Beiträge von Lirum Larum im Thema „Theravada und Kräuter“

    Jazzica:

    aber grundsätzlich ist eine verletzung eine verletzung und eine schnittfläche kein freiwilliger abwurf oder ähnliches. ich denke, wenn es wirklich der pflanze entsprechen würde, dann würde sie es von selbst tun.


    Hier wird es schon wieder buddhistisch:
    Eine Pflanze in der Natur wird gewohnheitsmäßig angeknabbert. Das gehört zu ihrem Leben dazu. Es gibt keine autarke, eigenständige Pflanze, die irgendwas von selbst tun würde.
    Sie ist abhängig von allen Bedingungen um sie herum. Und ein Ficus ohne "unnatürlichen" Topf und ohne Zimmer würde hier eben nur eingehen, denn draußen kann er nicht sein und in die Tropen kommt er von hier aus auch nicht allein. ;)

    Jazzica:


    aber die pflanze, die gestutzt oder sonstewas wird, "blutet" und sie treibt aus, weil sie um ihr überleben kämpft. mehr blätter = mehr photosynthese. das ist ne sehr brutale art des unterstützens.


    "Bluten" tun nur Bäume, die zur falschen Zeit geschnitten werden - z.B. ein Ahorn oder eine Birke kurz nach dem Austrieb im April. Wenn man also Pflanzen schneiden will/muss, ist es gut, möglichst viel über sie zu wissen. Im Pflanzenreich ist alles sehr verschieden.
    Gras wird durch den Schnitt bevorteilt, Wiesenkräuter werden dadurch unterdrückt.


    Es gibt auch Pflanzen, die leiden sehr, wenn man sie nicht beschneidet. Z.B. ein Zimmerbäumchen (Ficus benjamini), das will immer zum Licht wachsen und nimmt sich dann am Fenster selber das Licht weg. Dann fallen unten die Blätter ab, wegen Lichtmangel, und oben weiß die Pflanze nicht, wo sie noch hinwachsen soll, denn irgendwo hört das Fenster auch wieder auf. Da sollte man sich zutrauen, was abzuschneiden, dann hat die Pflanze mehr Harmonie.
    Das ist nicht so simpel, das man mit jedem Schnitt jeder Pflanze weh tun würde.

    Das ist natürlich Deine Sache, accinca, wie Du wen für Dich bezeichnest.
    Hier aber befindest Du Dich in einem traditions-übergreifendem allgemeinen buddhistischen Forum. Nach wie vor.


    :) Ich sag doch: Ja.


    Die OP-Frage richtete sich jedoch nicht an Mönche sondern an die Allgemeinheit, von der nur ein verschwindend geringer Teil hier Mönche/Nonnen sind.


    Und Zen-Mönche sind auch wieder was anderes - das sollte man in diesem Forum auch respektieren.

    Ja.
    Gäbe es nur Ordinierte, gäbe es niemanden, der Medizin und Nahrungsmittel herstellt. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass das Herstellen von Dingen, die alle zum Leben brauchen, eine unheilsame Handlung sein kann.

    Jazzica:

    aber das würde bedeuten, dass man das bein einer kuh essen dürfte, wenn sie danach weiterlebt :shock:


    Würde es das? :)
    Wo steht denn "Quälen kannst Du die Tiere ruhig, aber nicht töten."


    Wenn man Pflanzen abschneidet, wird das Wachstum angeregt. Siehe ein Rasen z.B.


    Das wäre eine interessante Diskussion für ein Veganerforum.

    In erster Linie geht es um das Töten von Lebewesen.
    Dazu werden Pflanzen nicht gezählt, weil man sonst verhungern müsste - und dann hätte man auch jemanden getötet (sich selbst).


    Außerdem, gärtnerisch betrachtet, tötet man eine Pflanze erst, wenn man sie mit Strunk und Stiel restlos ausreißt. Das ist in Wirklichkeit nicht einfach, eine Pflanze zu töten. Blumen und Blätter sind nur Pflanzenteile.