Beiträge von Karma Pema im Thema „Tsem Tulku Rinpoche“

    Namaste


    habe gerade etwas in einem Buch über Shugden gefunden.
    Das ist ein Konflikt der schon 400 Jahre alt ist.


    von Michael von Brück " Einführung in den Buddhismus " :


    "...Um das Wesen und die Natur Shugdens näher zu bestimmen, müssen einige ältere orale Traditionen berücksichtigt werden, die jedoch in entscheidenden Punkten einander widersprechen. Die Anfänge der Geschichte Shugdens fallen in die Regierungsperiode des fünften Dalai Lamas, Ngawang Losang Gyatso ( 1617-1682 ), die von Machtkämpfen geprägt war. Der bekannte Tulku Drekpa Gyaltsen soll - als Rivale des fünften Dalai Lamas - eines unnatürlichen Todes gestorben sein. Er habe sich daraufhin reinkarniert - entweder als Mensch oder eben als die zornvolle Gottheit Shugdens, deren destruktive Kräfte bereits der fünfte Dalai Lama zu kontrollieren versuchte. Sicher ist, dass es sich um einen zornvollen Geist handelt, der klösterliche Institutionen Schaden bringt. Außerdem spielt er den Dalai Lamas übel mit, wobei Erzählungen über schadhafte Auswirkungen dieses Geistes auf den dritten und vierten Dalai Lama neben Berichten stehen, dass Shugden erst unter der Regentschaft des fünften Dalai Lamas als negative geistige Kraft in Erscheinung getreten sei. Dennoch wird er gleichzeitig als gezähmter, d.h. durch Eid gebundener Geist, nämlich als dharma Beschützer höherer Ordnung betrachtet.
    Der gegenwärtige Konflikt, der zu massiver Gewalt im Namen der Religion geführt hat, hängt mit einer Kontroverse um den charismatischen Gelugpa Gelehrten Phabongkhapa ( 1878 - 1941 ) unter der Regentschaft des 13. Dalai Lama ( 1876 - 1933 ) zusammen, weil Phabongkhapa Rinpoche dem Shugden Kult beträchtliche Aufmerksamkeit widmete. Die Krise verschärfte sich dann in den siebziger Jahren des 20. Jhd. zusehends, als sich der 14. Dalai Lama vom Kult Shugdens distanzierte. Er tat dies mit dem Argument, dass die Zuflucht zu den Drei Juwelen ( Buddha Dharma Sangha ), nicht aber die Verehrung -niederer Gottheiten- wie Shugden buddhistische Identität begründe. Daraufhin verteidigte Zemed Rinpoche ( Ganden-Kloster ) in seinem 1976 erschienen Buch den Shugden Kult. Eine Gegenschrift von Jadral Rinpoche aus der Nyingma Schule, die sich durch Shugden Anhänger abgewertet fühlte, verschärfte die verbale Auseinandersetzung. Im Juli 1996 trat die schwelende Kontroverse dann ins öffentliche Bewußtsein, als der Dalai Lama den Shugden Kult in seiner persönlichen Umgebung und in allen Institutionen untersagte, die mit der tibetischen Exilregierung verbunden sind. Seine Argumente lassen sich in zwei Punkten zusammenfassen :


    - Der Shugden Kult verteidigt die Idee einer angeblichen einzigartigen "Reinheit" der Gelugpa im Verhältnis zu anderen Schulen und sei damit Anlass für Spaltungen und Sektenbildung, indem er exklusivistisch abgrenzend gegenüber anderen Schulinterpretationen des Tibetischen Buddhismus auftrete.


    - Für Buddhisten seien der Buddha und seine im Kanon tradieten Lehren einzige Autorität, nicht aber untergeordnete Gottheiten, die in die tibetisch - buddhistische Geisteswelt integriert worden sind.

    Eine Reihe von Äbten und Mönchen in Gelugpa Klöstern widersetzten sich dieser Anordnung des Dalai Lama und gründeten im Juni/Juli 1996 eine "Dorje Shugden Devotees Religious and Charitable Society". Der Gelugpa Lehrer Geshe Kelsang Gyatso in England gründete einen neuen Orden namens "New Kadampa" ( die alte, von Atisha im 11.Jhd. begründete Kadampa Schule war die Basis für Tsongkhapas Reformen im 14.Jhd., die zur Gründung der Gelugpa führte ) und griff den Dalai Lama unter anderem wegen der Shugden Frage öffentlich an. 15 Äbte und Lehrer ( Geshes ) aus Geshe Kelsangs ursprünglichem Kloster, Sera Je Dratsang (Jetzt in Südindien ), schrieben daraufhin einen offenen Brief gegen Kelsang, schlossen ihn aus der Gemeinschaft des Klosters aus und nannten ihn einen "Apostaten"..."



    So wie ich das lese könnte dies die Auswirkung sein, für die Devadatta die Ursachen legte.



    Gute Wünsche,
    Karma Pema