Beiträge von fotost im Thema „Der Fall Shimano. Mann ohne Rang“

    Ji'un Ken:

    Der Wunsch, der dahinter steht, ist der nach mehr Sicherheit für den Einzelnen. Habe ich dich da richtig verstanden?


    Da gibt es bestimmt mehrere Motive, aber der Wunsch nach mehr Sicherheit (besonders für Schwächere in unsymmetrischen Beziehungen) sicher auch.


    Fast jede Regelung hat Vor- und Nachteile.

    Nun, ich habe nicht in solchen Berufen gearbeitet, vielleicht wäre jemand, der selber solchen Regeln unterliegt besser geeignet das zu beantworten. Aber qualifizierte einheitliche Ausbildungsabschlüsse und Supervision könnten wenigstens dafür sorgen, daß Schüler sicher sein könnten, einen gewissen Mindeststandard vorzufinden und das Lehrer gezwungen werden, sich mit ihrem Handeln in der Lehrsituation aktiv auseinanderzusetzen.


    Unabhängige Beschwerdemöglichkeiten und Ombudsleute könnten dazu führen, daß wirklich auftretende Überschreitungen weg von der Gemeinde geleitet werden. Einerseits um die Gemeinde zu schützen, aber mehr um dem Beschwerdeführer die Möglichkeit zu geben, konkret gegen einen Menschen vorzugehen, der Fehler begangen hat und nicht quasi die Gemeinde als ganzes (und damit oft auch die eigene geistige Heimat) anzugreifen.


    Aber all das ist nicht Buddhismus spezifisch.

    Vielleicht sollte man für buddhistische Beratungssituationen ähnliche Kriterien anlegen, die man auch sonst für psychosoziale Situationen akzeptiert.


    Qualifizierte einheitliche Ausbildungsabschlüsse, Supervision, unabhängige Beschwerdemöglichkeiten, Ombudsleute... (fällt mir jetzt so ganz spontan ein)


    Und das ist nichts Buddhismus spezifisches und schon garnichts Zen spezifisches.

    Es gibt so etwas. Es wäre falsch, die Augen davor zu verschließen.


    Überall, wo Lehrer/Schüler Verhältnisse oder andere unsymmetrische Beziehungen bestehen, gibt es Menschen, die nicht damit umgehen können. Es ist richtig solche Fälle öffentlich zu machen und kritisch zu betrachten. Wo Verstöße gegen Strafgesetze vorliegen ist es im Interesse der Gemeinde, diese Verstöße staatlichen Stellen zu melden.




    Ich finde, das Thema hat nicht unbedingt im Zen Bereich Platz. Das ist eher ein allgemeines Problem, auch wenn im Einzelfall Zen Leute angesprochen werden. Oder ist etwas Zen-spezifisches an dem Fall?