Beiträge von Syia im Thema „Fachkundige über Tibet-Schriften ?“

    demian:
    Zitat

    ... was bei dem einen der Hauptweg ist, ist bei den anderen eine "Beigabe".
    Zennies erleben gerne den tib. Buddhismus als komplette Beigabe, dabei ist der Shine und Vipassana Weg eher ine Beigabe im Tib. Buddhismus.


    Also ich les grad einige Dzogchen Sachen, in denen ich mich als Zen-Buddhist sofort zurecht finde. Auch hier steht Vipashyana im Mittelpunkt (mit shamatha als "support"), genauso wie im Zen und Theravada. Warum es so essentiell ist, kann man sehr gut begründen, und ich würde so weit gehen zu sagen, man kann eine Schule/Linie/Gruppe danach beurteilen, in wie weit es Bestandteil ihrer Praxis ist. Wenn sie dem nur einen geringen Stellenwert beimessen oder es sogar praktisch komplett ausklammern ("zu langweilig"), dann würde ich befürchten, dass die Leute langfristig hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben, sagen wir es mal so.


    Die Aussage, dass Shamatha und Vipassana eher eine Beigabe im tibetischen Buddhismus sei, ist nicht korrekt. Es gibt tibetische Schulen, die sehr großen Wert auf Shine und Lagthong legen, denn es wird als solide Grundlage für alle weiterführenden Übungen gesehen. Wem Shine zu piffig ist, der wird nie wissen, was er da eigentlich verpasst. ;)

    Askan:

    Beispielsweise besitze ich eine (glaube, echte) Glocke und Vajra (Dorje).
    Wie ein Schamane, Geister damit zu vertreiben? Ich weiß nicht so recht ...


    Nein, nicht zum Geister vertreiben. Sind nur Symbole für Methode und Weisheit.


    http://buddhism.about.com/od/b…mglossaryv/g/vajradef.htm


    Zitat


    Ich glaub schon, dass jene Gegenstände wie ein Schlüssel sind,
    um seinen Geist zu öffnen und Zugang zu erhalten.


    Ja.


    Zitat


    Vergleichend könnte man sagen, dass der Zen-Buddhist den Weg nur mit Ruhe und seinem Geist geht.
    Ich weiß zwar auch, dass da noch mehr ist, nur nicht auf dieser zeremoniellen Art&Weise.


    Machen wir in gewisser Weise auch, wenn wir z.B. Shine praktizieren. es also darum geht erstmal Geistesruhe zu erreichen.
    Aber wir werden schon mal lauter, wenn wir Mantren rezitieren. :lol:


    Zitat


    Zen und Tibet, sind doch zwei sehr differente Wege, die wahrscheinlich, die selbe Strategie verfolgen,
    nur eben mit verschiedenen Methoden.


    Ich glaube es hängt einfach davon ab mit welcher Form der Praxis sich jeder am besten identifizieren kann. Von außen betrachtet
    nehme ich z.B. Zen als sehr martialisch wahr. Mich schreckt das ab. Meine "bunten", visualisierten Meditation ziehen mich eher an.

    Du musst doch auch keinen Draht zum tibetischen Buddhismus finden. Zen ist mir auch ein Buch mit sieben Siegeln.


    Wir werden lange auf Tantra vorbereitet. Wenn du tibetischen Buddhismus aus angelesenem Tantra verstehen möchtest, dann
    ist meiner mMn so als würdest du ein Pferd von hinten aufzäumen.


    Ich finde es aber super, dass du mit deinen Fragen hier bist. :)


    Okkulte Aspekte sind mir übrigens auch noch nicht über den Weg gelaufen. Kannst du mir näher erklären, was du meinst ?
    Einiges von dem was wir praktizieren sieht von außen sicherlich etwas abstrus aus, richtet sich aber eher nach innen.
    Vielleicht können wir an der Stelle ein wenig Licht ins Dunkel bringen.