Buddhismus und Kampfsport!?

  • Naja hier wurde gefragt welchen kampfsport GMC betreibt, daraufhin hat er den link reingestellt. Sein kampfsport hat natürlich nichts mit Buddhismus zu tun, genau so wie mein Beruf ich bin Pförtner, der beruf ist auch nciht" buddhistisch"...
    Aber GMC kann ja was mit Buddhismus zu tun haben.

  • Hey Syia,


    das hat eigentlich gar nichts mit Buddhismus zu tun. Außer dass es mein Lebensmittelpunkt ist und ich mich für Buddhismus interessiere und versuche heraus zu finden, wie sich ein Alltag als jemand der sich an die Lehren des Buddhismus hält in Einklang bringen ließe mit eben dem Sport den ich betreibe.


    Ich hatte weiter oben Elemente aufgezählt, die es mir vereinfachen meinen Alltag so zu gestalten (Beispiel: Training hat meditative Elemente). Das heißt nicht, dass ich das für den Königsweg halte zur Erleuchtung. Ich bin mir sicher, dass ein Sachbearbeiter, Müllmann oder Busfahrer genau so Elemente seines Alltags findet die sich mit dem Buddhismus besser vertragen als andere.


    Lieber Frank,


    vielen Dank für Deine Tipps. Es ist derzeit relativ ruhig um meine Doktorarbeit. Ich habe mich im vergangen Jahr sehr viel mehr auf meinen Sport konzentriert und sie hat darunter gelitten. Aber angefertigt wird sich noch. Ich weiß nur noch nicht wann sie fertig wird :(


    Meine Identität hier preis zu geben macht mir nicht wirklich etwas. Ich bin es ja gewohnt dass man mich kennt und die Anonymität hilft mir ja auch nicht bei der Erleuchtung :lol:

  • GMC:

    Hey Syia,


    das hat eigentlich gar nichts mit Buddhismus zu tun. Außer dass es mein Lebensmittelpunkt ist und ich mich für Buddhismus interessiere und versuche heraus zu finden, wie sich ein Alltag als jemand der sich an die Lehren des Buddhismus hält in Einklang bringen ließe mit eben dem Sport den ich betreibe.


    Ich hatte weiter oben Elemente aufgezählt, die es mir vereinfachen meinen Alltag so zu gestalten (Beispiel: Training hat meditative Elemente). Das heißt nicht, dass ich das für den Königsweg halte zur Erleuchtung. Ich bin mir sicher, dass ein Sachbearbeiter, Müllmann oder Busfahrer genau so Elemente seines Alltags findet die sich mit dem Buddhismus besser vertragen als andere.


    Moin GMC,


    ich habe deinen Werdegang kurz in der Wiki gelesen. Du hast jung angefangen und dein Sport ist dein Broterwerb. Die meditativen Elemente deines Trainings kann ich auch nachvollziehen.


    Ein Sachbearbeiter, Müllmann oder Busfahrer hat im Gegensatz zu dir einen gewaltfreien Arbeitsplatz ( wobei ich mir beim Busfahrer da auch nicht mehr sicher bin). Unter heilsamen Handlungen stelle ich mir eben etwas anderes vor als einen am Boden liegenden Gegner auf den Kopf zu schlagen. Hier muss ich aber sofort einschränkend zugeben, dass ich tibetisch praktiziere. "Anderen den Sieg und mir die Niederlage" ist Teil meines Unterrichts. Aus diesem Blickwinkel kann ich natürlich überhaupt nicht nachvollziehen, was du da machst.


    Da sich aber auch dir wohl inzwischen die Frage stellt, wie lange du noch Kampfsport mit einem derartig hohen Körpereinsatz betreiben kannst, wird sich dein Handeln früher oder später sowieso ändern.

  • Also grundsätzlich sehe ich keine Unvereinbarkeit des Wettkampfes an sich mit dem Dhamma, als Beruf scheint es mir kein unrechter Lebensunterhalt zu sein. Die Grenze zwischen richtig und falsch liegt wohl am Ausmaß der Schädigung und an der Motivation.


