Beiträge von accinca im Thema „Definition: Buddhistische Wiedergeburt“

    snake70:

    Eine Definition sollte folgende Fragen berücksichtigen:
    - Was wird wiedergeboren?
    - Welches konstante Element im Prozess der Wiedergeburt erlaubt die Aussage: Da erscheint etwas wieder.- Was überdauert den leiblichen Tod?....


    Nach der Lehre des Buddha, wie sie auch in der "bedingten Entstehung" beschrieben
    werden, entstehen alle Dinge immer wieder. Als Ursache dafür nennt der Buddha
    auch Begehren und Nichtwissen. Diese bauen immer wieder alle Dinge auf bzw.
    lassen sie immer wieder fortbestehen.

    Jazzica:

    entschuldigung für die riesige ausführung, aber es gibt leider keine abkürzung, damit ich erklären kann, was ich darunter verstehe. sollte ich das falsch verstanden haben, dann bitte ich um korrektur.


    Oja. das stimmt - lang ist es und ich habe es auch nicht ganz durchgelesen, aber
    von dem was ich gelesen habe stimmt mindestens eine Sache nicht mit der Lehre
    überein und zwar in "2. wo kommt er her?" Es wird dort behauptet der Buddha
    habe diesen Anfang des Geistes gesucht und selbst vor über neunzig Weltenentstehungen
    und Weltenvergehungen nicht gefunden und die Suche abgebrochen und den Anfang
    des Daseins als nicht erklärbar definiert. Das stimmt so nicht.
    Richtig ist das der Buddha lehrte, das es keinen Anfang gibt und es
    niemals eine Zeit gegeben hätte in der es kein Geist bzw. Begehren
    und Nichtwissen gegeben hat.
    "Nicht lässt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang des Daseinsdurstes (bhava-tanhā) derart erkennen, als ob der Daseinsdurst vordem nicht dagewesen und erst später entstanden wäre. Wohl aber lässt sich erkennen, dass der Daseinsdurst eine bestimmte Bedingung hat."
    (61) Nicht lässt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang der Unwissenheit derart erkennen, als ob Unwissenheit vordem nicht dagewesen und erst später entstanden wäre. Wohl aber lässt sich erkennen, dass die Unwissenheit eine bestimmte Bedingung hat...." A. 10 61/62


    Das Dasein kann eben keine Ursache außerhalb des Daseins haben und
    Zeit ist keine Schale außerhalb des Daseins in der sich das Dasein befinden
    und ablaufen würde. Aus diesem Grunde kann es auch kein Anfang der
    Wiedergeburten geben.

    nibbuti:
    accinca:


    Das citta leitet sich vom denken ab und bildet das "Zusammengedachte",
    welches, außer eim Arahat immer mit Begehren usw. besetzt ist.


    Sagst du hier citta ist dasselbe wie die zusammengedachten geistigen Gestaltungen (mano-sankhara)?
    Ist für dich der Gedanke "alle zusammengesetzten Dinge sind vergänglich, unzulänglich & nicht 'Selbst'" auch mit Begehren verbunden?


    Das sind alles so Begriffe die natürlich je nach Zusammenhang zu verstehen sind.
    Natürlich ist citta auch sankhāra: alle Dinge sind sankhāra. Ohne sankhāra läuft garnichts.


    nibbuti:
    accinca:

    Das was zu immer weiteren Leben führt ist ja neben den Nichtwissen, das Begehren oder der Durst, die Triebe oder citta. Das sagt der Buddha immer wieder z.B. D 22


    Nun führt Begehren (tanha) zu Anhaften (upadana), Anhaften zu Werden (bhava), Werden zu Geburt (jati), Geburt zu Alter & Tod (jaramarana); wo genau siehst du darin "weitere Leben" enthalten?


    Wie schon gesagt, hat der Buddha die Lehre je nach dem Zusammenhang dargelegt oder
    wie es in den Übersetzungen oft heißt "je nach den Standpunkt".


    nibbuti:
    accinca:

    Und das gesamte bewusste und unterschwellige Begehren nun kann nicht
    plötzlich neu entstehen


    Sprichst du hier vom gesamten bewussten und unterschwelligen Begehren auf der Welt, wie im Mahayana?


    Bestimmt nicht. Aber auch das kommt auf den Standpunkt, bzw. Zusammenhang an.


    nibbuti:
    accinca:

    Es wird also niemals völlig neu aufgebaut,
    aber es wird immer wieder weiter daran "rumgedacht" und damit verändert,
    hat daher aber keinen ewig beständigen Kern.


    Sagst du hier, dass die Khandas, oder eines der Khandas zwar letzten Endes kernlos & unbeständig ist, aber den körperlichen Tod unbeschadet / unverändert überdauert? :?:


    Insoweit sie auch während des Leben überdauern obwohl sie in keinem Moment völlig gleich sind. Die Veränderungen sind aber nicht unbedingt immer gleichmäßig.[/quote]


    Das citta leitet sich vom denken ab und bildet das "Zusammengedachte",
    welches, außer beim Arahat immer mit Begehren usw. besetzt ist. Das was zu
    immer weiteren Leben führt ist ja neben den Nichtwissen, das Begehren
    oder der Durst, die Triebe oder citta. Das sagt der Buddha immer wieder z.B. D 22
    Und das gesamte bewusste und unterschwellige Begehren nun kann nicht
    plötzlich neu entstehen sondern ist durch viele Leben bzw. durch viel viel
    zusammen gedachtem entstanden. Es wird also niemals völlig neu aufgebaut,
    aber es wird immer wieder weiter daran "rumgedacht" und damit verändert,
    hat daher aber keinen ewig beständigen Kern.

    hedin:

    Ganz im Gegenteil, das Synonym „Wiedergeburt“ bedeutet im buddhistischen Sinne, es wird nicht „Wiedergeboren“, was vorher schon da war...
    Weder der Selbe Geist/Seele noch der Selbe Körper...


    Nach dem Buddha kann man das nicht so sagen.
    Wenn auch in der menschlichen Daseinsform der grobe Körper
    erst neu aus Nahrung aufgebaut wird, so trifft das für citta
    nicht zu. Das ist schon vorhanden und die eigentliche Motorik
    dahinter. Trotzdem gibt es keinen ewig gleichbleibenden Kern
    bzw. Selbst.