Doris Rasevic-Benz:Alles anzeigenZitatGestern war wieder so ein Abend, wo einfach nichts gelingen wollte. Ich war im Geiste freundlich und habe wirklich versucht das Beste aus meiner Müdigkeit (die schnell in Überanstrengung übergeht) zu machen. Aber es gelang mir nicht und so wurde es zur Anstrengung für die anderen sich weiter mit mir zu beschäftigen.
Lieber Geronimo,
ich bin Praktikerin. Komme ich also in so eine Situation, in der ich erkenne, dass ich z.B. müde bin und dadurch reizbar, dann sage ich das. Es gibt wohl kein Publikum, vor dem ich das verheimlichen muss: "Sorry, Leute! Ich bin todmüde und dann werde ich leicht reizbar." Dann gehe ich entweder ins Bett oder – manchmal geht es ja nicht – bitte um Entschuldigung und dafür mich gerade nicht besonders ernst zu nehmen. Ich kann auch darum bitten, darauf Rücksicht zu nehmen und mich nicht allzusehr zu fordern. Passiert mir das in einer Arbeitssituation, dann bitte ich darum diesen Umstand zu berücksichtigen und nicht auf meine übliche Verlässlichkeit zu vertrauen. (In meinem Arbeitsumfeld geht das, und meine Auftraggeber wissen, dass ich das für sie auch gerne mache und ihnen selbst in allen Situation beistehe. Meine Erfahrung ist auch, dass sie sich sogar freuen, auch einmal etwas für mich tun zu können.) Aufgrund meiner körperlichen Beschwerden stehe ich oft vor diesem Problem, daher schreibe ich aus persönlicher Erfahrung.
Handle ich so, dann muss ich nichts verzeihen, weder mir noch anderen, noch muss ich um Verzeihung bitten. Es wird nicht einmal ein Keim für solches gelegt. Meine Freundlichkeit besteht dann eben in der Offenlegung meines Zustandes.
In meinen Augen braucht es dafür nur zwei Voraussetzungen: Achtsamkeit und Ehrlichkeit.
Liebe Grüße
Doris
Da macht wohl jeder seine eigenen Erfahrungen. In meinem Fall haben Erklärungen so gut wie überhaupt keinen Effekt. Ich stelle fest das die Menschen wesentlich stärker auf das reagieren was ich ausstrahle, als auf das was ich sage. Und wenn es mit nicht gut geht überträgt sich das ganz unmittelbar auf meine Umgebung, bzw. fällt auf mich zurück. Da bringt die Bitte um Verständnis überhaupt nichts. Aber das ist meine sehr persönliche Erfahrung. Ich sehe auch das das für andere wiederum
sehr gut funktioniert. Aber irgendwie habe ich noch nicht den rechten Zugang zu dieser Form der Kommunikation gefunden. Wenn mein Herz nicht wirklich meint was ich sage, dann passiert überhaupt nichts. Von daher ist mein Zugang zu diesen Dingen im Moment hauptsächlich innerer Natur.