Doris Rasevic-Benz:Ich denke, wenn ich von der Mediation was erwarte, dann ist es keine Meditation. Solange ich noch was erwarte, ist es keine Meditation.
Einen schönen Gruß an alle Tibeter (sorry, Praktizierende des Vajrayana - aber die Verallgemeinerung sei mir verziehen) bezüglich Ngöndro
Eine gewisse Zielstrebigkeit ist eine Notwendigkeit. Wenn ich mich morgen früh hinsetze dann unter anderem weil
- ich es die letzten 123 Tage auch gemacht habe und die "Serie" nicht brechen möchte
- ich mich nachher (und währenddessen) gut fühle
- meine Beine und Gelenke die regelmäßige Übung brauchen um beim nächsten Retreat nicht zu arg zu schmerzen
- ich natürlich erleuchtet werden möchte und irgendeiner hat mir mal gesagt dass Meditation dafür unerlässlich wäre
Die Vorstellung nichts von der Meditation erwarten zu sollen ist genau so eine Vorstellung wie die jeden Tag 30 Minuten sitzen zu müssen. Diese Vorstellungen wird man irgendwann ganz von selber aufgeben - sofern ich den Berichten von für mich vertrauenswürdigen Lehrern glauben kann - aber das passiert von allein und nicht weil mir jemand sagt "Keine Vorstellung !"
Bis zu diesem Punkt, bis zur selbstgewonnen Einsicht, ist eine Erwartung ein Hilfsmittel. Ein sinnvolles. Darauf vor der Zeit verzichten zu wollen halte ich für einen Fehler. Und wann die rechte Zeit ist kann man nur selber erfahren und nicht von außen gesagt bekommen...