Ich möchte nochmal das Gespenst hier vertreiben, Shine und Vipassana seien ohne Bedeutung oder nur irgendwie unwichtig in den tib. Schulen.
Vielleicht habe ich mich ungünstig ausgedrückt, oder es wird nicht richtig gelesen.
Ich schrieb als Gegenüberstellung und im Zusammenhang mit dem Zen, dass bei den tib Schulen zB Shine eher eine "Beigabe" ist. Man beachte, dass dies auch im ersten Beitrag schon in Tüddelchen gesetzt worden ist, was grammatikalisch eine Bedeutung hat.
Der erste Aufschrei entstand, als das a: aus dem Zusammenhang gerissen und dann zitiert und dann auch noch moniert wurde, und b: die Tüddelchen nicht mitgelesen.
Meine Aussage bezog sich auf die angewandte Methode aus der Sicht des hier fragenden Zennies, auf das Vajrayana. Es war schliesslich eine Gegenüberstellung mit einer Schule (Zen), die dies als Kern der Praxis von Shine und Vipassana als angewandte Methode nutzt. Quasi blank. Noch blanker, ist es im Theravada, wobei da auch noch die Sichtweise eine Rolle spielt. Vipassana ist nicht überall gleich, sondern hängt auch mit der jeweiligen Sicht der Schulen zusammen. Man muss also Belehrungen über den Geist erhalten haben. Das bezieht sich alles auf die Methode.
Meine Aussage bedeutet aber keines Falls, dass in der Wirksamkeit der Mittel im Vajrayana keine Shine Meditation entsteht und dies nicht von Belang wäre.
Wirksamkeit ist nicht Methode.
Weiter schrieb ich:
Zitat
Dann kommt der Geist irgendwann von selbst zur Ruhe oder zu Einsichten. Aber es ist nicht so, daß es üblich ist, gezielt auf die Einsichten oder die Ruhe zu meditieren.
Innerrhalb einer Meditation werden die Medi auf den Atem und die Verschmelzung mit eingebaut, sind aber nicht das zentrale Thema.
Auch hier habe ich versucht zu verdeutlichen, dass diese Zustände aus der Vajrayana-Meditation, als angewandte Methode, quasi von alleine entstehen.
Auf die Frage, ob und welche Phase der Meditation ich bei Bedarf länger oder kürzer praktizieren sollte, sagte "mein" Rimp: "Das ist nicht wichtig. Wir sollten keine festen Vorstellungen davon haben, was in der Meditation passiert. Sie ist ein Komplettpaket, dass in ihrer Zusammensetzung automatisch funktioniert. Es ist nicht notwendig gezielt auf die Beruhigung oder tiefe Einsichten zu meditieren, sie entstehen von alleine." (ich praktiziere eine Yidampraxis, die im Prinzip aber wie die anderen Vajrayanameditationen aufgebaut ist).
Ich sagte in einem anderen Thread, dass nicht alle mit den Vajrayana Mitteln arbeiten mögen, vor allem nach dem Ngöndro. Sie lassen sich dann gerne Shine und Vipassana erklären und praktizieren diese dann. Aus meiner 23-Jährigen Erfahrung in der Sangha weiss ich aber, dass die meisten davon wiederum das nur eine Zeit lang praktizieren, weil diese eigentlich schon in den anderen Meditationen mit enthalten sind und die anderen Methoden als die effektiveren gelten. Sie berühren uns insgesammt viel ganzheitlicher. Hier wäre vielleicht interessant zu wissen, wie die Methoden im Vajrayana aufgebaut sind und wie sie wirken.
Gerne können wir die einzelnen Pakete der Meditationen im Vajrayana aufdröseln, inklusive die allumfassenden Sichtweisen des Maha Ati und Mahamudra -Auch auf sie ging ich ein.
Wenn man nun natürlich nur aufschnappt: "Da hat einer gesagt, Shine und Vipassana sind nur Nebensache im Vajrayana", hätten die weiteren Stellungnahmen natürlich ihren Sinn. Nur hat das SO keiner behauptet und es wäre schön, wenn aufmerksamer gelesen wird und vor allem noch aufmerksame zitiert wird und nicht aus dem Zusammenhang gerissen, ein völlig neuer Sinn entsteht.
Wenn ich mich irgendwo mißverständlich ausgedrückt haben sollte, entschuldige ich mich dafür.
Das alles hatte ich aber in Kurzform schon in diesem Beitrag erwähnt:
Zitat
von Angulimala am 24.07.2013, 22:50