Beiträge von gbg im Thema „Loswerden von EGO“

    Sumedhâ:
    gbg:

    Noch eine kleine Kritik am Rande.


    wenn du schon vermutest, du könntest ein falsches bild über buddhismus im kopf haben....welches ist dann die grundlage deiner kleinen kritik?


    Meine Selbstkritik, dass ich, ach so herzensguter Mensch zu milde in meinem Urteil sein könnte. ;)
    Nein, hab ja im Grunde gar nichts gegen Buddhismus im allgemeinen... :)
    Von Auswüchsen zu sprechen wäre ebenfalls übertrieben...

    Noch eine kleine Kritik am Rande.


    Das für einen gesorgt wird, wie es von den Einzellern auf uns als mehrzellige, handlungsfähige Organismen in Form unseres vegetativen Nervensystems überkommen ist und viele Buddhisten dieses als einen Zustand wo man nicht mehr urteilen muss schätzen gelernt haben ist gut. Aber das Christentum geht weiter. Es fordert, sich für andere in der Perspektive der Hoffnung, durchaus auch mal urteilend einzusetzen. Die Vogel Strauß Verhaltensweise, ich sag es nochmal, ist nicht so sehr nach meinem Geschmack. Aber vielleicht habe ich auch ein etwas schiefes Bild, was den Buddhismus anbetrifft im Kopf...

    Sumedhâ:
    gbg:

    Aber man kann vermuten, dass sich selbst nicht bewusstes Bewusstsein wie traumloser Schlaf ist.


    alles ausser tun ist vermutung.....
    _()_
    .


    Ja. Drum geh' zu Bett, klein Sumedha. Muss aber noch nicht gleich sein. ;)


    Im Ernst: Möchte damit auch zum Ausdruck bringen, dass beiden Formen, selbst dem nicht bewussten Bewusstsein noch etwas gemeinsames zugrunde liegen muss. Denn bei nichtbewusstem Bewusstsein ist man ja immer noch, eben lebendig!


    Viele Buddhisten, ich deutete es bereits an anderer Stelle an, manövrieren sich in eine Sackgasse. Wie der Vogel Strauß, stecken sie ihren Kopf in den Sand, denken nichtbewusstes Bewusstsein wäre das Nirwana obwohl es nichts anderes ist als Präbewusstsein, vorbewusstes Verhalten, bei uns höheren Lebewesen auch vorbewusstes Fühlen und vorbewusstes Denken über das schon Einzeller verfügten und verfügen.

    Ji'un Ken:


    Alles was man mit Worten nicht erfassen kann, sollte man auch nicht versuchen, mit Worten zu erfassen.
    Das wirkt dann nur aufgesetzt.


    Aber man kann vermuten, dass sich selbst nicht bewusstes Bewusstsein wie traumloser Schlaf ist.


    Und. Es ist wohl die Negation von sich bewusstem Bewusstsein, das wie wachen ist.

    Simo:


    Tut mir leid. Ich verstehe nicht genau, was du meinst. Kannst du es noch einmal anders erklären? Ich möchte dich wirklich verstehen.


    Wenn Du bewusst bist, ist das wie "wachen", wenn Du nichtreflexiv bewusst bist, also präbewusst, ist das wie "traumloser Schlaf". Buddhisten halten das Präbewusstsein, das nicht ich Bewusstsein für das Wahre und Letzte. Aber diese beiden Formen des Bewusstseins und seiner Negation können noch einmal subsumiert werden unter dem Begriff "Lebendigkeit". Die Kant'schen Dinge an Sich, beziehen ihr "Bin" nicht, wie Du mir schriebst von ihrer Bewusstheit her, sondern wohl eher von ihrer Lebendigkeit!

    Lebendigkeit geht vor Bewusstsein!


    Erklärt mehr!


    Deshalb glaube ich eher an den lebendigen Gott als das Bewusstsein der Buddhisten.


