ich las zwischen deinen Zeilen, dass du denkst, es gäbe eine Zeit. Und als gäbe es ein zeitloses Ding.
Natürlich gibt es Zeit. Das lehrt die Alltagserfahrung. Wenn Du einen Stuhl siehst, gibt es einen Stuhl. Du könntest auch sagen, es gibt Atome. Aber das wäre unsinnig, weil alles Atome sind und Du nicht mehr kommunizieren könntest, weil keiner wüsste, ob Du mit Atom Stuhl oder Kühlschrank meinst. Du könntest auch sagen: Wir sitzen nicht auf Stühlen, sondern wir fliegen, weil uns die Abstoßungskräfte schweben lassen.
Für mich ist es absurd, die beobachtbare Wirklichkeit zu leugnen. Das widerspricht unserer Alltagserfahrung.
Wenn Du meinst, es gibt keine Zeit,was Du meinen kannst, dann ignoriere eine Woche lang alles, was Du mit Zeit als verbunden empfindest. Danach kannst Du schauen, ob sich Dinge in Deinem Leben verändert haben. Wenn nicht, hast Du Recht, wenn doch, scheint Zeit zu Deiner Wirklichkeit insofern zu gehören, dass sie doch eine Wirkung ausübte.
Ein "zeitloses Ding" ist etwas, das die Zeit überdauert. Das Universelle Bewusstsein soll ja ewig sein, wenn man Buddhisten glauben mag. Allerdings kann man das nicht aus der Beobachtung erschließen, sondern bestenfalls aus einer Offenbarung, die Zeitloses verkündet. Schwierig wird es, wenn die Offenbarung, aus der diese Annahmen stammen, geleugnet wird - weil man
damit den Inhalt seines Bodes beraubt. Dann entstehen Diskussionen in Foren, weil keiner mehr weiß, was es eigentlich meint, woran man glaubt, nicht glaubt oder glauben müsste.
Freilich, was das "Universelle Bewusstsein" angeht, daran muss niemand glauben, genausowenig wie jemand an Reinkarnation glauben muss.
Eine solche Idee halte ich für absurd. Ich denke, dass ich das geradezu sehe: die Vorstellung eines zeitlosen Dings ist nur eine Vorstellung. Und noch dazu unmöglich. Denn während der Betrachtung jedes Dings, auch jeder Vorstellung "vergeht" ja "Zeit".
Alles ist eine Vorstellung. Du selbst bist ebenfalls Deine eigene Vorstellung. Wenn aber daraus abgeleitet werden soll, dass das, was eine Vorstellung ist, nicht existiert, wäre selbst eine Forenaktivität sinnlos. Da ist dann nämlich nichts, was an einem Forum teilnehmen kann, und ebenfalls gibt es nichts, woran Du teilehmen könntest.
Solange wir in der von uns wahrgenommenen Wirklichkeit aktiv sind, ist es unsinnig zu behaupten, dass alles NUR eine Vorstellung sei. Denn dann würde man ja aussagen, dass man etwas tut, was in keinster Weise real ist. Und dass man selbst die Möglichkeit, zu schreiben, nicht hat, sondern das ebenfalls eine Illusion sei.
Natürlich ist die Vorstellung eine andere als die Wirklichkeit, höchstwahrscheinlich, aber aufgrund von Bedingungen zu reagieren (zu wirken) und Bedingungen (Wirkungen) zu erzeugen, um dann zu postulieren, dass es keine Wirklichkeit gibt (was wirkt dann und was wird erzeugt?), überzeugt mich nicht.
Wie aber kann Zeit vergehen, wenn es keine Zeit gibt? Wenn es keine Wirklichkeit gibt, auch keine Zeit, dann gibt es kein bedingtes Entstehen, weil das dazu führen müsste, dass es etwas gibt. Sonst wäre bedingtes Entstehen ebenfalls eine Illusion.
Und in dem Satz davor implizierst du, dass Leben möglich wäre, ohne den Gesetzen von Zeit und Raum unterworfen i
Nein, denn Leben spielt sich in unserer Raumzeit ab. Außerhalb der Raumzeit gibt es kein Leben, weil es keine Bedingungen für Leben gibt.
Du machst auch aus dem Begriff des Letzten, oder des Ersten, also des EINEN, des ABSOLUTEN mindestens wieder eine Zweiersache (+ die Welt) draus, ohne dir dessen bewusst zu sein.
Du meinst also, ich könnte eine Dualität postulieren, ohne sie wahrzunehmen und zu behaupten? Dualität kann also unabhängig von mir als Konstrukteur und Beobachter existieren?
In meinen Augen besteht das Problem des Gestrüpps darin, dass man es eben nicht sieht. Du meinst ja, du würdest es sehen.
In diesem Thread sehe ich es zuhauf - Du nicht? Deiner Logik folgend existiert das Gestrüpp aber unabhängig davon, ob Du Dir dessen bewusst bist.