Beiträge von Kirschbluete im Thema „Übungen zur Geduld“

    Zitat

    Wie sie allerdings was wirklich meinten (gilt ebenso für Buddhadasa, Ayya Khema usw.) unterliegt heute schon einigen Interpretation der ehemaligen Schüler und Schüler-Schüler.
    Da bleibt man besser beim Buddha-Wort.


    So auch mein Empfinden.
    Es gibt einiges, das ich mir aus Büchern von bzw. über Ajahn Maha Boowa (wie immer er "richtig" geschrieben wird...mit den Schreibweisen steige ich wohl nie so richtig durch. Auf dem einen Cover so, auf dem anderen wieder anders....) und auch Ayya Khema, das mich sehr anspricht.
    Aber der "rote Faden" sind für mich die kanonischen Schriften (des Sutta Pitaka) und daran orientiere ich mich explizit, weil es sich für mich vollkommen (rund und stimmig) anfühlt.


    Wobei ich tendenziell eher mit dem "Gemüt" lese, als mit dem Intellekt.

    Neulich habe ich einen Dhammavortrag angehört, bei dem es auch um das Thema "Geduld" ging.
    Der Vortragende hat den Begriff "Geduld" auch immer wieder mit dem Begriff des "Erduldens" in Verbindung gebracht.
    Das hat mich z.B. sehr angesprochen und auch motiviert.


    Momentan bin ich z.B. in einer bisher noch nie in dieser Heftigkeit dagewesenen Situation, dass ich in meinem Job mit -so hart es klingt- kleinen Menschen zu tun habe, bei denen es kaum noch Perspektive auf eine Besserung gibt.
    Näher kann ich leider nicht drauf eingehen (ich würde es mir gerne mal von der Seele tippen, aber Schweigepflicht ist Schweigepflicht), aber es handelt sich um eine Art "Worst-Case"-Szenario, das mehrere von uns betrifft.
    Da ist eine Situation, bei der ich nichts anderes tun kann, außer sie so anzunehmen, wie sie ist - sie zu erdulden, ohne dabei "dicht" zu machen und mich innerlich zu vermauern.
    Was mir beim Erdulden aber hilft ist, dass ich mich übe "bei mir zu bleiben", indem ich z.B. bei mir "in die Atmung" gehe und mir einfach keinen Kopf mehr drum mache, eine momentan aussichtslose Situation ändern zu wollen.


    Das ist für mich auch eine hilfreiche Geduldsübung, etwas gesammelter und auch ein Stück weit gelassener in der Situation zu bleiben: "gelassener" - ich kann es so geschehen lassen.


    Was mir da übrigens sehr gut gefällt ist ein Ausspruch von Shantideva aus dem tibetischen Buddhismus:


    "Wenn Du Dinge, die Dir Sorgen bereiten, ändern kannst, dann brauchst Du Dir keine
    Sorgen machen. Wenn Du Dinge, die Dir Sorgen bereiten, nicht ändern kannst, nützt
    es nichts, sich Sorgen zu machen."