Beiträge von xxx im Thema „Der Sinn der Buddhalehre“
-
-
Hallo thigle
bist wohl auf einer Art Anatta-Kreuzzug.
Hier meine etwas bildliche Erklärung:
Es war einmal ein Wald der plötzlich ein eigenes Bewusstsein erlangte, er wurde sich plötzlich seiner selbst bewusst: "Ich bin Wald".
Lange Zeit freute er sich sehr und dachte jeden morgen "was bin ich doch für ein wunderbarer Wald, viel schöner alles alle anderen" das machte ihn glücklich und er wuchs und gedieh prächtig.
Eines morgens traten plötzlich komische Gedanken auf: Was bin ich ? Bin ich wirklich ? Was war ich früher ? Was werde ich in Zukunft sein ?
So begann er zu grübeln: Wer oder was bin ich überhaupt ? Habe ich ein Selbst und wo könnte es zu finden sein ?
Sind etwa die Tannen mein Selbst, denn sie sind schliesslich die höchsten, die gewaltigsten und kräftigsten Bäume, aber welche von den vielen Tannen wäre es dann genau ? Ist vielleicht eine der Lärchen mein Selbst, ein anderer Baum, das Gebüsch oder womöglich nur eine einzelne seiner Beeren ? Ist vielleicht nicht eher der Waldboden mein Selbst, denn er ist doch schliesslich der Urgrund aus dem alles andere hervorgeht, genährt wird und wächst ?
Er grübelte und grübelte und obwohl er sich sehr anstrengte konnte er im ganzen Wald kein Selbst finden.Deshalb kam er schliesslich zur Überzeugung es gäbe überhaupt kein Selbst: "Ich bin gar nicht". Waldsein ist nur Illusion. Eigentlich gibt es mich gar nicht. Mein Selbst ist die Luft zwischen den Dingen, mein wahres Selbst ist leer, kein Wunder kann ich es nicht finden. Da sind nur Bäume, Blätter, Steine, Gras... (und wenn er ein buddhistischer Wald gewesen wäre, hätte er diese alle Skandhas genannt)
Völlig konfus war er seither davon überzeugt, dass ein Wald gar nicht existiert: Ich bin Nicht-Wald.
Er hatte sich vor lauter Bäumen aus den Augen verloren und konnte sich nicht mehr erkennen, das machte ihn sehr unglücklich.
Bakram
-
Hallo Mukti
Ich finde Deine Antwort ausserordentlich gut. Genau das wollte ich ausdrücken. Buddhismus ergibt Dir, zumindest im Moment, Sinn. Du stehst dazu ganz egal ob andere darin auch einen Sinn sehen für sich finden oder nicht. Das ist wahre Toleranz ( eben nicht) Gleichgültigkeit. Umgekehrt kann ein anderer dazu stehen darin kein Sinn zu finden ohne dass es dich gleich verletzt. Da ist es nicht mehr weit zur Gleichmut
Hallo Accinca
Deine Reaktion erscheint mir diesbezüglich noch nicht so reif. Und Du hast nicht verstanden was ich schrieb.
Es geht mir mehr um die Vorstellung Sinn oder Unsinn als solche und weniger um Buddhismus.
Das die meisten hier Buddhismus einen Sinn stiften ( von mir aus einen Sinn dran finden oder einen erkennen oder glauben es gäbe einen) ist mir klar und ich spreche diesen dem Buddhismus ja auch gar nicht ab (wobei dies wie Mukti schon schrieb dem der ihn hat eigentlich egal sein kann ob ein anderer auch einen darin findet oder nicht)
Aber worin denn dieser Sinn bei denen die einen Sinn stiften, im Moment grad konkret besteht, das ist dann sehr unterschiedlich je nach Lebenssituation eben bedingt entstanden.
Ich schreibe hier nichts für oder gegen Buddhismus, der ja selbst auch sehr heterogen ist in seinen Ausprägungen. Nur was über Unsinn von Sinn.ZitatAndererseits kann eine Sache Sinn haben oder keinen Sinn haben ganz
unabhängig davon ob dieser Sinn von jedem erkannt wird oder nicht erkannt wird.Genau. Jeder erkennt halt anders. Wer ist nun Richter über richtig und falsch ?
Wir sollten lernen andere Menschen und ihre Meinungen zu respektieren und wenn überhaupt, sie aufgrund ihrer Taten zu beurteilen. Hier sind die Brahmaviharas wichtig. Diese sind aber nicht nur via Buddhismus zu erlangen, Buddhismus ist nur einer der Wege der dorthin führen kann.Nirvana und so ist vorerst mal gar nicht so wichtig. Da heisst es überall es seien Äonen nötig um es zu erreichen und ihr sprecht davon als ob es grad um die Ecke zu erreichen wäre.
Bakram
-
Hallo mukti
Also wenn schon dann müsste es heissen: Den Sinn den ich der Buddalehre stifte. Ich bin davon übezeugt, dass jeder den Dingen nur individuellen Sinn stiftet. Sinn selber ist ja auch veränderlich, relativ. Es gibt nicht "den ultimativen Sinn".
Es ist tatsächlich so, alles ist relativ. Was ja irgendwie auch paticcasamuppda aussagt.
mukti:Die Suche nach Glück im Vergänglichen macht keinen Sinn, daher macht es Sinn, diese Suche aufzugeben.
Naja
Dies tun 99,999% aller Menschen. Einige davon meinen zwar sie würden im Unvergänglichen suchen, dabei gibt es gar nichts unvergängliches und einige andere täuschen sich damit indem sie Glück einfach umbennen und vorgeben etwas anderes zu suchen, was ja dann auch eine Art Glück zur folge haben soll, wenn sie es denn fänden.
Es ist doch Wunschdenken, zu glauben man könne diese Suche aufgeben.
Bakram
-
Hallo Mukti
Wichtig ist vorallem loszulassen in allem einen Sinn zu suchen (finden zu wollen).
dann 1.OT: es gibt nichts das als ein "Selbst" fungiert. Allerdings ist genauso wie "Selbst" eine Erfindung auch "Nichts" eine Täuschung.
und 2.OT: nur wer loslässt, d.h. sich nicht festklammert erweitert seinen Horizont
Bakram