Beiträge von Bonsai im Thema „Zen Buddhismus ausleben“

    Danke Jojo.


    Ich wollte ja gar nicht darauf hinaus, ihn und/oder seine Lebensweise zu kritisieren oder in irgend einer Form zu bewerten. Es ist schwierig das objektiv voneinander klar trennen zu können :oops: deswegen möchte ich darüber eigentlich auch gar nicht vermuten.


    Wie man sieht, bin ich ja getäuscht worden, von meinem Eindruck (wie etwas scheint oder wie es tatsächlich ist, da können ja auch Faktoren mit eine Rolle spielen, die man als Außenstehender gar nicht kennt) und auch durch meine Erwartungen. Es überrascht mich zwar sehr, dass so ein Zen Weg aussieht oder aussehen kann, aber die damalige Erfahrung und nun das dazu gewonnene Wissen darüber haben wiederum zur Erweiterung meines Horizonts beigetragen.


    Und generell spricht doch eigentlich nichts dagegen, die eigene Empfindung möglichst objektiv zu hinterfragen ;) Danke nochmals für eure Aufklärung!

    void:

    Was meinst du denn mit Offenheit und Tellerrand, Starrheit und Begrenztheit?


    Hallo void.
    Es sind lediglich meine Wahrnehmungen, also bitte nicht als Tatsache verstehen :oops:


    Mit Offenheit und Tellerrand meine ich, was mir der Zen Buddhismus bisher gebracht hat, was er bzw. das Leben mit dem Zen Buddhismus mich gelehrt haben, was für Erfahrungen ich damit in meinem persönlichen Alltag gesammelt habe.


    Dazu gehörte auch, dass mein Geist zum Beispiel frei von Vorverurteilungen, frei von egoistischem Denken (diese Dinge nehme ich als Begrenzungen/Einschränkungen wahr) wurde. Wo ich zuvor nur meine Welt hatte, war ich irgendwann in der Lage objektiv zu reflektieren (über den Tellerrand zu sehen) und auch Wahrheiten neutral in Betracht zu ziehen, die nicht meiner persönlichen Ansicht entsprachen.


    All diese charakterlichen Veränderungen (und noch einige mehr, das waren nur ein paar Beispiele) habe ich dadurch gewonnen, als der Zen Buddhismus in mein Leben getreten ist.
    Und da hat es mich einfach verwundert, dass ein Zen-Mönch der bei einem Meister gelernt hat und schon 10 Jahre als Zen-Mönch lebt, mir den Eindruck vermittelt (es besteht ja auch die Möglichkeit, dass mein Eindruck, da ich im Vergleich zu ihm sehr unwissend und unerfahren bin, falsch ist daher wollte ich eure Meinung dazu) nicht über den Tellerrand zu sehen, oder auch keinen offenen Geist zu haben.


    Jikjisa:

    Schlag bitte die Begriffe Bonno und Bonpu-no-Joshiki nach oder Klesha ( sanskrit ) - findet sich auch im Web
    Das Bodhisattva Gelübde : " Gier, Hass und Unwissenheit entstehen unaufhörlich; ich gelobe, sie zu überwinden "


    Danke Jikjisa, habe zwar nicht alle Begriffe gefunden, aber es hat dennoch zum Verständnis beigetragen. :)


    Jojo:

    Es gibt so´ne und solche. Folge Deinem Herzen.
    Dieser Mensch hat seinen eigenen Weg. Dem brauchst Du nicht zu folgen.


    Stimmt schon Jojo...


    Das hatte ich mir wahrscheinlich total anders vorgestellt. Dabei ist bei der ganzen Sache gar nicht klar, ob das was er behauptete auch alles so stimmte. Kommt eben davon, wenn man gutgläubig an so was heran geht ;)


    Ich hatte erwartet, wenn man bei einem Zen Meister lernt und schon 10 Jahre als Zen-Mönch lebt, dass es demjenigen dann auch entsprechend sehr ernst wäre. Und was das mit dem Verpflichten angeht, ist es ja keine Pflicht in dem Sinne, sondern man sollte doch meinen man lebt dann gerne und freiwillig so?

    Hallo in die Runde.


    Kommen wir zu der Frage, weshalb ich mich ursprünglich angemeldet hatte:


    Wie bereits erzählt, hatte ich einen deutschen Zen-Mönch in Deutschland getroffen. Bei ihm hatte ich den Eindruck, dass er Zen ganz starr nach irgendwelchen Vorgaben leben würde. Sprich, ich muss dies und jenes. Er übermittelte mir einen Eindruck von einem gefangenen, begrenzen Geist. Es gab keine Offenheit, keine Möglichkeit über den Tellerrand hinaus zu blicken, seinen Horizont zu erweitern. Was es gab waren starre Regeln ohne Freiraum und unverrückbare Pflichten.


    Mir stellte sich nach dem Treffen mit ihm die Frage, ist das Zen Buddhismus? Es war meine Absicht, durch das Treffen mit einem Zen-Mönch einen tieferen Einblick in den Zen-Buddhismus zu bekommen. Nicht nur Theorie zu lesen und es für mich selbst umzusetzen, sondern einen Einblick zu bekommen, wie jemand ist der von einem Zen-Meister gelernt hat und über 10 Jahre lang Zen-Mönch ist.


    In meinen bisherigen persönlichen Erfahrungen mit dem Zen Buddhismus, war es jedoch eher genau gegenteilig der Fall. Deshalb stellte sich mir die Frage, habe ich den Zen Buddhismus die ganze Zeit falsch interpretiert und falsch gelebt? Ist Zen Buddhismus tatsächlich so, wie ihn mir der Zen-Mönch näher gebracht hatte?


    Meine bisherigen eigenen Erfahrungen mit dem Zen-Buddhismus waren eher geprägt von einem ballastfreien Geist, von einem offenen Horizont, ohne Zwang und Starrheit. Oder sind diese Erlebnisse meinerseits eher ein Trugschluss und basierend auf irgendwas anderem aber nicht mit Zen Buddhismus zusammenhängend?