Beiträge von Nils im Thema „Karma und Erleuchtung“

    Jikjisa:

    Ich hab nie daran geglaubt, daß es eine natürliche Entfaltung hin zum Erwachen gibt; dafür sprechen mir die Patriarchen zu oft und zu eindringlich von Bemühen und vom Sitzen auf Leben und Tod ( Nirodha ). Sicher ist mir, daß das Leiden anspornen kann, ein zuviel des Leidens kann einem aber auch alle Kräfte rauben, auch die "spirituellen".


    Ich beobachte, dass es viele Wege zum Erwachen gibt. Manche erwachen spontan ohne vorheriges Bemühen, andere müssen sich sehr anstrengen und ich erbat von meinen Meistern einen mittleren Weg. Bei mir scheint es sich langsam zu entwickeln, obwohl es auch schwierige Phasen gibt. Und auch immer wieder spirituelle Durchbrüche. Bei einer Internet Bekannten trat Erleuchtung ohne vorheriges Üben auf. Aber ich denke, dass sie in früheren Leben und in ihrem schwierigen und leidvollen Leben darauf vorbereitet wurde. Zu viel Leiden finde ich auch ungünstig. Es zieht zu viel Energie ab, die dann für den spirituellen Weg fehlt.

    Verrückter:
    Nils:

    In einer meiner frühen Inkarnationen war ich ein Wasserfloh.

    Mich würde brennend interessieren, wie du darauf gekommen bist. :D

    Zitat

    Man kann vereinfacht sagen, wer anderen Schlechtes tut (auffressen) erntet ein schlechtes Karma.

    Dann sind Fleischfresser wie Löwen die Könige des schlechten Karmas? Ich meine sie werden geboren und es heißt "Whoops, ich bin der Böse auf der Welt... jap. Danke Mutter Natur, dass du mir Reißzähne gegeben hast." Und die Pflanzen sind die natürlichen Opfer der Tiere, ich hoffe ich habe dich jetzt richtig verstanden. Macht Sinn, jaja.


    Im Laufe meines Yogaweges tauchten meine früheren Leben in Kurzfilmen auf. So reinigte sich mein Geist von Stresssituationen und Verspannungen aus den früheren Leben. Das Ganze begann, nachdem ich sieben Jahre als Yogi gelebt hatte. In mehreren Jahren tauchten nacheinander über tausend frühere Leben auf. Am witzigsten fand ich mein Leben als Wasserfloh. Ich war manchmal auch ein Fleischfresser. Grundsätzlich habe ich in den verschiedenen Inkarnationen verschiedene Eigenschaften gelernt. Als Wolf zum Beispiel lernte ich Zielstrebigkeit und Ausdauer. Ich sehe deshalb auch Fleischfresser nicht grundsätzlich als negativ an. Alles hat im Universum seinen Zweck. Wenn schlechtes Karma entsteht, muss es eben später wieder abgebaut werden. Für mich ist schlechtes Karma ein sehr relativer Begriff. Auch und gerade am Leid des Lebens kann man Weisheit erlernen und zur Erleuchtung wachsen.

    In einer meiner frühen Inkarnationen war ich ein Wasserfloh. Daraus kann man viel über Karma lernen. Die Tierwelt besteht weitgehend aus Fressen und Gefressenwerden. Und aus Kinder machen, kriegen und großziehen. Man kann vereinfacht sagen, wer anderen Schlechtes tut (auffressen) erntet ein schlechtes Karma. Er wird irgendwann von einem größeren Tier gefressen. Wer anderen Gutes tut (andere lieben, Gutes tun, Kindern helfen) erntet ein gutes Karma. Ihm wird auch irgendwann geholfen. Er wird auch geliebt werden.


    Letztlich wären dann die Pflanzenfresser überwiegend die Guten und die Fleischfresser die Bösen. Aber so einfach ist es nicht. Die Natur hat uns auch Weisheit gegeben. Wer weise ist, kann aus gutem und aus schlechtem Karma lernen. Er kann an gutem und schlechtem Karma spirituell wachsen und in ein Bewusstsein des dauerhaften Glücks gelangen. Bei schlechtem Karma übt man es die Dinge so anzunehmen wie sie sind. Und bei gutem Karma freut man sich und genießt es. Hätte ich das schon als Wasserfloh begriffen, wäre ich wohl ein Wasserfloh geblieben. Dann würde ich hier nicht mitschreiben, sondern ewig fröhlich durch das Wasser hüpfen. So nahm mein inneres Glück im Laufe der Leben ab, meine Chakren verspannten sich und ich musste einen Weg suchen wieder eine glückliche Psyche zu erlangen. So traf ich meine Kumpels Epikur, Laotse, Buddha und Jesus. Sie waren meine Wasserflohfreunde gewesen. Sie hatten vor mir den Weg der glücklichen Seele entdeckt. Sie halfen mir Weisheit zu entwickeln. Und vielleicht werde ich im nächsten Leben wieder ein Wasserfloh, aber ein weiser. :lol:

    Verrückter:

    Welchen Stellen-Wert hat das Karma-Prinzip verglichen mit dem eigentlichen Ziel der Erleuchtung? Erkennt man den Grad der Erleuchtung am heilsamen Verhalten?


    Gutes Karma bewirkt, dass man den Weg der Erleuchtung findet und ihn erfolgreich geht. Allerdings nützt gutes Karma nichts, wenn es nicht mit Weisheit und Selbstdisziplin verbunden ist. Der Weg der Erleuchtung dient der spirituellen Selbstverwirklichung. Der Mensch strebt nach Glück und nach Befreiung vom Leid. Das höchste Glück findet man in der Erleuchtung. Und man wird von dem Leid befreit. Erleuchtete verhalten sich sehr unterschiedlich. Manchen handeln heilsam für die Menschheit und andere beschränken sich darauf in sich selbst glücklich zu sein.