Beiträge von Lirum Larum im Thema „Das Gesamtbild“

    byang.chub.sems:
    Jyotsna':

    Meine Meinung ist aber, wenn sich der Intellektuelle in Überlegungen verliert, die gar nichts mehr mit der Praxis zu tun haben, entfernt er sich vom Buddhismus ohne es zu merken.


    Das "Verlieren" beschränkt sich wohl nur auf Spekulationen der Art z.B. wie ein Buddha ist, was er tut oder nicht tut oder Spekulationen zu Wiedergeburt oder ähnlichem um nur zwei beliebte Themen zu nennen.


    Zustimmung.
    Oder eben Spekulationen, wie Nirvana ist, (endlich/unendlich etc,) in welche Begriffe es sich vermeintlich korrekt quetschen lässt.

    byang.chub.sems:

    Deiner kritischen Anmerkung kann auch eine kritische Anmerkung entgegengehalten werden, nämlich dass Praxis von manchen Buddhisten missverstanden wird als Gefühlsduselei oder ausschließlich mit suggestivem Erzeugen von Gefühlen durch Gedanken (gerne als "Geistestraining" bezeichnet), Beten und Mantrarezitieren gleichgesetzt wird und dass strenge vernunftsbasierte Analyse einfach wegverdrängt wird, weil man sich nicht mit den eigenen "Unzulänglichkeiten" beschäftigen will.


    Du meinst die Aufforderung, das Nachdenken komplett einzustellen und stattdessen immer schön hingebungsvoll und gebefreudig zu meditieren?
    Das meinte ich nicht in dieser Art.


    Die Welt betrachten - ja! Alles in kompliziert verschachtelte Schubladen packen - nein. Es macht vielleicht Spaß, aber es fühlt sich für mich falsch an.


    Freundliche Grüße,
    Jyotsna'
    P.S.: Wenn Du bei diesem sachlichen Stil bleiben könntest, würde mich das wirklich freuen.

    Akuma:

    *wink*
    @ Jyotsna': Das ist sicher richtig, allerdings sehe ich den Buddhismus gerade deswegen als so ansprechend an, weil er eben im Gegensatz zum Christentum zB sowohl auf der Säule der Intuition als auch der Säule des Intellektuellen fusst. Wenn die Schlussfolgerungen und die theoretischen Grundlagen verloren gehen, geht damit auch der Dharma verloren. Abgesehen davon ist dies ja ein Diskussionsforum - dass man da auch diskutiert, sollte selbstverständlich sein :>


    Ich hab nichts gegen das Diskutieren gesagt, sondern mich mit meiner Meinung, dass Deine Konstrukte zu kompliziert für das Thema sind, daran beteiligt. ;)


    Sicher hast Du recht mit der Aussage, dass der Buddhismus im Westen besonders für Intellektuelle anziehend und attraktiv ist.
    Meine Meinung ist aber, wenn sich der Intellektuelle in Überlegungen verliert, die gar nichts mehr mit der Praxis zu tun haben, entfernt er sich vom Buddhismus ohne es zu merken.

    Akuma:

    ...
    Ob Nirvana ein wahres Selbst ist vermag ich nicht zu beurteilen.


    Mit "Selbst" hat Nirvana ja auch gerade nichts zu tun.
    Das ist alles viel zu kompliziert - ich verneige mich zwar in Ehrfurcht vor deinem hungrigen Intellekt, Akuma, aber Du kannst so keiner Wahrheit nahe kommen.
    Wahrheit ist simpel und einfach.
    Über den Anfang und das Ende von Nirvana zu grübeln ist so sinnvoll, wie die Zellstruktur der Kartoffel zu studieren, wenn man Hunger hat. Es ist eine Beschäftigung, aber Du kommst der Sache so nicht näher.