Beiträge von Onda im Thema „Karma, die unliebsame Diskussion“

    Geronimo:

    Die Motivation beim aktiven Töten spielt aus buddhistischer Hinsicht nahezu keine Rolle. Mord hat immer negative Konsequenzen.


    Das einzige was zählt ist die Motivation. Das wissen auch Juristen. Daher gibt es die Tötung in allen Varianten:


    - Körperverletzung mit Todesfolge
    - Totschlag
    - Mord
    - Raumord
    - Selbstverteidigung mit Todesfolge
    - Finaler Rettungsschuss
    - Tötung auf Verlangen


    Jede dieser Handlungen schlägt karmisch anders zu Buche, wenn man das unselige Wort denn unbedingt verwenden möchte.
    Karma ist - ebenso wie "Wiedergeburt" - in erster Linie ein moralisches Konzept.


    Onda

    freeman:

    Man kann die Karmalehre über Bord werfen und so tun, als hätten Taten keine Folgen (was die logische Konsequenz daraus wäre).


    Logische Konsequenzen sehen anders aus. Mit der Entsorgung von "Karma" wäre das Gesetz von Ursache und Wirkung natürlich nicht aus den Angeln gehoben. Natürlich haben Taten Folgen. Aber dafür brauche ich kein "Karma".
    In seiner anspruchsvollen und elaborierten Interpretation ist Karma weit mehr als bloß Ursache & Wirkung.


    Onda

    Kainer Wahr:


    Der Karmabegriff ist meiner Ansicht nach überflüssig... aus einem ganz einfachen Grund den Onda schon nannte: KKK (Karma Kapiert Keiner).


    Ich halte ihn auch für entbehrlich. KKK - ist natürlich salopp formuliert. Das Problem mit dem Begriff Karma ist seine inflationäre Verwendung vom Hinduismus bis zum Buddhismus und quer durch die esoterische Szene bis hin zu den Antroposophen. Der Begriff ist durch seinen massenhaften Gebrauch in den unterschiedlichsten Kontexten und in den unterschiedlichsten Ideologien extrem verwässert worden. Da gibt es kaum noch Randschärfe. Und es gibt mitten im tibetischen Buddhismus haarsträubende hinduistische Interpretationen in der von dir skizzierten Art: das Opfer ist selbst schuld. Karma in seiner primitivsten und gefährlichsten Lesart. Es wäre kein Verlust für den Buddhismus, diesen Terminus zu streichen. Er kann gut durch andere ersetzt werden, die sich durch größere Verständlichkeit auszeichnen. Wie klar sind doch Formulierungen wie: Überwindung egozentrischen Strebens, Überwindung von Gier und Hass, Kultivieren heilsamer Samen etc.


    In diesem SInne: KKK


    Onda

    Losang Lamo:


    Also, Sätze die mit "Niemand entgeht..." überhaupt beginnen, klingen zwar schön dramatisch, müssten jedoch gerade aus buddhistischer Sicht völlig falsch sein. :P


    Das ist genauso wenig falsch, wie es "aus buddhistischer Sicht" falsch ist von ICH und DU zu reden.


    LG
    Onda

    Und so lauten die fünf täglichen Betrachtungen in der Rezitation:


    1 . Ich bin dem Altern unterworfen, ich kann dem Altern nicht entgehen.
    
2. Ich bin der Krankheit unterworfen, ich kann der Krankheit nicht entgehen.
    
3. Ich bin dem Tode unterworfen, ich kann dem Tode nicht entgehen.
    
4. Alles, was mein ist und mir lieb, wird sich ändern und vergehen.
    
5. Ich bin der Eigentümer meines Wirkens,
 geboren aus meinem Wirken,
 umgeben von meinem Wirken,
 getragen von meinem Wirken.
 Wie immer mein Wirken sein wird, dessen Erbe werde ich sein.


    http://www.buddhaproject.de/ab…ngen/5_betrachtungen.html