Beiträge von accinca im Thema „Für Onda - Leben / Nicht-Leben“

    malsehen:

    Ich verstehe "Rezeption" nur uns ausschließlich im Sinne des lateinischen Wortkerns als "Aufnahme".
    Wenn das in Deinen Augen ein zweiter Schritt vor einem anderen ist, na gut.
    Wenn man damit in Deinen Augen abseits und fern steht – auch gut.
    Ich kann damit leben. :D


    War auch nur im übertragenen sinne zu verstehen.

    malsehen:

    Eine Lehre entsteht doch erst aus den Worten erst in der eben vielfältigen Rezeption des Menschen. Ohne diese Rezeption durch ein Gegenüber ist sie genauso tot wie das Papier, auf dem sie gedruckt ist.


    Da gibt es eben immer wieder manche Leute die den
    zweiten Schritt unbedingt vor dem ersten machen wollen.
    Rezeptionieren meinen sie machen zu müssen noch vor dem Registrieren.
    Kein Wunder wann dann nichts vernünftiges bei rauskommen kann.
    Aber auch das hat der Buddha ja schon beschrieben ganz ohne "Rezeptionismus":


    "Nicht kann man, sag' ich, ihr Mönche, gleich im Anfang Gewissheit erlangen,
    sondern, ihr Mönche, allmählich sich mühend, allmählich kämpfend, Schritt
    um Schritt weiterschreitend erlangt man Gewissheit.


    Wie aber, ihr Mönche, erlangt man allmählich sich mühend,
    allmählich kämpfend, Schritt um Schritt weiterschreitend Gewissheit?


    Da kommt, ihr Mönche, ein Gläubigerregter heran.
    Herangekommen gesellt er sich zu.
    Zugesellt gibt er Gehör.
    Offenen Ohres hört er die Lehre.
    Hat er die Lehre gehört behält er sie.
    Hat er die Sätze behalten betrachtet er den Inhalt.
    Hat er den Inhalt betrachtet gewähren ihm die Sätze Einsicht.
    Indem ihm die Sätze Einsicht gewähren billigt er sie.
    Indem er sie billigt lässt er sie gelten.
    Hat er sie gelten lassen wägt er ab.
    Hat er abgewogen arbeitet er.
    Und weil er innig arbeitet verwirklicht er eben leibhaftig die
    höchste Wahrheit, und weise durchbohrend erschaut er sie.


    "Nun hat aber, ihr Mönche, jener Glaube gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Herankommen gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Zugesellen gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Gehörgeben gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Hören der Lehre gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Behalten der Sätze gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Betrachten des Inhalts gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Einsichtgewähren der Sätze gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jene Billigung gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Geltenlassen gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Abwägen gefehlt,
    nun hat aber, ihr Mönche, jenes Arbeiten gefehlt:
    in Irre wandelt ihr, Mönche, auf falscher Fährte wandelt ihr, Mönche.
    Wie fern stehen sie doch, ihr Mönche, die Toren, abseits von dieser Lehre und Ordnung. " M 70

    Geronimo:

    Ich spreche hier tatsächlich ausschließlich aus eigener Erfahrung. Alles andere würde auch für mich keinen Sinn machen.


    Und über die der Lehre des Buddha geht es nie?
    Komischer Buddhismus wo es nur um die eigenen
    Erfahrungen gehen soll.

    Onda:

    Es ist eigentlich noch viel schlimmer, es wird das Faktum einer subjektiven Rezeption geleugnet und die Utopie einer rezeptionsunabhängigen reinen Lehre entwickelt. Onda


    Das meine ich mit Verwirrung stiften und Mißtrauen sähen.
    Es wurde von mir nicht behauptet es sei unwichtig hinsichtlich
    der Lehre über Wiedergeburt oder Rückerinnerung usw.
    private Erfahrungen zu haben. Diese Diskutiere ich aber
    mit dir überhaupt nicht, denn sie sind für meine Aussage
    über den Buddha und seine Lehrdarlegungen über Wiedergeburt
    völlig irrelevant. Wollte ich über meine privaten Erfahrungen
    reden, wäre die Lehrreden des Buddha auch völlig bedeutungslos.
    Warum sollte man dem Buddha auch ausgerechnet deine oder
    meine beschränkten Erfahrungen unterjubeln? Und genau das ist
    es was du hier zu vermischen versuchst weil deine relativ beschränkten
    Ideen eben nicht das sind was der Buddha lehrte.