    Es gibt Wettkämpfe ohne Risiko wie etwa Schachspielen, bis hin zu solchen mit hohem Risiko für Leib und Leben der Beteiligten.
    Und man kann sich an Wettkämpfen beteiligen wegen der Entwicklung von Eigenschaften wie Konzentrationfähigkeit, Selbstdisziplin, Toleranz, Kameradschaft und Energie anstatt Hass, Zorn, Stolz und Ruhmsucht zu entwickeln. Die guten Eigenschaften führen zu Glück, die Schlechten zu Leid.


    Jeder muss von da aus weitergehen wo er steht. Man befasst sich mit dem Buddhismus, meditiert, studiert, arbeitet an sittlichem Verhalten und sucht Buddhisten auf und das führt allmählich zu Wissen und Loslösung.


    Gruß, mukti

  • mukti:

    Also grundsätzlich sehe ich keine Unvereinbarkeit des Wettkampfes an sich mit dem Dhamma, als Beruf scheint es mir kein unrechter Lebensunterhalt zu sein. Die Grenze zwischen richtig und falsch liegt wohl am Ausmaß der Schädigung und an der Motivation.


    mukti, hier komme ich schon ins Schleudern. Da danke ich täglich vor der Medi für die Geburt in einem kostbaren Menschenkörper, den ich ja nun mal zum Praktizieren benötige und gleichzeitig soll es in Ordnung sein diesen Menschenkörper derartig aufs Spiel zu setzen ? Dabei wird dann auch noch ein anderer geschädigt. Ein bißchen schädigen klingt irgendwie nach ein bißchen schwanger.


    Die Motivation dahinter ist doch wohl der Sieg. Also das Ego füttern. Stolz darauf sein, dass man besser ist als der Gegner.

  • Sicher kommt es auf Einstellung und Kampfsport an. Sicher auch ob harten oder weichen Kampfsport.


    Aber meist geht es nicht darum, meinen Gegner zu besiegen, sondern mit meinen Trainingspartner zu üben. Ich trainiere mich, und der andre hilft mir dabei.
    Den anderen verletzen? Kann passieren, aber fällt eher unter die Kategorie Unfall. Kommt vor, aber nicht oft. Es ist nicht Ziel, den anderen zu schädigen. Es ist wie im normalen Leben auch eher ein Kennzeichen von Unachtsamkeit meinerseits.


    Naja, aber solche Schädigungen können dir auch bei der Meditation passieren. Ob nun Miniskusschäden oder Hämorrhoiden durch sitzen, oder Bandscheibenschäden durchs verbeugen. (Um nur auf der körperlichen Ebene zu bleiben).
    Ich setze mein Leben nicht mehr aufs Spiel als bei anderen Dingen. (Bei dir klingt das so komisch, als seist da irgendwo du und irgendwo anders der Körper, als würdest du in den Körper geboren, aber es bist doch du, die da geboren wird/wurde).


    Beginn und Ende ist immer die Verbeugung, der tiefe Respekt und Achtung vor den anderen. Die Motivation ist die Übung selbst, die Einheit von Körper und Geist und Intuition stärken, aber auch Respekt, Disziplin, Aufmerksamkeit, Mitgefühl, Spass an körperlicher Aktivität, Reife, Lernen wo meine Grenzen sind. Nicht mehr Ego (Ego ist ja nur das lateinische Wort für Ich) als bei Meditation oder bei Yoga.

  • [

    Ging Gong:

    Bei muay thai dem thailändischen Kickboxen sind die thailändischen Kämpfer durchwegs Buddhisten.


    Was ist das denn für ein Argument ?


    Ich sehe das So wie Syia: Kostbare Menschenexistenz, anderen Leid zu fügen & Ego füttern durch Kampfsport....geht gar nicht wenn man ernsthaft buddhistische Ethik im Alltag umsetzen möchte.

