Kampfkunst muß man selber machen, anstatt die ollen Samurais als Helden hochzustilisieren. Dann verfliegt die Verklärung ziemlich schnell. c.d.
Beiträge von crazy-dragon im Thema „Buddhismus und Kampfsport!?“
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Matthias65:
Ich sehe das So wie Syia: Kostbare Menschenexistenz, anderen Leid zu fügen & Ego füttern durch Kampfsport....Ich sehe das eher so wie Jinen: Man kann tot umfallen beim Schneeschippen oder Probleme bekommen durch das allgegegwärtige Sitzen - der ultimative Kreuzkiller. Man kann tot umfallen beim Laufen und Autofahren bringt mehr Menschen um als dieser Kampfsport- letztes Jahr etwas über 3000 in Deutschland- der niedrigste Stand seit 1950 dazu. Also völlig unbuddhistisch.
Jeder setzt da andere Akzente bzw. empfindet etwas als hart, was den anderen reizt und der durch sein Training nicht so empfindet wie der Betrachter.
Ergo: Ein Kampfsportler kann die kostbare Existenz des anderen wohl achten, schon weil er weiß, wie weh das tut. Wohingegen ein Superbuddhist aus Unachtsamkeit mit seinem Auto dieses kostbare Menschenleben vernichten kann.c.d.
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Syia:
Aber nochmal die Frage: Was hat das mit Buddhismus zu tun ? An dem Punkt scheitere ich wirklich.
Also auf den ersten Blick rein nix. Aber: Er ist durch seinen Sport ein gefestigter Mann, der auch einen Beruf abgeschlossen hat. Und wenn er hier reinkommt, sucht er etwas. Da das kein Marketing oder Sport-Forum ist, sucht er beim Buddhismus etwas. Er ist also auf der Suche. DAS hat es mit Buddhismus zu tun. Lass ihn doch mal suchen.Eventuell ist ihm klar, daß sein Erfolg, sein austrainierter Körper nicht von Dauer sind? Also er wie Buddha an das Phänomen der Vergänglichkeit gestossen ist? Vielleicht gibt er hierauf uns/ Dir eine Antwort. Also abwarten und meditieren...
c.d.
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Wieso entschuldigen? Ich habe Dich falsch verstanden und dann das nachgefragt. Jetzt haben wir das geklärt ohne Krieg. Siehe Frank´s post...
Zitat:" Kriege haben etwas Klärendes"...
So kann man das natürlich auch sehen.
Daß Dir das Video nicht gefällt, verstehe ich auch. Ist aber auch nicht anders als Boxen. Hier treffen immerhin zwei austrainierte Kämpfer freiwillig aufeinander.
Und Andreas ist ja nicht einfach so hier reingekommen; ich denke, der ist schon auf dem richtigen Weg. Er sucht etwas, da bin ich mir sicher. Und er hat bemerkt, daß er es in seinem Sport nicht findet. Nimm meinetwegen den ollen Saulus, später Paulus...c.d.
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Ah so- ich dachte, Du hättest mich kritisiert ähnlich wie Frank...
c.d.
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Dann bist Du nicht aufmerksam. Aus der website ergibt sich der Name und dann kann man googeln. Was soll da unbuddhistisch sein? Ich finde, Wiki wird ihm gerechter als das Video. So habe ich das gesehen. Es zeigt sein ganzes Potential und nicht nur seine Kampftechnik. Die übrigens ist schon ca. 600 vor Christus in Griechenland bekannt gewesen unter dem Namen Pankration.
c.d.
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Frank1:
GMC,
ich wollte nicht das Deine Identität bekannt gegeben wird. Sorry.
Frank
Wie meinst Du das? Er selbst hat seine Website hier reingestellt.
_()_c.d. -
Höchst interessanter Werdegang- besonders das. Jetzt verstehe ich Dich echt gut. Wird sicher eine gute Doktorarbeit.
_() c.d. -
Was mich betrifft, habe ich sehr wohl ausgiebige Wettkampfpraxis sowohl in Judo, Karate und Ultramarathon. Sonst hätte ich nix dazu gesagt. Und somit habe ich von Kampfsportlern kein schlechtes Bild, kommt allerdings drauf an, welche Stilrichtung und Intention. Und ich mußte mich schon leider und erfolgreich auf der Straße wehren.
Gewichtmachen: Das tut man, um in eine für sich günstigere Gewichtsklasse zu kommen und dann leichter zu siegen. Das sagt wohl alles.
Und die erwähnte Dehydration ist relativ gefährlich, zumindest ungesund, beim Marathon durchaus tödlich. Das Blut verdickt, man kann verwirrt werden. Genau dasselbe machen die Herren von der Mukki-Fraktion, sprich die Body-Builder vor dem Wetkampf: Reines Siegenwollen, schlecht für den Körper.Was Buddha betrifft: Der hat schließlich erkannt, daß die Schwächung des Körpers nicht den gewünschten " Erfolg " bringt und sich für den mittleren Weg entschieden, also Meidung der Extreme. Die Inder gingen damals davon aus: Schwäche den Körper, um spirituelle Erfahrungen zu machen. Körper und Geist sind aber eine Einheit.
c.d.
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GMC:
Verstehe ich das also richtig: wenn ich Kampfsport trainiere und ausübe nicht mit dem Ziel zu gewinnen, sondern für meine persönliche Entwicklung, dann ließe es sich vereinbaren. Wenn mir das Siegen also weniger wichtig ist und die Entwicklung mehr, dann sollte es vereinbar sein, richtig?GMC: Lies den letzten Post von Frank- Du bist der, der den Ball durchschneidet. Unvereinbar mit Buddhismus, überspitzt gesagt. Du würdest ja auch instinktiv bei einem Angriff auf der Straße den Gegener plattmachen.
Du solltest durch Ausüben der Kampfkunst der werden, der den Ball sanft zu Boden setzt. Der also erst gar nicht kämpft, entweder dem Gegner ausweicht oder ihn mit Worten und durch seine Haltung besänftigt.@Frank1: Diese Belehrung kenne ich und schätze sie: Wo spricht der Roshi hier von " sich etwas vorstellen zwecks siegen "? Da hat man Emotionen und ein Ziel. Beim Shikantaza ist man nur geistesgegenwärtig präsent, ohne Emotionen und vorgefassten Handlungsweisen- so nur kann man ziel-los konsequent agieren.
Natürlich kannst Du es anders sehen, aber der Sinn dieses Forums ist wohl, einander zu helfen und sich gegenseitig andere Sichweisen aufzuzeigen. Was der andere dann daraus macht, ist seine Sache.
Anmerkung: Ich bin Praktiker, habe Erfahrungen in Karate und Judo und Ultramarathon. Siege haben mich zwar kurz gefreut, aber nie primär interessiert. Es ging und geht immer um das TUN, um den Weg. Wer z.B. durch sein Training Schmerzen zur Genüge kennt, wird sie anderen nicht zufügen.c.d.
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@ Frank 1: Wenn Du Dir etwas vorstellst, ist das alles bloß kein Shikantaza. Und etwas vorstellen zum Zweck des Siegens erst recht nicht...
Zum Thema: Es kommt auf die Absicht an- Kampfsport ausüben mit dem Ziel, zu siegen, ist nicht das was zum Buddhismus passt.
Kampfkunst üben, um nicht mehr kämpfen zu müssen, um eine gewisse Demut sich anzueignen, passt meiner Ansicht gut zum Buddhismus.c.d.