indolariawest:
Joram:
Was ist das was noch fehlt?
Was zumindest mir hier noch fehlt, ist eine klare nachvollziehbare Beschreibung deines Erlebens vom Punkt ab: "da ist nichts zu finden". Es hat keinen Sinn wenn du mir nur zustimmst und meinst, du könntest das nachvollziehen.
Plötzlich geht es hier um „mich“.
Mir geht es um einen wahrhaftigen Austausch, um Verfeinerungen, um „weiter kommen“ im Sinne des Erkennens. Es geht mir hier nicht um persönliche Erfahrungen und schon gar nicht um irgendwelche „Beweise“, die zu oft auf M I zu führen wären – um deine Sprache zu verwenden.
Erinnern wir uns was mit „M I“ und M II“ gemeint ist:
indolariawest:
Möglichkeit I: Man macht aus dem Fakt daß man "nichts finden" kann ein Konzept, was bedeutet, man macht aus dem Fakt daß man nichts finden kann, ein "Etwas". Dies führt wiederum zu einem ganz speziellen Bewusstseinszustand. Ein spezieller Bewusstseinszustand inklusive diverser Wonne & Co., basierend auf einem Konzept, basierend auf Ergreifen und verdinglichen des beschriebenen Fakts, daß nichts zu finden ist.
Möglichkeit II: Man macht aus dem Fakt, daß nichts zu finden ist kein künstlich verdinglichtes Konzept, sondern zieht die konkreten Konsequenzen daraus. Um ein Beispiel von N. Norbu zu geben - wenn mich jemand fragt: "Wie ist dein Name?", und ich antworte:"Ich habe keinen Namen", und der Typ sagt zu mir:"Hallo, Kein-Name, wie geht es dir?", wäre das schließlich rechter Unsinn. Also, was ist die angeführte konkrete Konsequenz? Da ist nichts zu finden, also lasse ich jegliche Suche und jede gekünstelte Meditation sein. Ganz einfach. Da nichts zu finden ist, ist alles so wie es eben ist, genau so wie es ist, und so wie es immer schon war. Man akzeptiert das, bzw. entscheidet sich dafür; belässt alles also so, wie es ist. Man sollte sich jedoch mal wieder vorsehen, dieses "belassen wie es ist" zu einem Konzept zu machen, ganz ähnlich wie es sich mit dem "nicht finden können" verhalten hat. Belässt man es so wie es ist, und zwar auf Basis dieser Entscheidung, wird sich völlig von selbst nicht-konzeptuelles Wissen eröffnen. Kein zusätzlicher Gedanke wird notwendig sein, der "wissen müsste", was nicht bedeutet, es hier mit "Gedankenleere" zu tun zu haben. Diese "Gedankenleere" ist viel eher diesem speziellen Bewusstseinszustand in "Möglichkeit I" zuzuschreiben.
M I ist ein Sprungbrett zu Realisierung. M II ist nur eine weitere Variation von M I, kein wirklichen anderen Weg. Auch M II kann eine Falle sein. Man kann sich selber sagen „Ich belassen alles wie es ist“, ohne es wirklich zu tun und ohne es überhaupt zu merken!
So meine Ansicht.
Ich werde statt „mein Erlebnis“, lieber die Schlussfolgerungen darlegen:
[1.] Es gab nie ein „Ding“ was „Ich“ heiß, es gibt kein „Ich“ und es wird nie einen „Ich“ geben. Das „Ich“ ist nur eine Vorstellung, traumgleich. Völlig egal was anderen dazu sagen. „Ich“ WEIß es. - und bitte nicht fragen „wer bist Du, der es zu wissen meint?“ - Die Frage ist eine Verwechslung zwischen die „absolute“ und die „relative“ Wahrheiten.
[2.] Es gibt nichts zu „tun“, es gibt also auch kein „Ziel“. - daraus folgt, dass man sich selber ein Ziel aussuchen kann, wenn man will, da „ziellos“ „rumzuschweben“, früher oder später einfach langweilig wird. Passt nicht zu den menschlichen Eigenschaften.
[3.] Karma wirkt. Ob man es sieht oder nicht, ob eine „Ich-Illusion“ vorhanden ist, oder nicht. "Karma überwinden" bedeutet nicht, dass Karma nicht wirkt.