  • Syia:
    mukti:

    Also grundsätzlich sehe ich keine Unvereinbarkeit des Wettkampfes an sich mit dem Dhamma, als Beruf scheint es mir kein unrechter Lebensunterhalt zu sein. Die Grenze zwischen richtig und falsch liegt wohl am Ausmaß der Schädigung und an der Motivation.


    mukti, hier komme ich schon ins Schleudern. Da danke ich täglich vor der Medi für die Geburt in einem kostbaren Menschenkörper, den ich ja nun mal zum Praktizieren benötige und gleichzeitig soll es in Ordnung sein diesen Menschenkörper derartig aufs Spiel zu setzen ? Dabei wird dann auch noch ein anderer geschädigt. Ein bißchen schädigen klingt irgendwie nach ein bißchen schwanger.


    Die Motivation dahinter ist doch wohl der Sieg. Also das Ego füttern. Stolz darauf sein, dass man besser ist als der Gegner.


    Vielleicht habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt werte Syia, gemeint war es so:


    Ein buddhistischer Laienanhänger will nicht gleich alles aufgeben, sondern auch glücklich leben. Dazu ist ein geeigneter Lebensunterhalt oder Beruf nötig. Wettkampf an sich scheint mir nicht ungeeignet, wenn er nicht schädigend ist und keine unrechte Motivation oder Gesinnung dahintersteht.


    Am Besten ist kein Schaden, je mehr Schaden verursacht wird, desto schlechter. Wobei das nicht für jeden gleich ist, dem Einen kann ein Luftzug schaden, dem Anderen schadet kein Sturm. Eine Platzwunde ist eine Platzwunde, aber die wird von jedem anders empfunden. Erstens empfindet nicht jeder von Natur aus gleich, und zweitens geht ein trainierter Kampfsportler anders damit um als ein Büroangestellter.


    Und es muss ja nicht primär ums Siegen gehen, sondern um die Entwicklung von Fähigkeiten wie z.B. Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, Mut, usw., und die rechte Gesinnung, etwa Kameradschaft und Toleranz. Man kann sich sogar darum bemühen und sein Bestes geben, ohne sich um Sieg oder Niederlage zu kümmern. Aber ein bisschen was einbilden tut sich wohl fast jeder noch.


    Mir liegt sowas nicht und ich habe die Filme gar nicht angesehen, ich versuche nur das möglichst objektiv zu sehen, die Wahrheit hier herauszufinden.


    Liege ich falsch?

  • mukti:


    Vielleicht habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt werte Syia, gemeint war es so:
    Ein buddhistischer Laienanhänger will nicht gleich alles aufgeben, sondern auch glücklich leben. Dazu ist ein geeigneter Lebensunterhalt oder Beruf nötig. Wettkampf an sich scheint mir nicht ungeeignet, wenn er nicht schädigend ist und keine unrechte Motivation oder Gesinnung dahintersteht.


    Ich sehe das Triebhaft wie bei jungen Hunden.
    Da gibt es eben diese Triebe die sich im körperlichen Wettkampf
    ausleben wollen. Mehr ist da überhaupt nicht dran.

  • mukti:

    Ein buddhistischer Laienanhänger will nicht gleich alles aufgeben, sondern auch glücklich leben. Dazu ist ein geeigneter Lebensunterhalt oder Beruf nötig. Wettkampf an sich scheint mir nicht ungeeignet, wenn er nicht schädigend ist und keine unrechte Motivation oder Gesinnung dahintersteht. Also nur mal die Wettkampffrage, ob es Schach ist oder Boxen.


    Am Besten ist kein Schaden, je mehr Schaden verursacht wird, desto schlechter. Wobei das nicht für jeden gleich ist, dem Einen kann ein Luftzug schaden, dem Anderen schadet kein Sturm. Eine Platzwunde ist eine Platzwunde, aber die wird von jedem anders empfunden. Erstens empfindet nicht jeder von Natur aus gleich, und zweitens geht ein trainierter Kampfsportler anders damit um als ein Büroangestellter.


    Dank, mukti. Soweit bin ich noch bei dir.


