Beiträge von Bambus im Thema „Kein Fortschritt? Zu ungeduldig? Die falsche Technik?“

    Doris Rasevic-Benz:

    Ich denke, wenn ich von der Mediation was erwarte, dann ist es keine Meditation. Solange ich noch was erwarte, ist es keine Meditation.


    Einen schönen Gruß an alle Tibeter (sorry, Praktizierende des Vajrayana - aber die Verallgemeinerung sei mir verziehen) bezüglich Ngöndro :)


    Eine gewisse Zielstrebigkeit ist eine Notwendigkeit. Wenn ich mich morgen früh hinsetze dann unter anderem weil


    - ich es die letzten 123 Tage auch gemacht habe und die "Serie" nicht brechen möchte
    - ich mich nachher (und währenddessen) gut fühle
    - meine Beine und Gelenke die regelmäßige Übung brauchen um beim nächsten Retreat nicht zu arg zu schmerzen
    - ich natürlich erleuchtet werden möchte und irgendeiner hat mir mal gesagt dass Meditation dafür unerlässlich wäre :grinsen:


    Die Vorstellung nichts von der Meditation erwarten zu sollen ist genau so eine Vorstellung wie die jeden Tag 30 Minuten sitzen zu müssen. Diese Vorstellungen wird man irgendwann ganz von selber aufgeben - sofern ich den Berichten von für mich vertrauenswürdigen Lehrern glauben kann - aber das passiert von allein und nicht weil mir jemand sagt "Keine Vorstellung !"


    Bis zu diesem Punkt, bis zur selbstgewonnen Einsicht, ist eine Erwartung ein Hilfsmittel. Ein sinnvolles. Darauf vor der Zeit verzichten zu wollen halte ich für einen Fehler. Und wann die rechte Zeit ist kann man nur selber erfahren und nicht von außen gesagt bekommen...

    Maytreka:

    Ja, das denkst du. Klar kannst du das machen. Das Ergebnis wird sein, dass du noch extra Runden in samsara drehen wirst.


    Und?


    Der Wille alles richtig zu machen, der Wille es dann am Besten auch noch schnell zu machen. Das sehe ich als Problem. Eines was ich an mir selber feststelle aber was ich auch immer wieder in Beiträgen anderer zu erkennen glaube.


    Ist das eine westliche (kulturell bedingte) Eigenart? Kapitalismus der Spiritualität? Oder ein immanent im Menschen angelegtes "Übel"?


    Die Gefahr in Beliebigkeit abzurutschen gibt es natürlich auch. Aber ich halte sie für weitaus geringer als die der Übermotivation.