Beiträge von nibbuti im Thema „Primärliteratur - Sekundärliteratur“

    Onda:

    Das macht aber nun nicht automatisch alles später entstandene Dharma-Schrifttum zu Sekundärliteratur.
    Ein Vortrag von Buddhadasa etwa kann sehr gut Primärliteratur sein. Ebenso wie ein Buch von TNH oder eines von Steve Hagen.


    Es geht in diesem Thread darum, den Blick zu schärfen für polemisch-manipulative Sprachverwendung. Wenn Elliot von "Sekundärliteratur" spricht, dann in der Absicht, die solchermaßen von ihm bezeichnete Literatur abzuwerten im Vergleich zu der als höherrangig qualifizierten "Primärliteratur" (PK). Der Begriff "Sekundärliteratur" wird damit zum polemischen Schlagwort - womit die Ebene der sachlich-differenzierten Auseinandersetzung verlassen wäre. (Was im BL schneller als ein Wimpernschlag geschehen kann).


    Danke Onda


    Am besten (imho) man befasst sich mit dem Dhamma des Buddha, anstatt mit wahrgenommener Polemik.


    Der Buddha lehrte:


    Grüße

    Onda:


    Ich glaube, der allgemeine Sprachgebrauch ist dir in dieser Frage nicht vertraut.
    Die Definition findest du im Eingang.


    Da steht


    "Sekundärliteratur bezeichnet Fach- und Sachliteratur, die sich mit anderen Texten (die als Primärliteratur oder Quellen bezeichnet werden) wissenschaftlich auseinandersetzt."


    Und nichts anderes machen "moderne" Lehrer, nur dass die wenigsten den Anstand haben, ihre Quelle (oder die ihrer Lehrer) auch zu benennen und somit Respekt & Dankbarkeit gegenüber der Primärliteratur oder den Quellen, die sich direkt auf den Buddha beziehen, zu üben.


    Stattdessen wird bevorzugt auf eine fiktionale Linie oder auf weltliche Erlangungen verwiesen.


    Onda scheint weniger interessiert an Buddhismus als an Wikipedianismus.


    Im allgemeinen Sprachgebraucht sind zeitgenössische Texte korrekt benannt als Sekundärliteratur.


    Onda wird das folgende Buch von Thich Naht Hanh über die primäre Quelle des historischen Buddha nahegelegt:


    Old Path White Clouds: Walking in the Footsteps of the Buddha
    Drawn from original sources, "Old Path White Clouds" is the beautiful classic recounting of the life and teachings of Gautama Buddha over the course of eighty years. It is retold alternately through the eyes of Svasti, the buffalo boy who provided kusa grass for the Buddha's enlightenment cushion, and the Buddha himself.


    http://www.buecher.de/shop/rel…/detail/prod_id/21079625/


    Grüße

    Onda:

    Das ist ein anderes Fass, das wir hier nicht aufmachen müssen.


    Das mag ein Fass für Onda sein, aber für Archäologen, Historiker & Schüler des Buddha ist das schon lange kein Fass mehr.


    Zitat

    Mir ging es hier im wesentlichen darum, darzulegen, warum der Begriff Sekundärliteratur für zeitgenössische Dharmatexte nicht angebracht ist.
    Der ergänzende Hinweis, dass es primär um die Praxis geht und nur sekundär um Texte, kann auch nie schaden.


    Woraus entsteht denn die Abneigung gegenüber dem Begriff "Sekundärliteratur"?


    Welche Praxis ist gemeint & worauf bezieht sich diese Praxis?


    Es entsteht der Eindruck, dass Onda sich viel mit Formulierungen & Worten beschäftigt und weniger mit den praktischen Dingen, von denen er so schwärmt.


    Grüße

    Merkur-Uranus:

    Die Original-Literatur ist seit dem Ableben des Buddha nicht mehr vorhanden. Seit dem Tode Buddhas gibt es lediglich (kulturell eingefärbte) Interpretationen von Buddhas Lehre.


    Genau darum ist auch die Lehre des Erhabenen dem Wandel unterworfen. Seit Buddhas Tod verändert sich die Lehre - bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ganz verschwindet. Dann reifen die Bedingungen, dass sich ein neuer Buddha manifestieren kann.


    Alles ist verändrelich, aber man sollte sich deswegen nicht vormachen, dass das Dhamma heute keine oder grundsätzlich andere Wirkung hat.


    Tatsache ist, dass die vier Hauptnikayas/Agamas für alle Schulen als "Primärliteratur"/Quelle dienen, die sich auf den Buddha beziehen, da die darin enthaltenen Worte, auch wenn keine Übersetzung perfekt ist, vom historischen Buddha stammen.


    Anders macht es wenig sich, sich auf einen Lehrer zu beziehen und seine Schule nach ihm zu benennen, wenn man das von ihm Gelehrte als ungültig ansieht und stattdessen sein eigenes Ding durchzieht.


    Dann sollte zumindest die Aufrichtigkeit vorhanden sein, das Kind beim Namen zu nennen.


    Grüße