    Zitat


    Und es muss ja nicht primär ums Siegen gehen, sondern um die Entwicklung von Fähigkeiten wie z.B. Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, Mut, usw., und die rechte Gesinnung, etwa Kameradschaft und Toleranz. Man kann sich sogar darum bemühen und sein Bestes geben, ohne sich um Sieg oder Niederlage zu kümmern. Aber ein bisschen was einbilden tut sich wohl fast jeder noch.


    Auch das kann ich noch alles nachvollziehen. Aber wenn Kämpfen zum Broterwerb wird, dann wird siegen sehr wichtig. Die spielerische Komponente des Sports ist dann nicht mehr wichtig.

    Zitat


    Aus dem ersten Beitrag von GMC:


    " Dennoch geht es bei uns darum, dass man sich durch Siege "über" anderen platziert auf Ranglisten und dergleichen. Wenn man besser eingeschätzt wird von der Öffentlichkeit, dann verdient man auch mehr Geld, weil man "besser" ist."


    Zitat


    Mir liegt sowas nicht und ich habe die Filme gar nicht angesehen, ich versuche nur das möglichst objektiv zu sehen, die Wahrheit hier herauszufinden.
    Liege ich falsch?


    Ich suche eigentlich selbst eine Antwort darauf. Alles was ich bisher über Buddhismus gelernt habe, spricht eigentlich dafür, dass Motivation und Handlung in diesem Fall nicht zum Dharma passen. Da ich aber weiß, dass ich nichts weiß, warte ich eigentlich darauf, dass mich hier jemand eines Besseren belehrt.

  • Syia:

    Aber nochmal die Frage: Was hat das mit Buddhismus zu tun ? An dem Punkt scheitere ich wirklich.


    Also auf den ersten Blick rein nix. Aber: Er ist durch seinen Sport ein gefestigter Mann, der auch einen Beruf abgeschlossen hat. Und wenn er hier reinkommt, sucht er etwas. Da das kein Marketing oder Sport-Forum ist, sucht er beim Buddhismus etwas. Er ist also auf der Suche. DAS hat es mit Buddhismus zu tun. Lass ihn doch mal suchen.


    Eventuell ist ihm klar, daß sein Erfolg, sein austrainierter Körper nicht von Dauer sind? Also er wie Buddha an das Phänomen der Vergänglichkeit gestossen ist? Vielleicht gibt er hierauf uns/ Dir eine Antwort. Also abwarten und meditieren... :P


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • crazy-dragon:


    Also auf den ersten Blick rein nix. Aber: Er ist durch seinen Sport ein gefestigter Mann, der auch einen Beruf abgeschlossen hat. Und wenn er hier reinkommt, sucht er etwas. Da das kein Marketing oder Sport-Forum ist, sucht er beim Buddhismus etwas. Er ist also auf der Suche. DAS hat es mit Buddhismus zu tun. Lass ihn doch mal suchen.


    Na, aber gerne doch. Ich wünsche ihm sogar, dass er findet was er sucht !


    Zitat


    Eventuell ist ihm klar, daß sein Erfolg, sein austrainierter Körper nicht von Dauer sind? Also er wie Buddha an das Phänomen der Vergänglichkeit gestossen ist? Vielleicht gibt er hierauf uns/ Dir eine Antwort. Also abwarten und meditieren... :P


    Sowieso :lol:

  • Matthias65:


    Ich sehe das So wie Syia: Kostbare Menschenexistenz, anderen Leid zu fügen & Ego füttern durch Kampfsport....


    Ich sehe das eher so wie Jinen: Man kann tot umfallen beim Schneeschippen oder Probleme bekommen durch das allgegegwärtige Sitzen - der ultimative Kreuzkiller. Man kann tot umfallen beim Laufen und Autofahren bringt mehr Menschen um als dieser Kampfsport- letztes Jahr etwas über 3000 in Deutschland- der niedrigste Stand seit 1950 dazu. Also völlig unbuddhistisch.
    Jeder setzt da andere Akzente bzw. empfindet etwas als hart, was den anderen reizt und der durch sein Training nicht so empfindet wie der Betrachter.
    Ergo: Ein Kampfsportler kann die kostbare Existenz des anderen wohl achten, schon weil er weiß, wie weh das tut. Wohingegen ein Superbuddhist aus Unachtsamkeit mit seinem Auto dieses kostbare Menschenleben vernichten kann.


