Hallo void,
void:
Im Thervada ist die Konzeption von Jhana ja die, das man von gewöhnlichen, verblendeten Geisteszuständen zu mehr gesammelten Geisteszuständen vordringt, in denen immer mehr weg fällt. Das korrespondiert mit dem Grundgedanken der Entsagung.
Zen ist das Produkt einer späteren Entwicklung, in der man von der Leerheit aller Erscheinungen ausgeht und man sich fragt, wie auf der Basis dieser Leerheit Form entsteht.
Es fällt mir schwer, auf dieser aus meiner Sicht falschen Ausgangsbasis, über darauf bauender Annahmen zu sinnieren.
void:Wie Befreiung sich im Alltag manifestiert. Das sehe ich als den Kontext des Zitats von harada an.
Da stellt sich bei mir noch kein Verstehen zu diesem Kontext ein.
void:Und so kann es durchaus sein, dass das wovon er spricht, wirklich vor dem "Ersten Jhana" ist. Das gleiche Tor, aber eben von der anderen Seite aus durchschritten. Ist, wenn sie an genau der selben Stelle stehen, ein vollständig Befreiter "nichts weiter" als ein verblendeter Mensch?
Ist ein Shakyamuni, der spricht das gleiche wie einer von uns,der spricht (beide nicht im ersten Jhāna). Oder ist es ignorant, das so zu sehen? Reicht es, dass es technisch gesehen ja nicht unbedingt falsch ist. So wie eine Kerze und die Sonne ja nahezu das selbe sind, wenn man die Größenordnungen außer acht lässt.
Interessanter Gedanke. Ich denke nein, es ist nicht das selbe. Was Du versuchst in eine Betrachtung technischer Art zu ziehen, umfasst mehr, als man, sofern man nicht Erwacht ist, überblicken kann. Nämlich die vielen inneren Vorgänge, auf die ein Erwachter anders antwortet.
void:Bei dir kam das so rüber, als hältst du Harada, dessen Zitat Jikjisa ja so schätzt, dass sie es zu ihrer Signatur macht, für ein unwissenden Scharlatan, der unfähig ist subtile geistige Zustände nicht von Phantastereien zu unterscheiden. Hast du das so gemeint?
Nein, für einen ehemaligen Scharlatan, also jemand, der absichtlich Falsches vorgibt, um hinters Licht zu führen, halte ich den Urheber dieser Verse nicht. Keine ungute Absicht unterstelle ich ihm.
Gruß,
Mirco