Beiträge von Geronimo im Thema „Die Tara's“

    Danke euch beiden für die Antwort. Meine Frage zielte eher darauf ab, das es auch unterstützende Faktoren für die Praxis gibt, die nicht explizit im Pali-Kanon erwähnt werden. Es gibt so viele Menschen denen Manta-Rezitation hilft sich den heilsamen Dingen zuzuwenden, das es aus praktischer Sicht nicht konstruktiv erscheint es grundsätzlich abzulehnen. Oder nehmen wir meinetwegen auch das Beispiel Sport. Das Sport nicht Entsagung ist, ist offensichtlich, und daher sollten Mönche in dem Sinne auch keinen Sport treiben (von längeren Wanderschaften abgesehen). Aber für den Haushälter ist es eine wunderbare Methode Stress abzubauen und innerlich etwas zur Ruhe zu kommen, besonders wenn er noch nicht allzu meditativ erfahren ist. Das das alles mit reiner Meditation natürlich noch wesentlich besser funktioniert ist auch klar, nur braucht man dafür auch viel Zeit, Geduld und Erfahrung.


    Und bis man dahin kommt, finde ich, sollte man alle Möglichkeiten, Mittel und Methoden begrüßen, die uns helfen die Praxis in unser Leben zu integrieren.

    accinca:


    Ernährung für Mönche nur vor Mittag.


    Entschuldigung, das ist keine Antwort auf meine Frage. Ich stelle sie nocheinmal:


    Würdest du sagen das eine Ernährung die hauptsächlich aus Zucker und Fett besteht, in der ganz auf Gemüse und Obst verzichtet wird, zuträglich oder abträglich für die Praxis ist?

    accinca:


    Das murmeln von sog. "Priestersprüchen"/"Mantras" oder was?
    Da sind in der Tat "Anspannung, Widerstand, Zweifel und Unsicherheit" angebracht.


    Und wie genau meinst du soll ihnen das konkret weiterhelfen? Denkst du sie werden dadurch angespornt sich nach der "wahren Praxis" umzuschauen?


    Und kannst du mir auch noch etwas konstruktives zum Beispiel mit der Ernährung sagen? Würdest du denn behaupten wollen das sie kein
    unterstützender Faktor für die Praxis ist, nur weil nicht konkret auf sie Bezug genommen wird in den Überlieferungen? Ja

    Zitat

    Beim Erlernen des Weges ist es unerlässlich das Ego hinter euch lassen. Habt ihr auch tausend Sutren oder zehntausende Kommentare studiert, euch selbst aber nicht von der Verhaftung an das Ego befreit, so werdet ihr schließlich in die Dämonenhölle abstürzen. - Dogen Zenji


    Es geht nicht darum was sie tun oder nicht tun, sondern was du mit deinen Worten auslösen kannst, wenn du so über die Praxis von anderen Praktizierenden sprichst. Anspannung, Widerstand, Zweifel und Unsicherheit sind da wesentlich wahrscheinlicher als Interesse, Verständnis und Vertrauen.

    Accinca, würdest du sagen das eine Ernährung die hauptsächlich aus Zucker und Fett besteht, in der ganz auf Gemüse und Obst verzichtet wird, zuträglich oder abträglich für die Praxis ist?


    Ich würde sagen, sie ist äußerst abträglich, denn sie raubt Gesundheit, und damit Energie, Klarheit und Entschlusskraft. Wo wird dieser Einfluss jedoch in der Lehre beschrieben? Wo nimmt der 8fache Pfad Bezug darauf? Man könnte es vielleicht unter rechter Handlung oder rechter Übung vermuten, aber explizit wird es nirgends erwähnt. Wie geht ein kluger, selbstständiger Mensch also hier vor, obwohl es dazu keine konkreten Aussagen gibt?


    Er


    und gibt sie deswegen auf


    http://www.palikanon.com/angutt/a04_191-195.html


    Und wenn sich da einer nach dem Sport, oder beim Singen wohlfühlt, besser als zuvor, dann kann das für einen im Haushalt Praktizierenden nur begrüßenswert sein.


