Beiträge von Karnataka im Thema „Die Mahayana-Falle“

    Für den tibetischen Buddhismus gilt, dass auf die Gefahr besonders hingewiesen wird, die Leerheit selbst wiederum für etwas Absolutes zu nehmen, das aus sich heraus besteht.
    In diesem Fall, so heißt es, wäre einem nicht mehr zu helfen :)
    Es heißt also, auch die Leerheit von Eigenexistenz existiert nicht, und in diesem Sinn spricht man von der Leerheit der Leerheit.


    …irgendwie muss ich an Heideggers (oft kritisiertes) „nichtenden Nichts“ denken, wenn von Leerheit die Rede ist. Das unsympathische Sprachgenie schreibt in: Was ist Metaphysik?


    …das Nichts ist uns zunächst und zumeist in seiner Ursprünglichkeit verstellt. Wodurch denn? Dadurch, dass wir uns in bestimmter Weise völlig an das Seiende verlieren. Je mehr wir uns in unseren Umtrieben an das Seiende kehren, umso weniger lassen wir es als solches entgleiten, umso mehr kehren wir uns ab vom Nichts. Umso sicherer aber drängen wir uns selbst in die öffentliche Oberfläche des Daseins.


    Und doch ist diese ständige, wenngleich zweideutige Abkehr vom Nichts in gewissen Grenzen nach dessen eigensten Sinn. Es – das Nichts in seinem Nichten – verweist uns gerade an das Seiende. Das Nichts nichtet unausgesetzt, ohne dass wir mit dem Wissen, darin wir uns täglich bewegen, um dieses Geschehen eigentlich wissen.