Matthias65:
Hi Mirco,
Ja, in der buddhistischen Meditation !! Meditierst Du den ganzen Tag ? Ich unterscheide: "Formale Meditation" auf der einen Seite und "buddhistische Praxis im Alltag" (Achtsamkeit u.s.w.) auf der anderen Seite. Während der buddhistischen Praxis im Alltag spricht normalerweise nichts gegen den Genuß von alkoholischen Getränken (wenn man es denn möchte und es nicht übertreibt !), eine völlige Entsagung wäre Askese, die der Buddha abgelehnt hat (mittlerer Weg!), zumindest für Laienpraktizierende.
Nein, Matthias, das ist verdreht.
"Der Buddha" empfahl schon Entsagung. Gerade das übliche gewohnte Bierchen wegzulassen - oder die Sahne im Kaffee, die ja immer so DRINGEND nötig ist - ist eine wunderbare und auch notwendige Übung. Wenn es einen schlimmen Verzicht darstellt, das Weinchen, das ja angeblich so gar nichts ausmacht, einfach wegzulassen, dann klingelt's aber. Wer sowas schon als harte Askese ansieht, sollte über seinen Alkoholkonsum vielleicht nochmal eingehender nachdenken.
In den Silas ist es ganz klar: kein Alkohol, oder in abgeschwächter Form "üben, keinen Alkohol zu sich zu nehmen". Das Bier also nur bei jedem zweiten Fußballspiel konsumieren. 
Es geht darum, immer bewusster im Geist wahrzunehmen, was da so vor sich geht.
Und in der Tat endet die Praxis nicht damit, dass man vom Kissen aufsteht, sondern fängt da eigentlich erst so richtig an. Ich persönlich merke die Nachwirkungen von einem Glas Wein noch am nächsten Tag. Wollte ich also frei von diesen Nebenwirkungen "formell" meditieren, müsste ich immer zwei Tage warten. Hier war also eine Entscheidung notwendig: täglich meditieren oder ab und zu trinken. Beides geht (bei mir) nicht. Deshalb sollten die jeweils persönlichen Trinkgewohnheiten nicht als allgemein-buddhistisch verkauft werden. Das ist verdreht.
Übrigens hat mich dieser Thread inspiriert, wieder mal den Kampf mit meinem Kaffeekonsum aufzunehmen. Thanks.