    Onda:
    accinca:

    Immer wieder versuchst du ja mit
    solchen Äußerungen Verwirrung zu stiften.


    Bitte keine Unterstellungen, werter accinca!

    Zitat

    Es geht hier gar nicht darum welche Erkenntnisse einer hat in Bezug auf Wiedergeburt.


    Wertvoll ist immer, wenn da einer aus eigener Erfahrung und eigener Kenntnis sprechen kann. Der Rest ist Spekulation und frommes Nachbeten.


    Da muß ich mich mit dem "Verwirrung stiften" allerdings wiederholen.
    Was du für wertvoll hältst tangiert meine Aussage doch gar nicht.
    Ich diskutiere hier keine privaten Erfahrungen sondern die Lehre des Buddha!!!
    Um die geht es hier und nicht um private Erfahrungen von Wiedergeburt.
    Wenn es nach der Lehre des Buddha keine Fortexistenz nach dem jetzigen
    körperlichen Dasein geben würde, dann würden wir darüber doch gar nicht reden.
    Und das ist doch ganz unabhängig von meiner privaten Erfahrung genau so, ob
    du es jetzt wahr haben willst oder nicht. Ich behaupte doch nicht die universalen
    Erfahrungen eines Buddha zu haben.

    Onda:

    Der aufmerksame Leser dieses Forums hat sicherlich bemerkt, dass es zur Frage der Wiedergeburt sehr unterschiedliche Standpunkte gibt. Onda


    Das hätte ich dir aber auch schon ohne dieses Forum und ohne besondere
    Aufmerksamkeit sagen können. Immer wieder versuchst du ja mit
    solchen Äußerungen Verwirrung zu stiften. Es geht hier gar nicht
    darum welche Erkenntnisse einer hat in Bezug auf Wiedergeburt.
    Aber das der Buddha das gelehrt hat und davon in seinen Darlegungen
    der Lehre überall direkt oder indirekt immer wieder über Wiedergeburt,
    geistige Geburt, über die Wege nach abwärts wie über die Wege zu höheren
    lang andauernden geistigen Lebensformen spricht, ist offensichtlich.
    Und soweit geht meine Erkenntnis mindestens und mehr habe ich hier
    auch nie behauptet. Immerhin ist diese Erkenntnis ja auch deiner bei
    weitem überlegen, dann nicht einmal bis dahin bist du bis jetzt gekommen.
    Du solltest erst einmal anfangen offensichtliches zu Akzeptieren bevor du
    dich darüber mukirst das andere keine eigenen Erkenntnisse hätten.

    Onda:

    Eben. Und darum ist das Projekt Geburtenvernichtung so absurd. Die Kultivierung von Aversion gegen die relative Wirklichkeit (Samsara) ist nicht sinnvoll. Onda


    Was du dir alles so zurecht denkst. Aber ich kann doch auch nichts dafür
    was der Buddha gelehrt hat, hat er nun mal gelehrt, ob es dir in dein
    Weltbild paßt oder nicht. Hier gebe ich dir ein anschauliches wie harmloses Beispiel:


    Der Buddha:
    "Gleichwie etwa, Mágandiyo, wenn da ein Blindgeborener wäre:
    der sähe keine schwarzen und keine weißen Gegenstände, keine blauen
    und keine gelben, keine roten und keine grünen, er sähe nicht was gleich
    und was ungleich ist, sähe keine Sterne und nicht Mond und nicht Sonne.


    Und er hörte das Wort eines Sehenden: 'Schicklich, fürwahr, lieber Mann,
    ist ein weißes Kleid, gar fein, ohne Flecken und sauber.'


