewinnen



    Empfindet ihr loslassen, so ungewohnt es momentan noch klingen mag, nicht auch
    als eine Art Dekonstruktion, die in einfacher Weise Komplexität zu reduzieren vermag
    und besonders geforderten Menschen bald wieder zu Ruhe und Gelassenheit verhelfen könnte ?



    Meditation muß übrigens keinen buddhistischen Hintergrund haben,
    in dieser Tradition ist sie jedoch am häufigsten verbreitet

    haben Meditierende in fernöstlichen Traditionen nicht schon vor Jahrhunderten eine (religiöse) Erfahrung gemacht,
    die hierzulande, aus welchen Gründen auch immer, noch weitgehend unbekannt geblieben ist ?


    Besteht der tiefere Sinn des Glaubens einfach darin, die zugrunde liegende Konstruktion
    eines 'Schöpfers, getrennt von seiner Schöpfung' als solches zu erkennen und somit gewissermaßen
    zu de - konstruieren ? Dabei dürfte es wohl, wie üblich in einer Meditation, um behutsames Loslassen
    sämtlicher verbalen und mentalen Konstrukte gehen, ... übrigens nicht nur in Glaubensdingen


    Kehrt dann endlich Stille ein ?

    der Glaube setzt bekanntlich eine Trennung von Schöpfer und Schöpfung voraus
    und vermag daher neben einem nützlichen, durchaus vernunftbasierten Welterklärungsmodell
    auch gewisse Trost spendende, letzten Endes auf göttlicher Gnade beruhende ethische Aspekte anzubieten


    ... wirklich sehnsuchtsstillend ist diese frühe Form von Religion allerdings noch nicht


    Kann vielleicht, wenn die Zeit gekommen ist, buddhistische Meditation helfen ?