Beiträge von mukti im Thema „Liebe und Anhaften!“

    Wesen:
    mukti:

    Warum dann überhaupt Sex haben wenn er einem nicht abgeht, da könnte man es ja gleich für immer sein lassen.


    Mal vom naheliegendsten Aspekt abgesehen, der Fortpflanzung, kann Sex ja schon eine erbauliche und heilsame Wirkung haben. Es fühlt sich ja auch nicht gerade unschön an. :grinsen:
    Es gibt aber keinen wirklich triftigen Grund, nur weil Sex schön ist, daran anzuhaften. Übehaupt gibt es keine triftigen Gründe, überhaupt an irgendwas anzuhaften. Gleichwohl tragen aber natürlich alle Dinge das Potenzial dafür in sich, das will ich gar nicht bestreiten. Es kommt eben drauf an, was man als Bedingung für Glück akzeptiert.


    Na was gäbe es dann für einen Grund nach Schönem und "Erbaulichem" zu trachten wenn nicht Anhaftung, und die ist nun mal unheilsam. Dieses angebliche Genießen ohne Anhaften erscheint mir wie Selbstbelügung. Wenn man etwas nicht braucht dann lässt man es eben, dann ist das eine eindeutige Sache. Und Freiheit von Anhaftung ist Bedingung für Glück.

    Wesen:

    Anhaftung ist demnach ein leidvoller Zustand, den es zu überwinden gilt. Ich habe jetzt im Augenblick keinen Sex und leide auch nicht unter diesem Zustand, dass ich jetzt gerade keinen Sex habe, also hafte ich nicht an. Hätte ich aber jetzt gerade Sex, gäbe es ja keinen Grund anzuhaften.


    Warum dann überhaupt Sex haben wenn er einem nicht abgeht, da könnte man es ja gleich für immer sein lassen.

    Zitat

    Alle Verliebtheit, wie ätherisch sie sich auch gebärden mag, wurzelt allein im Geschlechtstriebe, ja ist durchaus nur ein näher bestimmter, spezialisierter, wohl gar im strengsten Sinne individualisierter Geschlechtstrieb. (Schopenhauer)


    Ich sag' mal so: Die erste Form ist Liebe, die zweite Form ist Begehren oder Anhaften. Wobei die zweite Form oft mit Liebe verwechselt wird, in dem Sinn dass einem etwas lieb ist, angenehm, erfreulich. Das kann alles Mögliche sein, ein Gegenstand, eine Ansicht, oder eine Person. "Ich liebe dich" bedeutet de facto ich brauche dich, ich fühle mich wohl mit dir. Deshalb lassen sich Menschen wieder scheiden wenn das Wohlgefühl nachlässt.
    Wirkliche Liebe ist selbstlos und kann sich daher nicht auf eine Person beschränken - Diese Person ruft angenehme Gefühle hervor daher liebe ich sie, jene Person ruft unangenehme Gefühle hervor deshalb liebe ich sie nicht. Liebe ist allumfassend, was im Buddhismus mit Metta bezeichnet wird.