Digha Nikaya und Visuddhi magga demonstrieren sehr schön welch überschäumende Phantasien bedingt entstehen können.
Beiträge von Toddler im Thema „Das Selbst“
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accinca:
Eine solche Selbstvorstellung ... mit Unwissen zusammengeschustert, zusammengestaltet paticca-sam-uppāda
Genau, du hast es erfasst.
Es entsteht jede Art Vorstellung so, nicht nur "eine solche Selbstvorstellung".
Deshalb soll man erst gar nicht damit beginnen sich Selbst vorzustellen. Schon gar nicht sein wahres Selbst:
ZitatWenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.
•Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•die Ansicht 'ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen;
•oder die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•ansonsten hat er eine Ansicht wie diese: 'Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft, ewig, nicht der Vergänglichkeit unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern'. M.N. 2Wer versucht das Selbst zu erkennen, in welchem Jhana auch immer, wird entweder "Nichts (Sunnata)" erblicken oder "Alles (Brahman)", ersteres wird von Buddhisten bevorzugt, letzteres von Hindus z.B. Advaita -Vedanta Anhänger.
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Einige buddhistische Schulen sind mit den Jahren auf die Idee gekommen Buddha-Dhamma würde das freilegen eines verborgenen wahren Selbst, eine Art spirituelles lch lehren.
Dabei wissen wir ja alle, dass die Empfindung es gäbe ein Ich aus Verblendung entsteht. Der Glaube es gäbe ein spirituelles Ich, eine Art Seele ist gar Ausdruck einer noch grösseren Verblendung.
Ein wahres Selbst. Was soll denn das überhaupt sein? Ist denn dieses unser Selbst im hier und jetzt ein falsches Selbst, unwirklich, vorgestellt? Ist irgendwo ein richtiges, vermeintlich wahres Selbst, ein Alter-Ego zu finden?
Das würde bedeuten das Selbst, welches hier und jetzt wahrgenommen wird, wäre Einbildung, und jenes verborgenes heiliges Selbst wäre wirklich.
Der gesunde Menschenverstand kommt doch eher zum Schluss das umgekehrt richtig ist: Wirklich ist das Selbst das hier und jetzt wahrgenommen wird. Ein imaginiertes verborgenes, wahres oder spirituelles Selbst ist lediglich Produkt der Phantasie.Es wird gefordert man soll sich anstrengen um dieses wahre Selbst zu finden, konsequent und ausdauernd praktizieren: zigmal Niederwerfen, stundenlang regungslos in den leeren Raum oder eine Wand starren.
Lohn all dieser Mühen soll eine plötzlich einschiessende Erkentnis, ein wunderbar harmonischer Zustand oder gar eine Art mythische Vereinigung mit einem allgemeinen Weltprinzip (Brahman) oder eben die Geburt eines "wahren Selbst" sein.Ist auch alles in Ordnung so. So sucht jeder auf seine eigene Art Antworten auf individuellen Fragen, sucht jeder sein ("Seelen-") Heil im Buddhismus und anderswo. Jeder darf machen was er will, soll tun was ihm oder ihr im Moment gut tut, weiterhilft.
Ich will keine persönliche Debatte führen, nur aufklärenWie ich es mittlerweile verstehe lehrt Buddhadhamma nämlich etwas anderes:
Das Selbst ist Zusammengesetztes, veränderlich, bedingt entstehend und vergehend. Es kann nicht gefasst werden aber es kann gestaltet werden. Es wird gestaltet, einige sagen nach "karmischen Gesetzmässigkeiten". Einfacher gesagt das Selbst wird durch Handeln oder einfach nur durch Wille der jeder Handlung vorangeht gestaltet.