Beiträge von demian im Thema „Ist der Buddhismus tot?“

    Zitat

    wie kommt es das eine Lehre die "Vergänglichkeit" propagiert als "Unvergänglich" betrachtet / erwünscht wird?


    nach der traditionellen Sicht ist das auch nicht der Fall. Sie wird unweigerlich wieder verloren gehen bis ein neuer Buddha kommt und sie umständlich ohne Hilfe wieder erarbeitet. Wir leben angeblich in der extrem kurzen Zeitspanne des Auftretens von Buddhas. Unserer ist der dritte in einer Serie von vieren (Maitreya der letzte); danach wird die Lehre für lange Zeit verloren sein. Lange heißt hier Trillionen von Jahre oder sowas..
    Es gibt die Geschichte von dem Seher, der dem jungen Buddha seine Zukunft vorrausgesagt hat. Als er ihn als solchen erkannt hat, soll er in Tränen ausgebrochen sein. Er wusste dass er bald sterben würde, und da er alle Jhanas vervollkommnet hatte war eine Wiedergburt als Brahmangott unabwendbar. Weil die Wesen in den immateriellen Bereichen aber keine Sinnesorgane besitzen können sie nicht mit Menschen in Kontakt treten, und so hätte er keine Möglichkeit das Dharma zu hören.

    eine Meinung ist, die Stelle wurde dem Buddha von (bösen neidischen) Männern später in den Mund gelegt usw.
    Für klingt es einfach nach einem Joke, nach dem Motto "jetzt wo Frauen schon Mönche werden, können wir einpacken". Der Buddha bringt oft ironische Sprüche, gerade mit Ananda. Ich dachte erst , das würde ich mir einbilden, aber im Palikanon findet sich viel Humor; mehr oder weniger subtil.
    Zur Eingangsfrage: Wenn man sich den westlichen (Mahayana geprägten) Buddhismus anguckt, dann bekommt man leider den Eindruck, das Dharma wäre bereits auf dem Weg, wieder verloren zu gehen. Gerade wenn es ums Eingemachte geht wie Erleuchtung, Nirwana, Befreiung.. Was dir da verlauft wird hat mit den Vorstellungen des frühen indischen Buddhismus in der Regel nichts mehr zu tun.