Beiträge von Karnataka im Thema „Über Erleuchtung reden“

    fand deinen Beitrag in "Über Erleuchtung reden" sehr interessant und lesenswert:


    nach der Theorie handelt es sich um ein subtiles Bewusstsein, das nichts mit den kognitiven Funktionen zu tun hat. Vielleicht "Bewusstseinsatome"?


    Kann es sein, dass dich der Begriff "Bewusstseinskontinuum" stört, weil du das "Ich" als Illusion siehst?
    Ich deute diese Lehre ja als Aufforderung, den Egozentrismus zu bekämpfen und Mitgefühl zu entwickeln. Dann stört mich mein "Ich" auch nicht.

    atta-Höhle:


    Was verstehst du unter 'Kontinuum des Bewusstseins'? Sowas gibt es nicht, auch wenn es so erscheint. Aber genau das ist noch nicht klar. Genau darum ist da ja nun sowas wie: "ein 'Kontinuum des Bewusstseins das sich fortsetzt'". Ergreifen findet statt. So 'setzt' sich Unklarheit/Unwissenheit (¹) eben fort. Wenn all das 'Unklarheit' ist, was glaubst du, ist dann dieses 'klare Licht', von dem die Tibeter etwas blumig sprechen? Anders ausgedrückt- was könnte dann 'klar sein'?


    „So was gibt es nicht“, schreibst du zum Bewusstseinskontinuum. Wer sagt?


    „…auch wenn es so erscheint“ - Im Normalfall scheint es doch überhaupt nicht so, sondern wir denken, dass mit dem Tod Schluss ist.


    „Aber genau das ist noch nicht klar“ – was ist noch nicht klar?


    „Genau darum ist ein Kontinuum des Bewusstseins, das sich fortsetzt“ – was meinst du mit: genau darum?


    „Ergreifen findet statt. So setzt sich Unklarheit/Unwissenheit/Seelenglaube eben fort.“ -
    Die Theorie eines Bewusstseinskontinuums bedeutet nicht zwangsläufig, von einer persönlichen unsterblichen Seele auszugehen, im Gegenteil. Der tibetische Buddhismus sieht das anders.


    „Wenn all das Unklarheit/Unwissenheit ist, was glaubst du, ist dann dieses klare Licht, von dem die Tibeter etwas blumig sprechen?“
    Was glaube ich? Klares Licht ist einerseits eine Metapher für die Funktionen des Bewusstseins: Erkenntnis, eine Bühne für die Wahrnehmung schaffen… Doch glaube ich darüber hinaus, das Denken, Zeit und Licht Erscheinungen sind, die viel miteinander zu tun haben, und kann das auch begründen.

    Erleuchtung auf amerikanisch: http://www.youtube.com/watch?v=z5KGLPs_gls


    Jake faselt daraufhin davon, die Band wieder herzustellen, Elwoods begeisterte Worte lauten: and god bless the United States of America! :D


    Da fällt mir nur die Herzsutra ein: es gibt keine ursprüngliche Weisheit, heißt es dort.


    Dennoch, der tibetische Buddhismus spricht davon, das Kontinuum des Bewusstseins wäre erfahrbar – zwar in Form von klarem Licht: von Sterbenden, durch Tantra, in extremen Situationen
    …und vielleicht auch in einer anglikanischen Kirche. So hab ich im TV eine sehr vernünftige Nonne gehört, die diese Vision in der Begleitung von Sterbenden „gesehen“ hat. Sicher hat auch sie dabei an Unsterblichkeit gedacht.


    Tja, und dann gibt’s natürlich die Kognitionswissenschaft, deren Deutung das Phänomen auf die Ebene beobachtbarer Gehirnvorgänge reduziert.