Sudhana:Nun ja - ich bin schon seit einigen Jahren in einschlägigen Newsgroups, Mailinglisten, Foren usw. unterwegs. Strichliste habe ich keine geführt, aber doch den Eindruck gewonnen, dass die Reinkarnationsgläubigen so ziemlich gleichmäßig in den verschiedenen Traditionslinien verteilt sind. Die fundiertesten Kritiker solcher naiven Auffassungen - d.h. Leute, die den Zusammenhang von anatman und pratityasamutpada (heisst in Deinem Dialekt wohl anatta und paticcasamuppada) kapiert haben - habe ich allerdings bei Mahayanin gefunden. Hingegen bei (manchen) Theravadin die Abstrusität der Drei-Leben-Theorie. Wer sich's antun mag, kann sich ja mal hier entsprechende Reinkarnations-Threads raussuchen (gibt bestimmt 'ne ganze Menge), nachlesen und eine Statistik über schulspezifische Präferenzen aufstellen. Vielleicht als religionswissenschaftliche Seminararbeit ...
Andererseits gibt es da (bei den Mahayanin) in der Tat auch Leute, die die Auffassung vertreten, Buddha habe bei seinen Lehrreden Rücksicht auf das geistige Fassungsvermögen seiner Hörer (sravakas) genommen und nirvana sei nur der Köder, den er ihnen vor die Nase gehalten habe, um sie zu einer heilsamen Praxis zu motivieren. Das Schnappen nach dem Köder gibt sich dann aber allmählich mit der heilsamen Praxis. Womit wir wieder beim Motivieren und damit beim Thema 'Anhaften' wären (und dabei das Thema 'Liebe' geschickt umschifft hätten, bevor das böse H-Wort fällt).
Bezüglich dessen, wie "Wiedergeburt" ausgelegt werden kann, ist vieles denkbar.
Was denkst Du selber dazu?
Gruß