    Und er suchte sich ein solches zu verschaffen.


    Und es täuschte ihn ein anderer Mann mit einem ölrußgeschwärzten Schinderhemde:


    'Da hast du, lieber Mann, ein weißes Kleid, gar fein, ohne Flecken und sauber.'


    Und er nähm' es entgegen und bekleidete sich damit.


    Und seine Freunde und Genossen, Verwandte und Vettern bestellten ihm einen heilkundigen Arzt, und dieser heilkundige Arzt gäbe ihm ein Heilmittel, ließ' ihn nach oben und nach unten sich ausleeren, Salbe, Balsam und Niespulver gebrauchen.


    Und er unterzöge sich dieser Behandlung, und die Augen lösten sich ihm, l
    äuterten sich: und wie er zu sehn begänne verginge ihm die Lust und Freude
    an dem ölrußgeschwärzten Schinderhemde; und er hielte jenen Mann für
    seinen Feind, hielt' ihn für seinen Widersacher und dächte wohl gar daran,
    daß er ihm nach dem Leben trachtete
    : 'Lange Zeit hindurch, wahrlich, bin
    ich von jenem Manne betrogen, getäuscht, hintergangen worden mit dem
    ölrußgeschwärzten Schinderhemde: '
    Da hast du, lieber Mann, ein weißes Kleid, gar fein, ohne Flecken und sauber":


    Ebenso nun auch, Mágandiyo, mag ich dir wohl die Lehre darlegen,
    was da Gesundheit, was Nibbana ist, und du möchtest die Gesundheit
    wahrnehmen, die Wahnerlöschung sehen: und es würde dir wie du zu
    sehen begännest die Lust und Freude an den fünf Stücken des Anhangens
    vergehen und du würdest denken:


    'Lange Zeit hindurch, wahrlich, bin ich von diesem Herzen betrogen,
    getäuscht, hintergangen worden!


    Denn ich war der Form eben anhänglich angehangen,
    dem Gefühl eben anhänglich angehangen,
    der Wahrnehmung eben anhänglich angehangen,
    den Gestaltungen eben anhänglich angehangen,
    dem Bewußtsein eben anhänglich angehangen.


    So entsteht mir aus Anhangen Werden, aus Werden Geburt, aus Geburt Altern und Sterben, Wehe, Jammer, Leiden, Gram und Verzweiflung: also kommt dieses gesamten Leidensstückes Entwicklung zustande.'" M 75

    Onda:

    Ich kann da keinen Fehler entdecken. Das mit der Welle und dem Meer sehe ich ähnlich. Bloß ist es falsch, die individuelle Existenz der Welle zu leugnen. Die Welle leidet, solange sie sich als separates Etwas empfindet. Erkennt sie die Einheit mit dem Meer, erlischt das Leiden.


    Für den Hinduismus ist das zutreffend. Der Buddha lehrte auch über Samādhi hinaus.
    Davon mal abgesehen, daß Wellen überhaupt nicht leiden oder irgendwas erkennen.

    Geronimo:
    sarvamitra:

    War mir ein Anlaß nächtens MN72 in zwei verschiedenen Übersetzungen zu lesen. Im Wesentlichen geht es um die Frage nach dem Resultat der Erlösung bzw. was ist mit Buddha nach dem parinibbana. Und was wollte man jetzt damit Onda sagen?
    Sarvamitra


    Das der Begriff "lebensfeindlich" in Bezug auf die Lehre des Buddha einem nur mit falschen Verständnis richtig erscheinen kann.


    Kommt natürlich auf den Zusammenhang an. Man kann die Lehre auch als
    "lebens-freundlich" sehen, weil ja das Leben dadurch immer weniger Leidhaft ist.
    Anderrerseits kann man es auch als "lebens-feindlich" betrachten weil ja
    die Lehre "leidens-feindlich" ist und ohne Leben auch kein Leiden vorhanden wäre.
    So ist eben an beidem was dran.