Beiträge von mukti im Thema „Gedulla Sutta: Die Hundeleine“

    Ich versuche mal das zu verstehen:


    Der Pfosten oder die Säule das sind die fünf Skhandas, und die Leine ist die Unwissenheit. Im Kreis laufen ist Samsara, Der Kreislauf von Geburt und Tod. Der Hund ist der unbelehrte Weltling.
    Das "Ich", der arme Hund ist an die Skhandas gebunden weil er sie für "Mein", meine Form, mein Gefühl usw. hält. Wenn er sich nun losmachen will, dann versucht er das mit dem Denken, oder dem Fühlen usw. aber er kreist dadurch nur weiter um das Denken, Fühlen usw. Daher kann er sich nicht selber losmachen, sondern benötigt Hilfe von aussen. Es ist so schwer diese Illusion zu durchschauen, dass es anscheinend nur einer in einem Weltzeitalter schafft.


    Das Gleichnis mit dem Hund taucht in einem anderen Zusammenhang auch in MN 102 auf:


    Zitat

    Jene guten Mönche und Brahmanen, die die Vernichtung, Zerstörung und Auslöschung eines existierenden Wesens (zum Zeitpunkt des Todes) beschreiben, rennen und kreisen aus Angst vor der Persönlichkeit und aus Abscheu vor der Persönlichkeit immer weiter um eben jene Persönlichkeit herum [6]. So wie ein Hund, der mittels einer Leine an einen festen Pfosten oder Pfeiler gebunden wurde, immer weiter um eben jenen Pfosten oder Pfeiler herumrennt und kreist; ebenso rennen und kreisen jene guten Mönche und Brahmanen aus Angst vor der Persönlichkeit und aus Abscheu vor der Persönlichkeit immer weiter um eben jene Persönlichkeit herum.


    Nicht-Ich ist also nur eine angenehme Vorstellung für das angewiderte Ich, führt nicht zur Befreiung. Wenn man erkennt, dass die Anatta-Lehre ein so tiefgründiges Wissen ist, dass sie die Unwissenheit beenden und das Begehren entwurzeln kann hat man Achtung für die Edlen die darin geschult sind, und öffnet so den Pfad für die Befreiung.