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Syia:

    Aber wenn Kämpfen zum Broterwerb wird, dann wird siegen sehr wichtig. Die spielerische Komponente des Sports ist dann nicht mehr wichtig.


    Sehe ich zur Zeit nicht so. Wenn Kämpfen Broterwerb ist, dann ist das Einkommen das man damit erzielen kann wichtig. Dazu ist Sieg nötig, aber nicht die Anhaftung an das Siegen. Die Anhaftung besteht im Gelderwerb, und der ist für Laienanhänger legitim. Also ich habe mir das Einkommen für mich oder meine Familie erkämpft, nicht ich bin hier der Größte.


    Syia:


    Aus dem ersten Beitrag von GMC:


    Dennoch geht es bei uns darum, dass man sich durch Siege "über" anderen platziert auf Ranglisten und dergleichen. Wenn man besser eingeschätzt wird von der Öffentlichkeit, dann verdient man auch mehr Geld, weil man "besser" ist."



    Ja, ich will auf der Rangliste aufsteigen weil ich dann genug Geld habe, nicht um mir was einzubilden weil ich über den anderen stehe. Daran kann man arbeiten, Einsicht entwickeln, das gehört zur Motivation dazu.
    Müssen wir nicht alle an unserem Stolz arbeiten? Das ist nur eine andere Ebene als etwa bei Forumsdikussionen, wo man sich gelegentlich dabei ertappt, dass man gerade dabei ist sich selber öffentlich in ein besseres Licht zu rücken, mit seiner Weisheit zu glänzen und andere zu widerlegen.


    Je mehr der Stolz herausgefordert ist, desto mehr Gelegenheit hat man sich davon loszulösen. Wenn man im Rampenlicht als Sieger steht und alle jubeln einem zu und man bleibt bescheiden, hat man viel erreicht.


    Syia:


    Ich suche eigentlich selbst eine Antwort darauf. Alles was ich bisher über Buddhismus gelernt habe, spricht eigentlich dafür, dass Motivation und Handlung in diesem Fall nicht zum Dharma passen. Da ich aber weiß, dass ich nichts weiß, warte ich eigentlich darauf, dass mich hier jemand eines Besseren belehrt.

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    Ich weiß auch nichts aber was sagt das Dhamma dazu? Motivation und Handlung müssen stimmen. Ich glaube nicht, dass das hier der ideale Job ist, aber so vollkommen unvereinbar scheint es mir nicht. Der Kampf ist eine Herausforderung zur Entwicklung guter Fähigkeiten und rechter Gesinnung, und um einen Lebensunterhalt zu haben. Freilich bleibt das Problem der Verletzungen, aber die Sportler unterziehen sich dem freiwillig, weil sie lernen wollen was einzustecken, Schmerzen auszuhalten. Und beim Angriff weiß man dass man auf einen Sportler hinhaut der das auch lernen will und ebenso versucht seine Technik, seine Konzentration, seine Kraft und Geschicklichkeit zu verbessern. Es ist was anderes als ein böswilliger Kampf. Am Schluss gibt man sich die Hände und respektiert einander, wenn man gut drauf ist.


    EDIT
    Was mir noch eingefallen ist, gibt es bei sowas öfter Krüppel, irreparable Gehirnschäden und dergleichen? Da muss man auch einbeziehen, wie hoch das Risiko ist. Jetzt aber erstmal


    Gute Nacht,
    mukti

  • Die erste Frage ist doch, von welchem Kampfsport reden wir hier eigentlich? Es gibt sicher große Unterschiede zwischen weichen Kampfsport (das bekannteste wär sicher Tai Chi Chuan), Aikido und Kung Fu und Boxen z.B..
    Die meisten, die ich kenne, die im Kampfsportbereich den ich kenne das für Geld betreiben (ob sie davon leben können, ist dann noch eine andere Frage) sind Lehrer. Da sehe ich gar keinen so großen Unterschied zu buddh. Lehrern, die davon leben oder damit Geld verdienen (vielleicht mit den Unterschied, daß Kampfsportlehrer meist auf den Sex mit Schülern verzichten).
    Wenn ein Gradunterschied überhaupt gemacht wird, dann wird der über Gürtel, nicht über Ranglisten ausgedrückt.
    Das ist aber sicher im Boxen (vielleicht auch im Judo) anders.