    Wir sprechen hier im Buddhaland hauptsächlich darüber was wir für uns und andere heute tun können, nicht was wir tun würden oder andere tun sollten, wenn wir/sie Mönche wären. Du darfst nicht vergessen das du hier größtenteils auch zu Praktizierenden sprichst, die garnicht vorhaben ihr weltliches Leben aufzugeben.
    Mit Äußerungen wie "entsetzlich, kindisch und beschämend" stößt du aber all jene direkt vor den Kopf. Das nützt weder ihnen, noch der Lehre, der du so sehr verbunden bist, etwas.


    Ein guter Lehrer erkennt das die Menschen verschieden sind, weiß das sie an verschiedenen Punkten abgeholt werden müssen, und handelt entsprechend. Und dazu gibt es auch noch in wirklich jeder Tradition Menschen die deinen Ansprüchen gerecht werden würden, wenn du sie nur wahrnehmen würdest. Du setzt aber die Brille der Trennung auf und sagst "Ich folge dem Buddha, ihr nicht" Wem soll das denn weiterhelfen?

    Losang Lamo:

    Ach, was accinca hier so von sich gibt ist doch noch nicht einmal aus "der Warte eines Theravada Mönchs". Es ist nur accincas Warte.
    Natürlich gibt es auch im Theravada Pali-Gebete und Rezitationen, die gesungen werden:


    http://www.youtube.com/watch?v=_wwAnE65Ous


    Ich selbst kann ja mit Mantras auch nicht allzu viel anfangen, aber da es auf viele Menschen einen positiven Effekt zu haben scheint fällt es mir (selbst aus traditionellster Sicht) schwer etwas dagegen zu sagen. Ich würde wohl aber auch nicht in ein Waldkloster gehen in dem gechanted wird :) Aber das ist ja nur meine persönliche Angelegenheit.

    accinca:
    Geronimo:

    Freust du dich denn nicht wenn andere Mittel und Wege finden die buddhistische Praxis in ihr Leben zu integrieren, auch wenn die Praxis selbst nicht im Pali-Kanon überliefert wird?


    Was für eine "buddhistische Praxis"?
    Im übrigen freue ich mich auch wenn andere glücklich
    sind im Kirchenchor zu singen. :) ganz ohne buddhistisch.


    Du scheinst die Dinge oft als voneinander getrennt zu betrachten, aber das Leben ist ein fließender Vorgang. Die buddhistische Praxis ist der 8fache Pfad. Wenn da einem Mantra-Rezitation hilft sich dem 8fachen Pfad noch besser widmen zu können, dann ist das doch nur begrüßenswert.


    Zum Stromeintritt ist völlige Entsagung nicht unbedingt erforderlich. Heilsame weltliche Aktivitäten, wie z.B. Sport oder Gesang, können durchaus auch unterstützende Pfadfaktoren sein.


    Wenn du dagegen alle Praktizierenden ausschließlich aus der Warte eines Theravada Mönchs betrachtest, dann kann das auch mal kontra-produktiv sein, da es leicht zu Zweifeln (und nicht zu Vertrauen) führen kann.

    accinca:
    Renata:

    Vielen lieben Dank. :) Ich werde dann auch noch bei den "anderen Buddhisten" hier im Forum nachfragen. ;)


    Ich glaube nicht, das irgendein sog. "mantra" für einen Buddhisten interessant sein könnte.
    Jedenfalls nicht wenn es aus sinnlosen Worten oder Silben besteht.


    Vielen Menschen vermittelt diese Übung ein gutes Gefühl. Es hilft bei der Sammlung/Konzentration, sozusagen als Aufwärmübung für die eigentliche Meditation, oder
    einfach nur um sich selbst neu für den Weg zu motivieren. Freust du dich denn nicht wenn andere Mittel und Wege finden die buddhistische Praxis in ihr Leben zu integrieren, auch wenn die Methode selbst nicht im Pali-Kanon überliefert wird?