Beiträge von Doris im Thema „Selbstbewusstsein + wenn dir einer auf die rechte Backe haut“

    Jemanden aufzufordern "doch selbstbewusster" zu sein, ist so wie zu sagen "sei doch mal spontan".


    Vielleicht ist es einfach die Lebensaufgabe des Jungen sich in diesem Punkt zu entwickeln. Erzwungen werden kann das nicht, schon gar nicht bei einem Kind.
    Ich denke jeder von uns bringt gewisse Charakterzüge mit auf die Welt und einige davon müssen in Einklang mit dem Leben gebracht werden.
    Man kann das vielleicht unterstützen, das Kind ermutigen, ihm Freiräume gewähren. Wie wäre es mit Sport?


    Den Jungen zu mehr Selbstbewusstsein zu drängen ist kontraproduktiv. Sein mangelndes Selbstwertgefühl würde zum zentralen Thema werden, es würde sein mangelndes Selbstwertgefühl noch mehr füttern, denn das lässt sich nicht per Kommando herstellen. Dieses vorhersehbare Scheitern würde alles noch verschlimmern.
    Vielleicht nimmst Du sein Selbstwertgefühle einfach selbst aus Deinem Fokus und betrachtest das Kind als das, was es ist, als einen wundervollen und in seiner Art perfekten Menschen. Er wird das spüren, so wie er es spürt, dass man ihn für "defekt" hält.


    Was der Buddha dazu sagt? Keine Ahnung.
    Für mich ist es Karma, Gewohnheit, diese abwertende Sicht auf mich selbst. Und damit habe ich die Möglichkeit etwas zu verändern.
    Die abwertende Sicht hat was mit Ergreifen zu tun. In dem Moment wo ich diese Emotionen, also die negativen Gefühle mir gegenüber nicht mehr ergreife, sie nicht mehr füttere mit allerlei Kopfkino, hört das von selbst auf. Wenn also das Gedanken- und Emotionskarusell anfängt, so kann ich das abschneiden. Damit ist die Sache für den Moment erledigt. Ich muss mich aber so lange darin üben, solange es wieder auftaucht. Dazu benötige ich Achtsamkeit. Irgendwann ist diese Gewohnheit obsolet geworden. Das ist dann ein Zustand, der weder Selbstachtung noch Selbstverachtung ist, diese Kategorien existieren nicht mehr, alles ist natürlich. Ich finde es sehr schön zu sehen, dass es funktioniert.
    Das bewusste Abschneiden von Gedanken ist ein schneller Weg. Aber er funktioniert nicht immer. Dann setze ich Gegenmaßnahmen ein, also bewusste Handlungen. Ich ersetze also eine unheilsame Gewohnheit durch eine heilsame. Im Falle von Selbstbewusstsein mache ich mir dann bewusst, was ich alles geleistet habe, wer ich bin usw., ersetze also meine abwertenden Gedanken durch stärkende Gedanken. Ich nenne das "Umprogrammieren". Das Abschneiden ist "Steckerrausziehen".


    Liebe Grüße
    Doris