    Zitat

    EDIT
    Was mir noch eingefallen ist, gibt es bei sowas öfter Krüppel, irreparable Gehirnschäden und dergleichen? Da muss man auch einbeziehen, wie hoch das Risiko ist.


    Ich kann nur aus meinem Umfeld sprechen: Ich kenn mehr Leute, die nach intensiver Meditationspraxis in der psychiatrischen Betreuung gelandet sind als ich irreparable Schäden bei Kampfsportlern kenne (da kenn ich keinen, aber auch hier ist das sicher abhängig vom Stil.)


    _()_
    Jinen


  • alles geht

    OM BENZA SATO HUNG


  • Das ist dennoch kein Argument... Das wäre so als ob plötzlich eine Gruppe die sich "Buddhisten" nennt, anfängt Menschen zu töten und man dann argumentiert "Menschen töten ist in Ordnung, das machen andere Buddhisten ja auch."

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Matthias der Schlagabtausch ist doch gerade bei uns Gelugpa nichts unübliches. Ich erinnere dich nur an die Debatten auf den Klosterhöfen. Wichtig ist die Motivation.
    Wir sollen debattieren um unsere Fähigkeiten zu prüfen, Fehler aufzudecken und Richtiges zu vertiefen und weiterzugeben an die, die es lernen wollen. Es geht dabei auch nicht darum die eigene Linie gut verteidigen zu können. Ein Beispiel:
    "Aryadeva war einmal der Auffassung, Nagarjuna hätte seine buddhistische Meinung geändert, weil er eine nicht-buddhistische Haltung so gut debattierte. Aryadeva wurde darüber so ärgerlich, dass er Nagarjuna mit einem Schuh über den Kopf zog."
    Wenn du dir vornimmst Kampfsport zu lernen um dich und dein Gegenüber so auszubilden, dass ihr euch verteidigen könnt ist alles in Ordnung.
    Zur Selbstverteidigung meinte der Dalai Lama mal, dass es zum Mitgefühl gehört. So wie die Mönche dadurch, dass sie Spenden annehmen dem Spender ermöglichen gutes karma zu sammeln, musst du verhindern können, dass dir jemand Schaden zufügt, damit der Angreifer kein schlechtes Karma erhält. Beides ist Mitgefühl.

    Wenn sich die ganze Welt ändert müssen wir auch die Veränderung der Menschen anerkennen. Behandle einen Menschen seinem Wesen und nicht deiner Erinnerung entsprechend. Jetzt

  • Maybe Buddha:

    Das wäre so als ob plötzlich eine Gruppe die sich "Buddhisten" nennt, anfängt Menschen zu töten und man dann argumentiert "Menschen töten ist in Ordnung, das machen andere Buddhisten ja auch."


    Es ist hier aber umgekehrt, ein Kampfsportler interessiert sich für den Buddhismus. Grundsätzlich geht es wohl nicht um die Frage entweder Buddhismus oder Kampfsport. Wenn man einfach beides macht findet man die Antworten allmählich selber.

  • mukti:
    Maybe Buddha:

    Das wäre so als ob plötzlich eine Gruppe die sich "Buddhisten" nennt, anfängt Menschen zu töten und man dann argumentiert "Menschen töten ist in Ordnung, das machen andere Buddhisten ja auch."


    Es ist hier aber umgekehrt, ein Kampfsportler interessiert sich für den Buddhismus. Grundsätzlich geht es wohl nicht um die Frage entweder Buddhismus oder Kampfsport. Wenn man einfach beides macht findet man die Antworten allmählich selber.