    @ Simo


    Gott ist "die Welt der Dinge an Sich", das was uns unzugänglich ist, weil Lebendigkeit uns unzugänglich ist. Kant'sche Gegenstände sind als Dinge an Sich das Lebendige der Objekte. Als Dinge an Sich den Subjekten als Lebendigen gleichgestellt.

    @ Simo


    Lebendigkeit ist sowohl Bewusstsein, als auch seine Negation, als ein sich selbst nicht, sondern erst reflexives sich bewusst sein. In den Graben dieses nichtreflexive Bewusstsein als das Höchste anzusehen sollte man denke ich als Buddhist möglichst nicht fallen. Ich denke es ist Lebendigkeit, von der diese Beiden das "Bin" einmal des Wachens das andere mal des Träumens haben, dass sich aber nicht durch diese Wesensheiten einfangen lässt als nur über den Begriff "Lebendigkeit".


    Im Christentum spricht man auch vom Gott, als dem Lebendigen, dem "ich bin der ich bin da" von dem man sich aber "kein Bild machen" soll. Weil jedes Bild an seiner Lebendigkeit vorbeigehen würde, sage ich.


    Denke ich ja auch (Edit: Du schtreibst ja von Bewusstsein).


    Aber es ist nicht Dein subjektives Bewusstsein!


    Auch wenn Du niemals von meiner Existenz erfahren hättest, existierte ich doch.


    Existenz im Sinne von Identität ist nicht gleich Verschiedenheit zu anderen Subjekten oder Gegenständen, sondern eine Seinsweise, die diese Erfahrung von nicht nicht "das Andere sein" transzendiert.


    Mach einfach vielleicht mal den Selbsttest: Schließe Deine Augen und denke an nichts. Dann reflektiere! Warst Du in diesem Moment nicht unwahrgenommen?! Oder - nur diese Alternative bleibt - bist Du nach dem Selbsttest aus dem Nichts gesprungen?


    OK. Diese Welt ist eine Welt des allumfassenden Bewusstseins. Damit könnte ich leben. ;)

    Jikjisa:
    accinca:


    Man sollte annehmen, das im Bewußtsein nichts erscheint was
    nicht auch klar bewußt wird. Leider ist das nicht der Fall. Hier
    kommt es eben vielfach zur "Resonanzüberlagerungen".


    das meiste geschieht völlig unbewusst; man sollte sich keine gedanken darüber machen ----


    Resonanzüberlagerung ist ein interessantes Wort, finde ich.


    Ein Ton einer angespannten Seite ist ja nur ein klarer Ton, wenn es sich bei der Schwingung der Saite um eine Stehende Welle handelt.


    Diese ist aber als Ring geschlossen kein feststehender Punkt.

    Simo:
    gbg:

    Natürlich gibt es eine Tatsachenwelt, keine wahre sprachliche, als vielmehr eine aristotelische Welt, auch eine auf die wir uns gemeinschaftlich beziehen können.
    Gäbe es nur eine Welt der Vorstellungen, da gebe ich Dir recht, so hätten wir keine gemeinschaftlichen Bezugspunkte über die wir uns austauschen könnten.


    Ist das wirklich so? Was wäre, wenn wir alle ähnliche Vorstellungen hätten? Gemeinschaftliche Bezugspunkte sind lediglich solche, weil sie konventionalisiert als solche erscheinen. Z.B. Geld: Geld hat wert, weil wir alle denken, dass es Wert hat! Es ist eine Konvention, die für gewöhnlich nicht hinterfragt wird, was allerdings nicht heißt, dass sie nicht hinterfragbar ist.


    Daran hab ich auch schon oft gedacht, Simo.


    Aber mein Hauptaugenmerk liegt hier nicht auf dem gemeinschafflichen Beziehen, sondern auf der aristotelischen Welt, einer Welt, wo ein Windhauch, so ähnlich wurde es hier bereits formuliert, auch über einen Grashalm gestrichen hat, wenn gerade keiner hinschaute, oder als es noch keinen gab, der hinschauen konnte.


    Diese Welt bezweifle ich nicht, im Gegenteil, nur ist es eine zweite Welt der unwahrnehmbaren, weder in Raum noch in Zeit kategorisierbaren Gegenstände und Subjekte.


