Beiträge von xxx im Thema „Der Mythos vom erleuchteten Kleinkind.“

    Aiko:

    Erklärs mir mal.


    Ich interpretierte die beiden Zitate mit dem "Mythos Kleinkind" dahingehend, dass das Kleinkind als Model oder Vorbild dienen könnte um sowohl im christlichen Kontext wie auch im buddhistischen Kontext (Fesseln) Befreiung zu erlangen.


    Buddha verneint dies. Denn ein Kleinkind besitzt die dazugehörige Neigung Persönlichkeitsansicht auszubilden oder andere niederzehrende Fesseln. Ich zitierte dann ein weiterer PK Text wo Buddha erklärt ein Kleinkind kann auch nicht als Modell für "Verwirklichung" dienen.


    Dann kam der ganze christliche Exkurs, welcher schliesslisch bei so was wie Nächstenliebe endete. Hier habe ich angemerkt, dass ein hilfloses Kleinkind nicht fähig sei zur Nächstenliebe (oder gar Hilfe/Beistand), geschweige denn die Brahmavihara auszubilden.

    Aiko:

    Den Gott brauchte man nicht erfinden - der war ja bereits da - als Gesetzgeber der Juden


    Ja aber der war erbarmungslos. Jahwe war ursprünglich ein Vulkangott. Wenn man das alte Testament anschaut: Vertreibung aus dem Paradies, Sintflut, Soddom und Gomorrha ( = Vulkanausbruch !) etc.


    Jesus erfand nicht Gott aber er erfand einen "barmherzigen Gott". Gott als Freund und Helfer nicht mehr brutaler Züchtiger.


    Bakram

    Aiko:

    das findet sich auch im Buddhismus, denn in den Darstellungen des Daseinskreislaufes sieht man immer Buddha als Erlöser.


    Meiner Ansicht nach hat sich dies reaktionär so entwickelt. Buddha selbst hat sich sicher nicht als Erlöser gesehen.


    Amitabha ist so ein Fall: Hier werden die "Gläubigen" geführt respektive befreit. Ausser Gesetze zu befolgen müssen sie keine eigene Verantwortung für ihre "Befreiung" tragen. Zumindest wenn das Ziel das reine Land ist. Eigentlich ist die Idee, dass diese Menschen, so sie es durch Einhalten von Regeln zum Wiedererscheinen im reinen Land brachten dort soweit erstarken, dass sie dann vom reinen Land aus fähig sind aus eigener Anstrengung Nibbhana erlangen.


    Bakram

    Aiko:

    Das kommt auf die christliche Sekte an - im Katholizismus gibt es keine Heilsgewissheit - d.h. die Taufe befreit zwar von der Erbsünde, aber deine Taten können dich eben in die Hölle führen


    Es stimmt, es existieren Unterschiede in den christlichen Schulen. Allen gemeinsam ist die Vergebung der Sünden. Man kann morden und Totschlagen soviel man will solange man anschliessend beichtet, Busse tut und vor allem aufrichtige Reue zeigt, dann werden die "Sünden" vergeben und man darf nach dem Tod in ein "reines Land" eintreten.


    Das war das Verkaufsargument des Christentums und ein Grund weshalb es sich als Weltreligion durchsetzte: man "erfand" einen Gott der Erbarmen hat, ein Gott der den Menschen vergibt. Vorher war Gott v.a. eins: zornig. Er zeigte diesen Zorn den Menschen in Form von allerlei Naturgewalten und Schicksalsschlägen, deshalb musste er von den Menschen mit allerlei Riten/Opfergaben besänftigt werden.

    kanshiketsu:

    Da die Kinder mit einer gefallenen und durch die Erbsünde befleckten Menschennatur zur Welt kommen, bedürfen auch sie der Wiedergeburt in der Taufe [Vgl. DS 1514], um von der Macht der Finsternis befreit und in das Reich der Freiheit der Kinder Gottes versetzt zu werden


    Den Satz kann man auch "buddhistisach" lesen:


    "Da die Kinder mit einer gefallenen und durch negatives Karma befleckten Buddhanatur zu Welt kommen, bedürfen sie in dieser aktuellen Wiedergeburt Kenntnis und konsequentes Gehen auf dem 8 fachen Pfad um endgültig von Samsara befreit in die Freiheit des Nibbhana eintreten zu können."


    Christlich ist diese Befreiung ein bequemer Vorgang, da man die Bereiung passiv empfängt: durch Taufe wird man von einem gnädigen Gott befreit.
    Im Buddhismus ist ein aktives Vorgehen nötig, eine eigene Anstrengung um ohne fremde Hilfe sich quasi aus sich selber heraus zu befreien.


    Dies ist nach meinem Erachten der fundamentale Unterschied zwischen Buddhismus und Christentum


    Bakram

    Hallo Nibbuti


    Das Gleichnis vom Kleinkind wird von anderen Wanderasketen (Z.B. Uggahamana) gelehrt nicht von Buddha !. Lese ich auch so in deinem Zitat:

    MN 64:

    wen sollte ich jemals diese fünf niedrigeren Fesseln auf solche Weise gelehrt haben? ..


    Was Buddha lehrte steht etwas weiter unten in MN 78:



    Ulkig, dass hier von einem Zimmermann berichtet wird, Jesus war ja auch Zimmermann. :D


    Bakram