Ji'un Ken:
Und schon können wir uns darüber austauschen, was ein guter Zen-Lehrer eigentlich ist. Kann man das überhaupt so sagen? Ist das nicht eher für jeden etwas anderes? Erleichtert es eine Lehrer/Schüler Beziehung, wenn der Lehrer als Freund empfunden wird, als jemand, der einen mag? Oder ist das nicht eher eine Falle? Braucht es die traditionelle Lehrer/Schüler Beziehung überhaupt oder wie könnte es anders aussehen?
Hier ist die Möglichkeit für einen Diskurs.
Über dieses Thema habe ich lange nachgedacht. Ich halte es für sehr wichtig. Es ist ein guter BAshing-Anlass, weil man Vorstellungen auf den Tisch legen muss.
Ich oute mich mal. Mir fällt eine Bedingung ein, die ein guter Lehrer erfüllen muss. Ansonsten zeichnet ein guter Lehrer sich meiner Meinung nach vor allem durch das aus, was er nicht tut.
1. Ein guter Lehrer ist präsent. Er ist da. Er macht den Zendo auf, schlägt die Glocke und praktiziert, egal, ob jemand kommt oder nicht. Mein erster Lehrer hat dreißig Jahre auf diese Weise gelehrt. Seit ein paar Jahren ist er tot. Erst jetzt fange ich an, von ihm zu lernen.
2.Ein guter Lehrer erzieht seine Schüler nicht. In anderen Worten: er stülpt seinen Schülern nicht seine Vorstellung davon über, wie sie werden sollen.
3. Ein guter Lehrer übt keine Macht aus.
Dazu drei Zitate.
Zitat
Chrisd:
http://www.zenforuminternation…iewtopic.php?f=64&t=10320
Q: How can I make out whom to follow and whom to mistrust?
M: Mistrust all, until you are convinced. The true Guru will never humiliate you, nor will he estrange you from yourself. He will constantly bring you back to the fact of your inherent perfection and encourage you to seek within. He knows you need nothing, not even him, and is never tired of reminding you. But the self appointed Guru is more concerned with himself than with his disciples.
Brad Warner: sehr empfehlenswert, bitte den ganzen Aufsatz lesen.
http://suicidegirlsblog.com/bl…ow-to-make-a-zen-monster/
(…) the student-teacher relationship in Zen (…) actually is not about submission. That is the beauty of Zen. Zuiko Redding of the Cedar Rapids Zen Center puts it this way, “Submission was not what I learned from my teachers. They emphasized standing up straight on your own. Tsugen Roshi, the 84-year-old Japanese teacher from whom I received transmission, likens his role to that of a guide. (…) When you’re exploring dharma you need a guide who, because of his or her experience, knows the way. You do not submit yourself to your guide, you follow because you feel she or he is wise.”
But we’re used to the model of the submissive student, so some of us try very sincerely to give power to our teachers. It is a mistake. What was wonderful about my relationship with my own Zen teachers was that whenever I tried to give my power to them, they always threw it right back at me like a hot potato.
Lubob
http://zen-lampe.blogspot.co.a…/zen-ohne-moral.html#more
In der Praxis macht jeder Lehrer immer wieder "Fehler". Was aber gute von schlechten Lehrern unterscheidet, ist, dass gute Lehrer sich selbst gegenüber sehr kritisch eingestellt sind.
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Statt „sich selbst gegenüber kritisch eingestellt sind“ würde ich die Worte benutzen "sie praktizieren". Wenn sie bei sich einen Fehler bemerken, reden sie nicht drum herum. Sie verbergen ihn nicht, sie rechtfertigen ihn nicht. Sie lösen sich von solchem Verhalten und verändern ihr Verhalten. So etwas wird ganz sicher sichtbar. Und das nenne ich Lehrer sein.
work in progress. to be continued.