Beiträge von accinca im Thema „Verwindung von Begierde und Trübsal“
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bel:
Hat nix mit Hauslosigkeit zu tun, hier ist vom Aufgeben (vineti) von Begehrlichkeiten, Wünschen (Abhijjhā) und Klage (Domanassa) - gegenüber der Welt - die Rede. Das ist eine Standardwendung, die sich auf die Leidensursachen Bevorzugung/Ablehnung bezieht und das daran Leiden einschließt.
Grammatisch steht vineti als Gerundivum (vineyya) - das gibts leider nicht so im Deutschen - deshalb ist es schwierig zu übersetzen, direkt ist es nicht möglich.
Das Gerundivum ist ein Adjektiv, das aus einem Verb abgeleitet wird, es drückt eine Notwendigkeit aus und muß passivisch gebildet werden (im Gegensatz zum Optativ). In der Grundbedeutung also etwas, was "werden muß", attributiv wird dadurch eine Bedingung ausgedrückt.Ich würde also so übersetzen:
Da weilt, o Mönche, der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers, eifrig, wissensklar und achtsam, (dabei, genau hier - idha -) der Welt Wünschen und Klagen abfallen lassend.
Zumwinkel verwechselt Grundivum mit Gerund (Absolutivum) und accinca dichtet eine Zweck hinein - eine bestimmte Form des Gerundivums im Lateinischen kann das zwar ausdrücken, attributiv zu dem im Akkusativ stehenden Nomen, im Pali wird aber Zweck durch den Dativ des Nomens oder eine andere Verbform, den Kausativ ausgedrückt, beides hier nicht der Fall.
Was man sich alles für Gedanken machen kann....
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Sukha:
Dafür muss man nicht "Hauslos sein".()
Geistig schon. -
Onyx9:
Da weilt, o Mönche, der Mönch beim Körper in Betrachtung des Körpers, eifrig, wissensklar und achtsam,
nach Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt...Was heißt das eigentlich genau ? Heißt das : Hauslosigkeit ?
Genau das und noch mehr heißt das. Im übrigen meine ich die
Stelle so zu übersetzen: zur Verwindung von Begierde und Trübsal hinsichtlich der Welt...