Beiträge von Lirum Larum im Thema „Der Sutraweg des Vajrayana“

    Ja, individuelles Karma.
    Diese Schnelligkeitsdiskussionen sind hier im Forum in der Vergangenheit auch gern ausgeartet und ich finde sie kontraproduktiv.
    Mit einem Formel-1-Wagen braucht man eine glatte Rennstrecke. Ist die nicht gegeben, braucht man Zeit, muss die Straße erstmal glätten, Hindernisse aus dem Weg räumen - welches immer innere Sachen sind.


    Einen langsameren Weg gehen zu wollen kann individuell also sogar Ausdruck von Weisheit sein. Oder bei einem anderen Individuum ist es aber vielleicht nur Ausdruck von Feigheit und Bequemlichkeit, die aber auch wieder ihre Ursachen hat.
    Würde man alle Ursachen kennen, könnte man höher-besser-schneller-weiter-Diskussionen gar nicht führen.

    Zitat

    Das habe ich anders verstanden. Wer den tantrischen Weg wählt, der soll schneller ans Ziel kommen.
    Wer den Sutraweg wählt, geht den Weg auch vollständig, es dauert aber länger, ihn zu gehen und das Ziel zu erreichen.


    Da geht es in die Feinheiten der Sprache. Wenn Du Dir vornimmst, in Deinem Urlaub auf das Fliegen zu verzichten, ist es fraglich, ob Du in Myanmar ankommst. Dass bedeutet aber nicht, dass es unmöglich sei, Myanmar zu Fuß und Schiff zu erreichen.


    Deine Aussage ist auch das Selbe wie meine: man kann auf Tantra verzichten, aber wenn, dann geht es nicht ohne Sutra.

    Komisch, das hab ich nicht als Wahlmöglichkeit verstanden, also nicht das eine oder das andere.
    Man kann zwar sagen: "Tantra ist mir zu schwierig oder zu viel, ich bleib beim Sutra", das aber würde bedeuten, dass man den Weg nicht vollständig geht, sondern sich vor der Zielgeraden ausbremst. Kann ja sein, dass manch einer das braucht.


    Tantra ohne Sutra als Grundlage steht auf tönernen Füßen und wird nicht empfohlen. So kenne ich es wenigstens nicht.
    Tantra baut auf Sutra auf und beides gehört zusammen, langfristig gesehen. Dass ein Anfänger nicht alles auf einmal kann und erstmal irgendwo beginnen muss, ist klar.


    Praktiziert wird der Sutraweg durch Studium verbunden mit Meditationen und Kontemplationen über das Gelernte: "Hören, Nachdenken, Meditieren", Shamata & Vipassana, Rezitationen, Lobpreisungen.... Diese Sachen sind nicht so platt, wie es sich anhören mag, sondern können innig praktiziert auch zu tiefgründigen Erkenntnissen führen.
    Nichts bleibt an der Oberfläche im Buddhismus, wie hier im Forum die eine Richtung der anderen gern vorwerfen mag. ;)