    Interessant wäre vielleicht die Frage wie Subjekte und Gegenstände in dieser Welt der Dinge an Sich zusammenhängen.


    Das ist aber eigentlich eine unzulässige Frage, weil bereits die Frage nach der Relation, eine der Welt des Wahrnehmens/Wahrgenommenwedrdens ist, eine, die diese Welt erklärt, aber auch nicht in der Lage ist die andere Welt, die jenseits dieser Relation liegt zu erklären.

    Hallo Pommes.


    Ich sagte nur, die wahrnehmbare Welt sei eine Welt des Wahgenommenwerdens/Wahrnehmens, einer Relation, der wir nicht ausweichen können.
    Wohl gemerkt, der "wahrnehmbaren" Welt.
    Natürlich gibt es eine Tatsachenwelt, keine wahre sprachliche, als vielmehr eine aristotelische Welt, auch eine auf die wir uns gemeinschaftlich beziehen können.
    Gäbe es nur eine Welt der Vorstellungen, da gebe ich Dir recht, so hätten wir keine gemeinschaftlichen Bezugspunkte über die wir uns austauschen könnten.
    Es geht mir hier also nicht um die Unerkennbarkeit von Objekten, als vielmehr um die von Gegenständen und Subjekten als Dinge an Sich auf die Verstandesberiffe auch Raum und Zeit nicht anwendbar sind.

    Ich denke wir können der Relation zwischen Subjekt und Objekt nicht ausweichen. Die wahrnehmbare Welt ist nicht nur Wahrgenommenwerden sondern untrennbar Wahrgenommenwerden/Wahrnehmen.


    Nicht nur die Gegenstände, sondern auch das Subjekt liegt als Ding an Sich im Dunkeln. Nach I. Kant nicht einmal in Raum und Zeit, da dieses Beriffe des Verstandes, die nicht außerhalb seiner selbst, zum Beispiel im Subjekt, dass sich erfahren wollend schon wieder ein anderes geworden ist, sondern nur beobachtbar an den Objekten (zum Beispiel am Kreisbogen der von einem Zeiger einer Uhr umstrichen wird) auf die sie a posteriori "angewendet" werden, liegend sein können.

    Peeter:
    gbg:


    Der Beobachtende kann sich selbst nicht beobachten.
    Der Hörende kann sich selbst nicht hören.
    Der Riechende kann sich selbst nicht riechen.
    Der Schmeckende kann sich selbst nicht schmecken.
    Der Tastende kann sich selbst nicht tasten.


    Der Wahrnehmende kann sich selbst nicht wahrnehmen.


    Es wäre es müßig es zu versuchen...

    Peeter:


    Noch "Jenseits" von Begriffen und Konstrukten, "jenseits" von Anhaftungen und Konzepten, "schreckt" (etwas) noch auf, wenn aussen etwas "geschieht"


    Es ist ja komischerweise genau andersherum.
    Man schreckt auf. Und dann erst hört man das Geräusch, zum Beispiel ein Knacken, den vermeintlichen Auslöser des Aufschreckens. :?:
    Ende OT


    Es ist ein Zustand der für uns sorgt, ohne, dass wir uns um uns sorgen müssten. Er befreit uns vom Urteilen. Somit ja, ich denke schon...


    Gute Nacht Sumedha, schlaf gut und träum was Schönes...

    Sumedhâ:
    gbg:

    Die Qualle......ist nämlich das "Modelltier" für das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem überhaupt.


    ich verstehe es immernoch nicht ganz gbg, meinst du das sei ein erstrebenswerter zustand....?
    entschuldige wenn ich so schwer von begriff bin


    Du brauchst Dich überhaupt nicht zu entschuldigen Sumedha, überhaupt nicht.


    Ich meine wir können nun mal nicht aus unserem Körper heraus. Wir können lustvoll das Leben wollen. Den Augenblick genießen. Unserem Ende mit Ruhe und Gelassenheit entgegensehen. Aber sollten wir wirklich den dritten Schritt vor dem ersten machen und unser Ende (Erlösung) herbeiwünschen. Sollten wir nicht vorher erst einmal richtig leben?


