Ich verstehe "Rezeption" nur uns ausschließlich im Sinne des lateinischen Wortkerns als "Aufnahme".
Wenn das in Deinen Augen ein zweiter Schritt vor einem anderen ist, na gut.
Wenn man damit in Deinen Augen abseits und fern steht – auch gut.
Ich kann damit leben.
Beiträge von malsehen im Thema „Für Onda - Leben / Nicht-Leben“
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Onda:
Es ist eigentlich noch viel schlimmer, es wird das Faktum einer subjektiven Rezeption geleugnet und die Utopie einer rezeptionsunabhängigen reinen Lehre entwickelt.
Deswegen meine These, mal so draufzuschauen, dass da keine Lehre sein kann ohne eine (wie auch immer geartete Rezeption). Nach dem Beispiel des "Gibt es ein Geräusch, wenn es kein Ohr gab, dass es gehört hat?"
Hilft vielleicht ein bissche, die Bedrohlichkeit des "subjektiv" zu mildern.hedin:Meinst du nun die Rezeption der Buddhalehre durch andere Religionen sollte das Kriterium dieser Diskussion sein….
…oder die Rezeption der buddhistischen Philosophie durch die buddhistische Religion.Was übersteigertes Selbstbewusstsein, Eitelkeit und Ego betrifft, so kann ich da nur einen Protagonisten in dieser Diskussion ausmachen, der die anderen hilfsbereiten User, regelrecht an der Nase herumführt.
Ich meine die Rezeption eines jeden, der dieser Lehre begegnet, wie auch immer sie ihm begegnet, in Form von Begegnung mit Menschen, als Schriftstück, als philosophisches Gebäude, als religiöses Gebäude oder, oder, oder…Geronimo:Daran besteht ja auch kein Zweifel, das jeder erst einmal individuell an die Dinge herangeht und sie unterschiedlich auffasst. Aber das ist nur am Anfang so. Mit zunehmender rechter Praxis eint sich der Weg und die Erkenntnis immer mehr.
Wäre es anders gäbe es keinen universellen 8fachen Pfad, den wirklich jeder gehen kann. Und auch keine direkten Übertragungslinien wie im Zen und all den anderen Schulen. Wenn ein Meister nie mit Sicherheit sagen könnte: "Hast du nun erkannt was ich erkannt habe? Hast du erkannt wovon der Buddha sprach?", dann wäre die Weitergabe des Dharma nicht möglich.
Die Welt der Ansichten und Meinungen ist die Welt der tausend Dinge. Das ist das was ihr als subjektive Rezeption bezeichnet. Da gibt es, aus Unwissenheit, viele Wahrheiten. Das Sehen jedoch das von Zuneigung, Abneigung und Unwissenheit befreit wird, das Erkennen das nicht mehr durch Triebe, Begehren, Bedürfnisse beeinflusst wird, das führt ganz unweigerlich zum Wissen um die eine Sache.
Ich halte es nicht für falsch, was Du sagst. Ich denke, dass die "eine Sache" kein eines im Sinne einer Singularität ist. Das verstehe ich offener, vielfältiger, weiträumiger. Ohne, dass ich die Ansicht, dass für Dich oder irgendjemand diese Einsicht eine "einzelne" ist, minderwertiger empfinde, als eben diese Vielfalt. Ich kann beides gut nehmen.Geronimo:Was das angeht: Ich empfinde das überhaupt nicht als fechten. Wenn einer etwas kluges zu sagen hat, dann kann man nur dazulernen.
Das Kluge finde ich in den Threads auch immer wieder spannend. Das Ich-Du-Falsch-Richtig-Getöse ist — für mich — allerdings oft ermüdend. -
Eine Lehre entsteht doch erst aus den Worten erst in der eben vielfältigen Rezeption des Menschen. Ohne diese Rezeption durch ein Gegenüber ist sie genauso tot wie das Papier, auf dem sie gedruckt ist. Ich empfinde einen immer stärker werdenden Widerwillen gegenüber der Tatsache, dass genau diese Prozesse der Rezeption, Auslegung und Umsetzung hier konsequent in einen Falsch/Richtig-Diskurs münden. Ohne diese Prozesse ist keine Lehre da. Also ist losgelöst von diesen Prozessen auch kein Kriterium von richtig oder falsch. Und doch ist es genau dieses Kriterium, an dem sich mit höchstem Einsatz gerieben wird. Also quasi erster Teil des lebendig werdens dieser Lehre, um die ihr da fechtet. Worum fechtet ihr — um Eure eigene Eitelkeit, das bessere Verständnis zu haben? Gralshüter vs. Reformatoren?
Ähm — mal loslassen?