Beiträge von dermatze im Thema „Darf ich nur gesund in ein Zentrum gehen?“

    Floh1471:


    Ich bin nur etwas entäuscht, weil mich eben kein Zentrum aufnehmen möchte und andererseits soll ich zu Hause auch nicht alleine meditieren.
    Also dem Buddhismus wieder aufgeben???? Das kanns auch nicht sein.


    Das muss es meiner bescheidenen Meinung nach auch nicht sein. Was rät denn deine Therapeutin bezüglich Meditation zu Hause? Kennt sie sich mit der Thematik aus?


    Meditation ist ja seit einigen Jahren ein probates Mittel im Heilungsprozess von körperlichen und psychischen Krankheiten. Am bekanntesten und mit einem recht breiten Ansatz ist wahrscheinlich Jon Kabat-Zin. Darüber hinaus gibt es psychotherapeutische Richtungen wie "Achtsamkeitsbasierte Kognitive Psychotherapie", und die damit verwandte "Akzeptanz- und Commitment-Therapie".


    Ich erwähne das nur, weil das ja ein Zeichen ist, dass aus professioneller Sicht Meditation bei Depressionen und Angststörungen durchaus empfohlen wird. Und ich glaube nicht, dass bei den Sitzungen (Kabat-Zin empfiehlt mindestens 25 Minuten täglich wenn ich es richig erinnere) immer ein Therapeut zugegen sein muss, das wäre ja praktisch gar nicht machbar. Wie gesagt, ich "glaube", ich bin da explizit kein Experte. Aber es scheint sich definitiv zu lohnen, in der Richtung mal nachzuforschen: unter welchen Prämissen kann Achtsamkeitsmeditation auch von Menschen mit Panikattacken praktiziert werden? Wenn deine Therapeutin dazu direkt keine Antwort hat, lohnt sicher auch eine Nachfrage bei einer Organisation wie dem MBSR-Verband oder bei der Krankenkasse. Letztere finanzieren möglicherweise auch inzwischen entsprechende Kurse, wie sie es bei Autogenem Training etc. tun.


    Natürlich decken die letztgenannten Wege nicht das ganze Spektrum des Buddhismus ab. Aber das eine schliesst das andere ja für die Zukunft nicht aus, vielmehr dürfte die gewonnen Meditationserfahrung auch für buddhistische Praxis sehr hilfreich sein.