    Geht man nicht viel leichter aus dem Leben im Gedanken: "Ich habe viele Leben gelebt"?


    Ist das egoistisch?

    Peeter:

    :)


    Erlösung müsste doch auch auf sanfte Art und Weise möglich sein :) .
    sanft = nicht so auf die leidbasierende Tour


    Über die Bereitschaft im Gedenken zwar nicht unverzeihliches, aber unentschuldbares Leid über andere Lebewesen gebracht zu haben, möge kommen was wolle, allen alles zu vergeben geht bei den Buddhisten denke ich leider nicht. :(

    Sumedhâ:

    in etwa so?



    Quelle: Google Bilder
    .


    Ja, aber etwas darüber hinaus natürlich schon auch noch. ;)


    Die Urzelle verfügte über ein vorbewusstes Verhalten.
    Ohne die Möglichkeit einer körperlichen Veränderung blieb sie ohne die Möglichkeit einer Bewusstseinsveränderung.
    Dieses Verhalten zeigen wir solange wir körperlich unverändert das unwillkürliche Nervensystem am Bewusstsein vorbeiarbeitet heute noch.
    Wir als Zellhaufen besitzen allerdings die Möglichkeit uns körperlich zu verändern.
    Ändert sich unsere Mimik von einem ernsten zu einem fröhlichen Ausdruck fühlen wir uns glücklich.
    Durch die damit möglich gewordene Bewusstseinsveränderung ist es uns möglich uns bewusst zu verhalten.


    Die Qualle ist ein super Beispiel von Dir, Sumedha. Es ist nämlich das "Modelltier" für das vegetative (unwillkürliche) Nervensystem überhaupt.


    Sie trieben durch die Ozeane. Da sie noch nicht aktiv jagen mussten (müssen) brauch(t)en sie kein Bewusstsein.

    Sumedhâ:
    Zitat

    Also könnte man es ja dabei belassen, in diesem Zustand verweilen, wäre doch schön.


    du meinst in einem zustand der alleine durch das wegetative NS bestimmt ist? oder verstehe ich das falsch?
    .


    Hallo Sumedha. :)


    Wie die Erde unser Raumschiff, so befindet sich auch unser Körper in einer "green zone", einer Lebenszone.


    Durst - Flüssighaushalt - Blasendruck
    Blasendruckrückgang – Flüssigkeitshaushalt - Durst


    Hunger - Nahrungshaushalt – Magendruck
    Magendruckrückgang – Nahrungshaushalt - Hunger


    Gelüste nach Süßem - Blutzukerspiegel – Eckel
    Eckelrückgang – Blutzuckerspiegel – Gelüste nach Süßem


    Hitzeempfinden – Kühl/Wärme-Mechanismus – Kälteempfinden
    Kälteempfindenrückgang - Kühl/Wärme-Mechanismus - Hitzeempfinden


    Ich meine nur, wir täten vielleicht gut daran in dieser Lebeszone zu bleiben.

    Hallo zusammen. :)


    Das vegetative Nervensystem arbeitet am Bewusstsein vorbei. Es sorgt für uns, indem es uns sagt, wie wir auf eine Gefahr reagieren sollen. Zeigt an durch Erröten, dass wir verliebt sind, wenn wir es noch nicht bereit sind zuzugeben und es legt uns Worte in den Mund, die wir hinterher meist nicht bereuen - OK zumindest manchmal. ;)


    Ist das nicht sehr nahe drann an dem was man eine nicht urteilende, nicht selbstische Haltung nennt?


    Wissen ist ja ein Lebensfreudevernichter bis man durch Verstehen wieder zur Lebensfreude zurückgefunden hat.


    Also könnte man es ja dabei belassen, in diesem Zustand verweilen, wäre doch schön.


    Aber wie soll man so ohne Antrieb vorankommen, braucht es nicht doch das EGO, die Lust am Wissen zum Beispiel um weiterzukommen?