Beiträge von nibbuti im Thema „Kein Fortschritt? Zu ungeduldig? Die falsche Technik?“

    Maytreka:

    Das wird unterschiedlich gelehrt. Mir gefällt aber folgende Interpretation.


    Die Konzentration ist auf dem Atembereich unterhalb der Nase. Hier versucht man die Empfindungen zu spürren. Gleichzeitig mit dem Ausatmen weiß man, wenn ein Atemzug lang, oder kurz und so weiter war. Das soll kein aktives überlegen sein. Es ist nur ein Mitwissen. Anfangs wird vielleicht manchmal der Atem wie verschwunden sein, mit der Zeit wird man aber empfindsamer. Wenn man das über längeren Zeitraum gemacht hat, dann spürt man die Empfindungen auch außerhalb der Meditation an der Nase beim atmen. Diese Empfindung soll man dann versuchen immer aufrechtzuerhalten also über den Tag. Das führt dann dazu, dass irgendwann ein Nimitta erscheint. Mit diesem Nimitta kann man dann tief in die Jhanas gehen. Das Nimitta ist auch ein Türöffner für Vipassana.


    Hi Maytreka. Hast du das denn schonmal gemacht? Das ist intensives Hindu-jhana, das noch mit subtilem Verlangen verbunden ist, da das "versuchen immer aufrecht zu erhalten" einer Empfindung kein Loslassen ist.


    Die Atemachtsamkeit, die für die Erfüllung des edlen (nicht mit Verlangen verbundenen) achtfachen Pfads gebraucht wird, ist mit Loslassen verbunden, so wie man auch den Atem bei jedem Atemzug loslässt. Das ist sati nicht von/auf die Ein-&-Ausatmung, sondern eher mit der Ein-&-Ausatmung.


    Der Buddha lehrte, ein Ding (anapanasati) erfüllt vier Dinge (satipatthana), vier Dinge erfüllen sieben Dinge (bojjhanga), sieben Dinge erfüllen zwei Dinge (Wissen & Sehen).


    Grüße

    tcee:


    Wäre folgende Interpretation nicht stimmiger: Ekaggata ist ein geistiger Faktor, der die Fokussierung auf ein Objekt ermöglicht? In dem Sinne wäre Ekaggata also nicht der einsgerichtete Fokus auf ein Objekt, sondern der zugrunde liegende Faktor, der diese Einsgerichtetheit ermöglicht. Es wäre also noch keine Aussage darüber, wie Ekaggata entsteht.


    Hi tcee. Ekagatta ist ein geistiger Faktor, eine geistige Eigenschaft, die die Fokussierung auf ein Objekt ermöglicht.


    Das tritt aber nicht als Faktor im 1. jhana auf, da hier noch vitakka-vicaram (Denken & Evaluieren eines Objekts) vorhanden sind, die ekagatta direkt entgegenwirken würden; in dem Sinn ist ekaggata nicht der „einsgerichtete“ Fokus auf ein Objekt.


    Das 2. jhana entsteht aus der aufgebauten Sammlung, wohingegen das 1. jhana aus der Abgeschiedenheit (von den 5 Hindernissen) & Denken/Evaluieren entsteht.


    Hier (2. jhana) würde ekagatta eher passen, weil der Geist sich ausreichend gesammelt hat, so dass er (auch ohne vitakka-vicaram) auf einem Objekt zB Atem ruht.


    Trotzdem wird ekagatta meist als „Faktor“ des 1. jhana gelehrt, was zu viel Verwirrung führt, da das eher einem intensiven, einspitzigen Hindu-jhana entspräche (und wie gesagt, vitakka-vicaram entgegenwirken würde).


    Das intensive, einspitzige ist aber noch von Verlangen (1. Hindernis) gekennzeichnet & nicht frei von Verlangen.


    Daher am besten ekagatta erstmal ganz ausklammern.


    Grüße


    :)