Beiträge von Markus Bertulat im Thema „Karma, Tat und Reue“

    Ellviral:

    Nach meiner BWZeit habe ich keine Waffe mehr angefasst und ich werde es auch nicht mehr tun. Sie werden mich erschießen müssen wenn sie wollen das ich als Soldat Menschen erschießen/töten soll.


    Auch ich hatte nach der Bundeswehr kein Interesse mehr an Waffen. Ich würde allerdings Frau und Kind dem Feind nicht ohne Widerstand überlassen. ;)
    Ich beziehe in der Betrachtung des Buddhismus auch die Praktizierenden mit ein. Also auch den gesamten asiatischen und indischen Raum. Ein Großteil der Bevölkerung dieser Länder nennt sich Buddhist. Sicherlich werden einige von diesen auch im Militärdienst sein oder Polizist. Anscheinend richtet sich die Auslegung der Karmalehre an die Lebensumstände, der Praktizierenden. (Ich würde sogar behaupten, dass die Karmalehre ihren Ursprung in den Lebensumständen hatte).
    Da der Buddhismus hier relatives Neuland ist, stellen sich die Praktizierenden zum Teil ethisch relevante aber auch kindisch dumme Fragen: Darf ich als Buddhist Tiere halten? Darf ich als Buddhist rauchen? Darf ich als Buddhist onanieren? Darf ich als Buddhist Sex vor der Ehe haben? Habe ich ein schlechtes Karma, wenn ich lüge?
    Jeder der einst in Deutschland für die Trennung von Kirche und Staat gekämpft hat, müsste eigentlich Magengeschwüre bekommen. ;)
    Ob ich nun sage: "Unrecht Gut gedeiht nicht.", oder von Karma rede. Die Botschaft ist gleich.
    Ob Goethe sagt: "Denn alles was entsteht; ist wert, dass es zugrunde geht", oder "Alles ist vergänglich." Die Botschaft ist gleich.
    Wen interessiert eigentlich ob Lügen ein schlechtes Karma erzeugt? Doch wohl nur dem Lügner? Wer nicht lügt - braucht sich die Frage nicht stellen. Wer nach der Lehre handelt, muss sich über negative Konsequenzen doch keine Gedanken machen. Tue wie Dir geheißen! Mehr muss man nicht tun. :)

    freeman:

    Wie siehst DU persönlich denn diese Angelegenheit des Tötens?


    Es kommt auf die Geisteshaltung beim Töten an?
    Kein schlechtes Karma erzeugt wer:
    1. In Notwehr (ohne Absicht) tötet
    2. Ein Soldat (wenn die Tötung auf Schießbefehl erfolgt)
    3. Sondereinsatzkommando der Polizei (Finaler Schuss), Notwehr, Nothilfe


    Das mit dem Dalai Lama war natürlich Ironie. ;) Ich denke der Dalai Lama sagt damit aus:
    Würde man ähnlich wie bei den Juden versuchen die Buddhisten auszurotten. Dann heißt es "Schützt die Lehre!"


    Was der Dalai Lama aber definitiv damit meinte, habe ich bisher nicht erfahren.

    freeman:

    Was würde wohl ein Staatsanwalt oder Richter dazu sagen, wenn jemand einen anderen Menschen tötet und diese Tat damit rechtfertigt, dass er doch "in einer neutralen Geisteshaltung" getötet hätte?!


    Hier geht es um Sutren nicht um die "Deutsche Rechtssprechung". ;)
    Keiner von uns kennt alle 80.000 Sutren, keiner von uns kennt den kompletten Inhalt der Lehre. Gearbeitet wird nur mit dem Material welches uns zur Verfügung steht.
    Angeblich werden gewisse Informationen im Buddhismus nur von Meister zu Meister vermittelt. Von Patriarch zu Patriarch. Keiner von uns weiß - was das ist. :)
    Ich habe nur zitiert, nichts behauptet...
    Der Dalai Lama erwähnt kurz in "Einführung in den tibetisches Buddhismus", dass es auch im Buddhismus so etwas wie einen "Heiligen Krieg" gibt. Allerdings haben Buddhisten davon keinen Gebrauch gemacht.
    Diskussionen zu dieser Behauptung bitte an den Dalai Lama richten - der ist der Fachmann. :D

    Ich habe nur zitiert, nichts behauptet... ;)
    Der Dalai Lama erwähnt kurz in "Einführung in den tibetisches Buddhismus", dass es auch im Buddhismus so etwas wie einen "Heiligen Krieg" gibt. Allerdings haben Buddhisten davon keinen Gebrauch gemacht.
    Diskussionen zu dieser Behauptung bitte an den Dalai Lama richten - der ist der Fachmann. ;):D

    Die typisch mahāyānistische Idee der „angemessenen Mittel“, die theoretisch jede (und damit sogar verbotene) Handlung in Hinblick auf das angestrebte Ziel der Erlösung aller Lebewesen teleologisch legitimieren kann, bringt uns in Verbindung mit dem Zusatz der „üblen Absichten“, der jede der Nebenregeln des Fanwang jing begleitet, zu einer gewissen
    Ambivalenz der Mahāyāna-Ethik. Diese äußert sich darin, daß es unter bestimmten Umständen eben doch „angemessen“ sein kann, zu töten – etwa, um jemanden vor der Anhäufung schlechten Karmas zu schützen. Es kommt eben immer auf die Geisteshaltung an, mit der ein Mönch eine Handlung ausübt:
    „Weiterhin ist es so, daß nicht nur das Töten eines leidenden Wesens [an sich]
    eine Sünde begründet, sondern die üble Geisteshaltung schafft die Ursache für eine Sünde.
    Warum ist das so? Wenn man zwar ein Lebewesen tötet, dies aber in einer neutralen Geisteshaltung
    tut, dann ist dies keine Sünde.“
    https://mahara.uni-leipzig.de/….php?file=17417&view=1063
    Buddhismus und Gewalt, Magisterarbeit eingereicht von Nikolas Broy am 09.11.2006


    Alles ist relativ! ;):D