Beiträge von Alaya im Thema „Karma und Erleuchtung“


    Hallo Kusala,
    ja ich meine den historischen Buddha meine Formulierung war etwas unpräzise.


    Ich muss sagen, dass ich den Palikanon nur wenig kenne da ich Mahayana Anhänger bin.
    Ich meinte das "wenig" in Relation zu der Anzahl der absoluten Anzahl aller Praktizierenden des Theravada. Alle Zeugnisse der Erleuchtung gehen doch im Theravada letztlich auf den Palikanon zurück. Und die erwähnte Anzahl der Personen dort ist doch relativ wenig im Vergleich zu der absoluten Anzahl der Theravada-Buddhisten die es in allen Zeitaltern gab und geben wird.


    Mir persönlich reicht die Befreiung auch aus(und das als Mahayana Buddhist:) und ich glaube auch nicht dass viele Praktizierende in absehbarer Zeit jemals über den Zustand der Befreiung hinauskommen können(mich eingeschlossen). Aber es ist zumindest so dass bestimmten tibetischen Buddhisten die Erleuchtung viel schneller versprochen wird wenn sie bestimmte Techniken praktizieren(z.B. Varjarana-Praktizierenden Erleuchtung innerhalb von 7 Leben) oder denjenigen die die Yogas von Naropa praktizieren Erleuchtung innerhalb eines Lebens(ob diese Versprechen stimmen sei mal dahingestellt)


    Ich denke damit können wir diesen Bereich der Diskussion schließen sonst wird es wieder arg offtopic wie sooft. ich wollte den Theravada nicht schlechter stellen als den Mahayana.


    Liebe Grüße
    Tobias

    Hallo,
    also den Begriff Grad der Erleuchtung finde ich merkwürdig. Entweder jemand ist erleuchtet und damit ein Buddha oder eben nicht.


    Je nach Tradition findest du da unterschiedliche Sichtweisen ob Erleuchtung ein erstrebenswertes Ziel ist. Wenn Du dir die Theravada-Sicht ansiehst ist Erleuchtung für die aller meisten Buddhisten überhaupt nicht möglich. Demnach hat der Urbuddha Erleuchtung erreicht und sonst gab es nur wenige die diesen Zustand überhaupt erreicht haben. Als eigentliches Ziel gilt die Befreiung also dem Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburten.


    Im Mahayana Buddhismus ist Erleuchtung durchaus möglich.


    Je nach Fähigkeit des Praktizierenden gibt der Lehrer unterschiedliche Möglichkeiten zu praktizieren. Dabei hat der Begriff des Karmas unterschiedliche Gewichtung.


    Viele Praktizierende führen heilsame Handlungen aus um das Karma zu verbessern.(so z.B. im tibetischen Ngöndro).


    Auf der anderen Seite stehen in der Dzogchen-Praxis aber auch in der Tantra-Praxis von fortgeschrittenen Praktizierenden heilsame Handlungen nicht immer im Zentrum der Praxis. Im Dzogchen geht es darum alle Dinge so zu akzeptieren wie sie sind und so die Dualität von gut und schlecht zu überwinden und die Dinge zu befreien..
    (Das klingt leichter als es ist, es fordert eine enorme Überwindung von Anhaftung und Ablehnung den alle Handlungen die von Anhaftung und Ablehnung ausgelöst sind sind eben nicht Dzogchen)


    Erleuchtung entsteht dann wenn Weisheit erlangt wird also die gleichwertigkeit aller Dinge erkannt wird und so das Konzeptuelle Denken überwunden wird. Gleichzeitig entsteht natürliches Mitgefühl mit allen Dingen und Wesen weil sie alle gleichwertig sind.


    Liebe Grüße
    Tobias