Beiträge von void im Thema „Ursprung“

    hanujo:

    was war vor der Unvollkommenheit
    wie kommt es dazu das ich erlöschen kann wenn mich niemand angezündet hat


    In der Feuerpredigt schreibt Buddha:


      Dort sprach der Erhabene zu den Mönchen: "Alles brennt, ihr Mönche. Und was alles brennt, ihr Mönche? Das Sehen, ihr Mönche, brennt, die sichtbaren Gestalten brennen, das Sehbewußtsein brennt, die Sehberührung brennt und was durch die Bedingung der Sehberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Durch was brennt es? Durch das Feuer des Begehrens, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung brennt es, so sage ich.


      Alles brennt, ihr Mönche. Und was alles brennt, ihr Mönche? Das Hören, die Töne - das Riechen, die Gerüche - das Schmecken, die Geschmäcker - das Tasten, die tastbaren Dinge - das Denken, die Gedanken brennen, das Denkbewußtsein brennt, die Denkberührung brennt und was durch die Bedingung der Denkberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Durch was brennt es? Durch das Feuer des Begehrens, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung brennt es, so sage ich.


    Wir sind das Brennen. Wir sind nicht der Brennstoff sondern die Flamme. Leiden ist nicht etwas was zum Lebens hinzukommt sondern "Lebens ist Leiden."

    Valerian:

    Hallo zusammen,
    was ich mich schon länger frage, ist, was sagt die Lehre(n) über den Ursprung der Täuschung. Wie konnte aus der reinen leeren Bewusstheit Samsara entstehen, oder besser, "wie konnte der Weisheit dies passieren". Egal, ob im Sinne der Bhagavad Gita oder dem Buddhismus, ich kann erahnen, was den Zustand bewirkt und erhält, aber wie konnte der perfekte Zustand jemals (getäuschtes) Leiden hervorbringen? Hätte dann die Sicht in einem ersten Leben nicht einfacher wieder erlangt werden können, als wie erst nach zahlreichen Leben in denen sich die falsche Sicht und schlechtes Karma sich mehr und mehr verfestigen?
    Oder ist es evtl. so, dass Leben hervorgebracht wird, sich entwickeln kann, bis es irgendwann im reinen Zustand wieder heimkehrt, bzw. sich wieder am Anfang befindet, aber dann erstmals weiß, was Es ist?


    Der Buddhismus sagt, das Täuschung aus Anhaften ensteht. Diese Anhaften zeigt sich auf allen Skandhas also in Denken, Gefühl usw.
    Was die Grundlage der Skadhas ist, darüber macht der Buddhismus - soweit ich weiss - keine Aussage.


    Aber aus der Biologie wiesen wir ja, dass die Wahrnehmung in der Evolution enstanden ist, also aus einer Tendenz von Lebewesen , sich selbst unter wechselnden Umständen zu erhalten. Das was wir "Leben" nennen, hat die Möglichkeit den eigenen Zustand zu kontrollieren und alle möglichen Widrigkeiten auszubalanciern.


    Diese Tendenz ist aber nicht allein eine Eigenschaft des Lebens sondern in einfacherer Form eine Eigenschaft der Welt. Wenn es Kausalität gibt, also das bestimmte Zustände unter bestimtmen Bedingungen zu anderen Zuständen führen, dann gibt es neben flüchtigen Zuständen auch immer wieder stabile Gleichgewichte gibt. Formen, die so günstig sind, dass ein System in sie zurückfällt. Wir sind umgeben von Formen, die sich selbst irgendwie erhalten. Atome die zusammenhalten und wenn gestört in stabile Zustände zurückfallen. Sterne, die zur Kugelform zurückkehren. Planeten, die auch wenn gestört, in ihre Umlaufbahn zurückkehren. Flüssen, die sich nach einem Erdrutsch einen neuen Weg suchen. Ich bin überzeugt, dass das was wir unseren Willen nennen eine Fortsetzung dieser Selbsterhaltungstendenzen von Formen ist.


    Von daher ist Täsvhung und Leid nichts was zu einer ungetäuschten Welt hinzugekommen ist sondern etwas, was jeder Welt die nicht statistisches Rauschen ist, von Anfang an eingeschrieben ist. Form braucht Erhaltung von Form und das bedeutet schon eine Spannung zwischen Soll und Ist - Kräfte die von Ist zu Soll drängen. Wir sind da nur sehr flexible Arten davon.


    Von daher gibt es auch keinen "perfekten Zustand". Nur ein Verlöschen der Kräfte die nach ihm suchen.