Beiträge von Kirschbluete im Thema „S.H. der Dalai Lama 2014 in Hamburg“

    Zitat

    Mir fällt immer wieder auf, dass die Luxus-Debatte um den DL und tibetische Rinpoches gerne von denjenigen geführt wird, die Linien angehören, die diese Massen an Besuchern nicht mobilisieren können. Für tibetisch Praktizierende ist es selbstverständlich Wertschätzung für den Dharma und seine Lehrer durch Grosszügigkeit zum Ausdruck zu bringen. Für diejenigen die unverhältnismässig finanziell belastet würden durch hohe Eintrittspreise, gibt es wie immer Ermässigung. Auch die trage ich sehr gerne mit. Der nächste, der sich hier Sorgen darüber macht, dass tibetische Flüchtlinge ( wir haben übrigens in Deutschland so gut wie keine ) aus Preisgründen keinen Zutritt zum DL haben, sollte sich doch bitte erst mal kundig machen


    Hallo Syia,


    ich denke, dass diese Art von Neid nur bei den Menschen aufkommen kann, die Wert auf volle Zentren und "Massen mobilisieren" legen und sich darüber identifizieren.
    Ja, es stimmt, dass es nur wenige Flüchtlinge aus Tibet hier in Deutschland gibt. Zwei hatte ich schon bei mir zuhause. Es ist schon einige Jahre her - zu der Zeit war ich noch im tibetischen Buddhismus involviert.
    Und an sie habe ich auch gedacht, als ich selbst beim Dalai Lama war (insgesamt war ich dreimal).
    Es hatte mich damals während der Veranstaltung etwas bedrückt, vorher hatte ich mir keine großen Gedanken drumherum gemacht (ich war in einem halbvollen Stadion mit dabei mit vielen leeren Plätzen), dass ich mir das leisten konnte -sogar meinen Kindern konnte ich die Tickets zahlen, meine Kleine war damals total glücklich, mal den Dalai Lama sehen zu können und andere, die ihm "innerlich" und von ihrer Überzeugung sicherlich wesentlich näher standen als ich, konnten es nicht. Sie konnten nicht hin, obwohl es noch sehr viele Plätze gegeben hätte.
    Das war für mich damals ein etwas trauriges Erlebnis, das mich aber auch inspiriert hat, mich für die stark zu machen, die in einer großen wirtschaftlichen Bedürftigkeit leben.

    Was mich aufrichtig interessieren würde:
    vor einigen Jahren hatte ich Kontakt mit tibetischen Flüchtlingen, die hier noch nicht lange in Deutschland waren und -soweit ich mich noch erinnere- im Asylbewerberverfahren gesteckt sind.


    Ich denke mir oft, dass gerade Tibeter in so einer schlimmen Notlage "ihren" Dalai Lama gerne sehen würden, wenn er hier in Deutschland ist und sie vielleicht auch in einer der Städte leben, in der der Dalai Lama vor anderen Menschen in diesem Rahmen spricht.
    Aber diese Tibeter könnten sich niemals leisten, so tief in die Tasche zu greifen, um den Dalai Lama hier erleben zu können.


    Das empfinde ich schon als Tragödie. Keine Chance: in Tibet sowieso keine Möglichkeit und hier absolut nicht bezahlbar.
    Wie geht es diesen Tibetern, wenn sie sehen, wie sich andere den Besuch leisten können und sie nicht?