    Dieses Gleichnis bezog sich nur auf Ging Gong's "Argument":
    "Bei muay thai dem thailändischen Kickboxen sind die thailändischen Kämpfer durchwegs Buddhisten."


    Ob sie jetzt zuerst Buddhisten waren, oder zuerst Thai-Boxer spielt ja keine Rolle.
    Ich wollte nur darauf hinaus, das man 2 Fakten die zufällig aufeinander treffen (thai boxen + Buddhisten), nicht als Argument benutzen kann etwas zu legitimieren.


    "Fast jeder wirft seinen Müll auf die Straße". Diese aussage oder Tatsache (sagen wir mal es stimmt), macht es doch nicht plötzlich legitim Müll auf die Strasse zu werfen.


    Wobei das grade nicht wirklich was mit dem Thema zu tun hat, da hast du recht ;) .

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha

  • Maybe Buddha:
    mukti:

    Es ist hier aber umgekehrt, ein Kampfsportler interessiert sich für den Buddhismus. Grundsätzlich geht es wohl nicht um die Frage entweder Buddhismus oder Kampfsport. Wenn man einfach beides macht findet man die Antworten allmählich selber.


    Dieses Gleichnis bezog sich nur auf Ging Gong's "Argument":
    "Bei muay thai dem thailändischen Kickboxen sind die thailändischen Kämpfer durchwegs Buddhisten."


    Stimmt, hab das Gleichnis in einem anderen Zusammenhang verwendet als von dir gedacht, entschuldige.

  • alles geht[/quote]
    Das ist dennoch kein Argument... Das wäre so als ob plötzlich eine Gruppe die sich "Buddhisten" nennt, anfängt Menschen zu töten und man dann argumentiert "Menschen töten ist in Ordnung, das machen andere Buddhisten ja auch."[/quote]


    Muay Thai ist einfach nur Kampfsport. Da mordet niemand. Die besten darin sind die thailändischen Buddhisten durch ihre Praxis in Sammlung und Konzentration, ähnlich wie die Shaolin. So gehen sie auch weniger selbstsüchtig in den Kampf und sind nur auf den Moment konzentriert. Somit denken sie weniger über Sieg und Niederlage als andere Sportler nach.
    Auch wenn es hart zur Sache geht bleibt es Sport. Eishockey ist auch beinhart, dennoch wll dort keiner vorsätzlich töten, genau wie beim Thaiboxen.
    Also für mich ist es in Ordnung wenn ein Buddhist einen Kampfsport ausübt.


    Alles Gute
    Ging Gong

    OM BENZA SATO HUNG

  • Ging Gong:

    alles geht


    Das ist dennoch kein Argument... Das wäre so als ob plötzlich eine Gruppe die sich "Buddhisten" nennt, anfängt Menschen zu töten und man dann argumentiert "Menschen töten ist in Ordnung, das machen andere Buddhisten ja auch."[/quote]


    Muay Thai ist einfach nur Kampfsport. Da mordet niemand. Die besten darin sind die thailändischen Buddhisten durch ihre Praxis in Sammlung und Konzentration, ähnlich wie die Shaolin. So gehen sie auch weniger selbstsüchtig in den Kampf und sind nur auf den Moment konzentriert. Somit denken sie weniger über Sieg und Niederlage als andere Sportler nach.
    Auch wenn es hart zur Sache geht bleibt es Sport. Eishockey ist auch beinhart, dennoch wll dort keiner vorsätzlich töten, genau wie beim Thaiboxen.
    Also für mich ist es in Ordnung wenn ein Buddhist einen Kampfsport ausübt.


    Alles Gute
    Ging Gong[/quote]Ich habe auch nicht gesagt das es NICHT in Ordnung wäre, wenn Buddhisten Kampfsport machen.
    Ich habe nur gesagt das die Argumentation, keine vernünftige ist.


    Wenn du meinst sie gehen nicht selbstsüchtig in den Kampf, welche Begründung, außer Selbstsucht, gibt es denn das sie überhaupt in den Kampf gehen?

    "Nur eines verkünde ich heute, wie immerdar: Leiden und seine Vernichtung."
    Buddha