Beiträge von fotost im Thema „Tötung und Erlösung vom Leid!“

    Nur zum Teil Redundanzen im Text (mich stört das beim Lesen manchmal auch) - wenn man einmal den geschichtlichen Hintergrund kapiert hat, kann man es gelassen hinnehmen 8)


    http://www.buddha-dhamma.de/ bemüht sich um Sachlichkeit - in dem Bereich 'Die Lehre' [tab links] gibt es einen Überblick über die Entstehung des Pali-Kanon, besonders die kulturgeschichtlichen Aspekte und (wie ich finde) eine schöne Übersicht der Inhalte.


    Zitat

    Die wirkliche Bedeutung wird sich mir erst erschliessen, wenn ich danach lebe!


    Stimmt. Und hier im Forum ist immer jemand, der bei Fragen weiterhilft.

    Also zuerst mal, willkommen im Forum, ZENtrifugalkraft,


    Du siehst, Buddhismus ist keine monolithische Lehre, es gibt solche und sonne. Lamas zB. gibt es für einige hier im Zusammenhang mit der Lehre, für andere nur im Zoo :lol:


    Ganz wichtig im Buddhismus ist Verstehen und Eigenverantwortung. Falls Du den Text noch nicht kennst, lies vielleicht A.III. 66 Die Rede an die Kālāmer http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html (ziemlich weit unten im Text).


    Ich denke, ich habe irgendwo in diesem Thread meine Meinung zum Thema vertreten, die nicht weit von Deiner entfernt ist.


    Und - es ist in historischen Zeiträumen noch nicht lange her, da konnten sog. Christen die Inquisition problemlos aus den Evangelien ableiten :idea:

    Ellviral:


    Bewusst gewolltes töten ist ein sehr strengen Lehrmeister, frei machend von jeder Vorstellung.
    Ja ich habe geübt zu töten. Führte dazu das ich, egal welche Konsequenzen das hat, unter keinen Umständen auf Anweisung eine Waffe benutzen werde.


    Hallo Ellviral,


    ich schätze Deine Beiträge und ich vermute, ich kann Deinen Text richtig einordnen. Aber vielleicht wären für andere eine Hintergrunderklärung hilfreich.


    'Geübt zu töten' - das kann sehr unterschiedliche Bedeutungen haben und die sind völlig unabhängig von der Interpretation.
    'Geübt zu töten' - Jäger, der nicht nur Trophäen jagt, sondern primär schwaches, krankes Wild, Mafiakiller, Schlachter, der versucht, seinen Schlachttieren Stress, soweit machbar, zu ersparen?


    Dieser Thread "Tötung und Erlösung vom Leid!" ist interessant. Leben bedeutet eben auch Tod. Man kann das lange Zeit ausblenden, aber nicht für immer :D


    Vielleicht sollten wir einen neuen Thread aufmachen mit dem Thema 'wie möchte ich sterben, wenn es soweit ist?'

    kofiX:


    Was mich jetzt interessiert ist der buddhistische Gedanke zu einem Solchen Thema. Immerhin sagt ja die 1. Sila aus:

    Zitat

    Ich gelobe, mich darin zu üben, kein Lebewesen zu töten. [2]


    ........


    P.S.: Bitte keine Diskussionen oder Kritiken der verschiedenen Ansichten, jeder hat eine Meinung und diese sollte er kundtun können, ohne das ihn andere User belehren, bzw. bekehren wollen!!!!!! (Leider passiert das viel zu oft in diesem Forum)


    Hallo kofiX,


    zuerst einmal ein freundliches Willkommen im Forum. Ein wichtiges Thema. Tod wird in unserer Gesellschaft gerne ausgeblendet. Junge, fröhliche Menschen in der Werbung und den Medien grinsen den Gedanken an Sterben, an Ende, an Vergehen grell und lautstark weg....


    Ich kann nicht 'den buddhistischen Gedanken' wiedergeben - die Gedanken dieses Buddhisten: das Problem/die Grundlage Deiner Frage wäre nie aufgetaucht, wenn der Fahrer, der das Reh angefahren hätte sich so verhalten hätte, daß durch seine Aktivität andere Lebewesen nicht in Lebensgefahr geraten können. Wenn Straßenplaner bei der Wegeplanung Wildwechselwege, Krötenwanderungen etc. vollständig berücksichtigen würden. Und so weiter.....


    In der Konsequenz - wenn sich nichts mehr bewegt, passiert auch nichts :!:


    Leben (das Bewegen im Formenkreis) bedingt Leiden! Wenn Du Dich beim Lesen meiner Antwort auf Deinem Stuhl entgeistert hin- und her bewegst sterben in jeder Sekunde 2.000 Bakterien in Deinem Darm wegen dieser Bewegung. Wo ist der große Unterschied zwischen einem Reh und einem Bakterium in Deinem Verdauungssystem? Die großen feuchten Augen? Das Element Niedlichkeit?


    Für mich ist Buddhismus eine Verhaltenslehre für Menschen!

    Ji'un Ken:
    kofiX:

    ...Was sind eure *persönlichen* Meinungen zu dem Thema?...


    Ich bin für Sterbehilfe bei Mensch und Tier.


    Im Grundsatz bin ich auch dafür, schleppe aber wie so viele in Deutschland an den Lasten einer schlimmen Vergangenheit. Begriffe wie Sterbehilfe, Euthanasie etc. sind bei uns leider völlig überfrachtet mit Gedanken an entsetzliche Verbrechen. Bei einigen spukt wahrscheinlich auch die Angst vor möglichen Entwicklungen in einer rapide vergreisenden Bevölkerung im Kopf herum.


    Der Titel des Threads gefällt mir 'Tötung und Erlösung vom Leid!'. Ist Erlösung vom Leid nicht eines des buddhistischen Hauptziele? In Situationen, in denen Erlösung vom Leid nur durch Tötung oder durch Anwendung von Mitteln, die zu einer verkürzten Lebenserwartung führen, sollte dies geregelt werden, damit nicht Einzelpersonen nach Gutdünken agieren können. Für mich wünsche ich, daß im Fall einer unheilbaren schmerzhaften Krankheit ein Arzt den Mut findet, die Schmerzen zu lindern, auch wenn dies auf Kosten einiger Tage Weiterleben/Weiterleiden geht.


    Und natürlich wäre es wünschenswert, wenn dieser Arzt danach nicht berufliche oder juristische Konsequenzen zu befürchten hätte, weil es eine klare gesetzliche Regelung gibt. Der letzte Punkt ist besonders wichtig in Fällen in denen der Leidende eben nicht mehr in der Lage ist, den eigenen Willen zu bekunden und dies auch nicht früher schriftlich erklärt hat. Danke Ji'un Ken für diesen ganz wichtigen Hinweis.


    Ich vermute, daß wir in Deutschland in der Wirklichkeit gar nicht weit von einem pragmatisch vernünftigem Zustand entfernt sind. In der Realität der Hospize oder Sterbezimmer in Krankenhäusern dürfte in vielen Fällen so gehandelt werden, wie ich es für mich wünsche. Das Problem ist einfach, daß niemand den Mut findet, dies in einer angemessenen Form in einen Gesetzesentwurf zu bringen.