Mirco:
Simo:
deswegen pflegen wir ja auch immer wieder die rechte Sammlung. Aber es stimmt, es braucht Disziplin und Ausdauer, um eine Meditationspraxis aufrecht zu erhalten, eben das rechte Bemühen
Hmmm... na klar stimmt es, Disziplin und Ausdauer.
Andererseits sind beides Vorstellungen, die es tatsächlich nicht gibt, denn sie umfassen imaginäre Zeitspannen.
Mit "Disziplin und Ausdauer" und "solltest, wäre besser" habe ich mich bisher nur in die Sackgasse gefahren. Gedanken solcher Art erzeugen mir Spannungen und ich habe schon keine Lust mehr. Klar, wer hat schon Lust auf etwas, das ihm/ihr Spannung erzeugt. Das Leben soll leicht sein und Spaß machen(?)
Ich frage mich, was ich jetzt brauche, um erfolgreich zu Üben. Hmm.
Vielleicht ist es Neugierde? Das ist ein Gefühl, kein Gedanke, das mich mit Leichtigkeit zum Üben bringen kann. Wie ein Kind, das spielt.
Gruß 
Mirco
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Bezogen auf Simos Aussage hier oben, sehe ich nicht unbedingt, dass "Disziplin und Ausdauer" etwas Freudloses sein müssen. Wo steht das?
Den ganzen Tag auf dem Sofa herumzugammeln kann ja viel leidvoller und freudloser sein, als sich eine Regenjacke anzuziehen und einen kräftigen Spaziergang in den Wald zu unternehmen.
"Disziplin" muss ja nicht im militärischen Sinne übersetzt sein, sondern kann auch einfach das Vorhandensein einer positiven Gewohnheit darstellen.
Wenn man gern saubere Zähne hat, ist Zähneputzen keine harte Disziplin, obwohl man es immer regelmäßig tut. Trotzdem kann man sagen, die Disziplin zum Zähneputzen ist vorhanden.
Wenn man sich klar zu machen schafft, was für eine wunderbare, einzigartige Chance man JETZT hat, dem Dharma zu folgen, dann stellt sich Freude darüber ein. Wertschätzung. Es ist einem kostbar. Drei Juwelen.
Kein schlimmer anstrengender Weg, den man als armes Würstchen zu gehen hat, sondern ein Wunder, welches zu beschreiten einem erlaubt ist. Man müsste eigentlich Tag und Nacht "Juhu!" schreien. 
Für mich stellte sich zum Aufbau einer Disziplin auch immer eher die Frage: Wo will ich hin? Anstatt: Wovon will ich weg? Bei mir funktioniert das besser. Den Fokus von dem, was stört, wegnehmen und darauf legen, wo man hin möchte.
Meditative Praxis hat nicht nur Vorteile in der Zukunft, später mal beim Erreichen irgendwelcher fiktiven Jhanas oder charakterlicher Verbesserungen in der Zukunft - die Wohltat stellt sich auch sofort gleich ein, wenn man es regelmäßig macht.
So wie das Resultat vom Zähneputzen nicht nur Freiheit von Karies in der Zukunft ist, sondern auch angenehm saubere Zähne in diesem Moment.
Zur Motivation brauche ich Zuversicht. Und die Freude, die ist irgend wie nicht so aufgeregt, sondern irgendwie still und gütig...
so wie als Kind zu Weihnachten, wenn die Geschenke ausgepackt sind...